Magdeburgs Trainer Heyne ehrgeizig: 'Wir wollen auch auswärts unsere Tauglichkeit beweisen!'
Von 1991 bis 1994 stand Dirk Heyne, Trainer von Fortunas nächstem Gast, dem 1. FC Magdeburg, einige Zeit als Torhüter bei einem Verein nahe der holländischen Grenze unter Vertrag: Der 49-Jährige absolvierte 24 Bundesliga-Spiele für Borussia Mönchengladbach. Anschließend war er noch sieben Jahre in verschiedenen Trainer-Funktionen am Bökelberg tätig, ehe er in seine Geburtsstadt Magdeburg zurückkehrte. Seit 2001 betreut er nunmehr den 1. FCM, wobei in der letzten Saison der ersehnte Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord gelang.
Nebenbei betreibt der ehemalige Profi "als zweites Standbein" eine Torwartschule, die momentan allerdings von Partnern betreut wird. Denn: "Als Regionalliga-Trainer hat man dann doch nicht mehr so viel Zeit, um das noch nebenher zu machen", erklärt Heyne, der bemerken musste, dass der zeitliche Aufwand bei den Bördeländern seit einigen Wochen wesentlich höher geworden ist. Nach vierjähriger Abstinenz sind die Magdeburger, die auf viele Erfolge in ihrer Vereinsgeschichte zu verweisen haben, nun auch wieder Gegner der Fortuna. Vor dem Spiel im Düsseldorfer Paul Janes Stadion stellte sich Dirk Heyne im Interview den Fragen:
Am letzten Wochenende haben Sie mit Ihrer Mannschaft als Aufsteiger den Meisterschaftsanwärter VfL Osnabrück 2:0 besiegt. Sieben Punkte aus fünf Spielen stehen zu Buche. Sind Sie zufrieden mit dem Auftakt?
Mit dem Spiel gegen Osnabrück bin ich sehr zufrieden. In den Partien zuvor haben wir aber noch Lehrgeld bezahlt. Ich hoffe, dass die Mannschaft schnell aus den Fehlern lernt.
Das hört sich ganz so an, als hätten Sie sich mehr ausgerechnet...
Dem stimme ich zu, denn es sind noch mehr Punkte drin gewesen. Obwohl die Möglichkeiten gegeben waren, haben wir gegen den Hamburger SV II zu Hause lediglich ein 0:0 erreicht - das hat mir nicht gefallen. Auch in Ahlen haben wir beim 1:2 Chancen auf einen möglichen Punktgewinn vergeben. Einzig in Kiel war nichts zu holen, denn da sind wir einfach mit 0:5 überrollt worden.
Welchen Stellenwert messen Sie dem Sieg in Osnabrück bei? Ist es ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft in der neuen Liga angekommen ist, wenn man gegen einen der Favoriten gewinnt?
Das wird sich zeigen. Zu Hause haben wir nun unsere Regionalliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt und Selbstvertrauen gesammelt. Jetzt sollte es auch auswärts endlich mit den ersten Punkten klappen.
Was bedeutet dies für das Spiel in Düsseldorf?
Dass wir nicht nur ins Rheinland fahren werden, um uns das Stadion anzusehen. Wir wollen natürlich auch punkten.
Haben Sie die Fortuna in dieser Saison schon beobachten können?
Wir haben die Düsseldorfer zwei Mal beobachten lassen, und zwar in den Spielen, wo sie gepunktet haben. Zwar war sowohl gegen Erfurt als auch gegen Dresden ein bisschen Glück dabei. Aber sie scheinen jetzt ihren Rhythmus gefunden zu haben. Dass die Mannschaft Qualität hat, wussten wir ja schon lange.
Gibt es eine persönliche Beziehung zur Fortuna, nachdem Sie viele Jahre in Mönchengladbach beheimatet waren?
Uwe Weidemann kenne ich schon lange - schließlich haben wir noch in der DDR-Oberliga gegeneinander gespielt. Sonst fällt mir nur noch ein Kontakt mit Marcel Podszus ein. Den wollte ich, als er noch in Mönchengladbach spielte, nach Magdeburg holen, was leider nicht geklappt hat.
Gibt es personelle Probleme vor dem Spiel in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt?
Wir haben einen ziemlich kleinen Kader, da fällt es schon in Gewicht, dass mir mit Pit Grundmann und Aleksandar Kotuljac schon seit der Vorbereitung zwei wichtige Stammspieler fehlen. Die Mannschaft hat diese Verluste allerdings gut kompensiert. Ich hoffe, dass ich auf Kais Manai und Danny Kukulies, die gegen Osnabrück noch gefehlt hatten, wieder zurückgreifen kann. (mspw/tk)
Die Paarungen des 6. Spieltages am 2./3. September:
Rot-Weiß Ahlen - Borussia Dortmund II
Holstein Kiel - SV Werder Bremen II
Hamburger SV II - Hertha BSC Berlin II
FC St. Pauli - 1. FC Union Berlin
Kickers Emden - SV Wilhelmshaven
Fortuna Düsseldorf - 1. FC Magdeburg
VfL Osnabrück - Wuppertaler SV Borussia (alle Sa., 14.00 Uhr)
Borussia Mönchengladbach II - VfB Lübeck
FC Rot-Weiß Erfurt - Dynamo Dresden (beide So., 14.00 Uhr)