Fortuna gewinnt klar gegen Schwarz-Weiß 06
100 Jahre Schwarz-Weiß
Fortuna Düsseldorf siegte in einem Freundschaftsspiel am Dienstagabend klar mit 12:0 gegen Schwarz-Weiß 06. Nach einem eher mageren 2:0 zur Halbzeit waren es vor allem die spielfreudigen Ahmet Cebe und Ivan Pusic, die jeweils einen Hattrick zelebrierten. 250 Zuschauer konnten zufrieden sein mit diesem dritten Spiel innerhalb acht Tagen - auch in den beiden vorangegangenen Partien gegen so genannte kleine Gegner hatten sich die Rot-Weißen gut aus der Affäre gezogen.
100 Jahre Schwarz-Weiß Düsseldorf - eine gute Gelegenheit für den Jubilar, sich einen Wunsch zu erfüllen. So luden sich die Oberbilker den nicht minder traditionsreichen Nachbarn aus Flingern ein - nach Flingern. Denn das Spiel unter Flutlicht fand nicht auf dem Platz im Volksgarten statt, sondern wurde im Paul Janes Stadion ausgetragen. Vielleicht hatte Fortunas Chefcoach Uwe Weidemann sich dies ausbedungen, nachdem sein Team bereits wenige Tage zuvor im Niederrhein-Pokal bei TSV Heimaterde Mülheim auf Asche hatte austragen müssen. Dies hätte Rot-Weiß auch erwartet bei den Schwarz-Weißen, deren wohl bekanntester Spieler vor einer kleinen Ewigkeit ein gewisser Heinz Georg Kramm gewesen sein dürfte, der besser unter seinem Künstlernamen Heino bekannt ist.
Fortuna begann die Partie sehr druckvoll und so gelang es Schwarz-Weiß nur äußerst selten, die Mittellinie zu überqueren. Umso bemerkenswerter war die Abwehrleistung des vermeintlichen Underdogs, der fast eine halbe Stunde den eigenen Kasten sauber halten konnte. Zu verdanken hatten die 06er dies nicht zuletzt ihrem Torhüter Marcel Schwerdtfeger, der sich in etlichen Situationen auszeichnete. So erzielte Yusuf-Muri Adewunmi erst in Minute 28 das erste Tor des Tages, als er den Ball aus kurzer Distanz und freistehend in die Maschen drosch. Wer nun glaubte, dass dies bereits der Auftakt für ein Torfestival werden würde, sah sich getäuscht. Denn es war in der 44. vielmehr Stürmer David Breitmar, dem ein blitzschneller Durchbruch gelang und nur ein enormer Spurt von Hamza Czakir verhinderte einen möglichen Torjubel der gastgebenden Gäste. Im direkten Gegenzug erzielte Marcel Podszus dann zwar das 2:0, doch waren sich die 250 Zuschauer einig, dass sich die "Geburtstagskinder" bis zu diesem Zeitpunkt sehr ordentlich verkauft hatten.
Nach dem Wiederanpfiff wirkte die Mannschaft wie ausgewechselt - was nicht nur an Uwe Weidemanns Wechseltaktik lag. Ein komplett neue Elf bestritt die zweiten 45 Minuten und sorgte für erheblich mehr Druck. In der 50. Minute erhöhte Ivan Pusic auf 5:0 mit einem satten Schuss aus halbrechter Distanz. Der mitgelaufene Ahmet Cebe hatte ungedeckt parallel zu ihm gestanden und hätte ebenfalls verwandeln können, doch sein Torjubel war erst zwei Umdrehungen des Minutenzeigers später zu vernehmen - beim 4:0. Auch wenn Tim Kruse sich zwischenzeitlich, sprich in der 56., in die Torschützenliste eintrug und auf 5:0 erhöhte: Cebe und Pusic war die Spielfreude am meisten anzumerken, und ihr enormer Offensivdrang sollte weiter belohnt werden. Beide erzielten jeweils zwei weitere Treffer und konnten somit einen doppelten Hattrick beisteuern. Auch Andreas Lambertz kratzte an diesem Titel, traf aber "nur" zweimal. Zweistellig wurde das Ergebnis im Übrigen, als Claus Costa neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ebenfalls einnetzte. Ein wichtiger Treffer, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte und für den sich "Mannschaft 1" - also die Elf, die bis zur Halbzeit gespielt hatte - ausdrücklich bei "Mannschaft 2" bedankte. Denn Uwe Weidemann hatte ein Ergebnis gefordert mit "mindestens zehn Toren Unterschied". Wäre dies nicht gelungen, hätte es am Mittwoch zwei Trainingseinheiten gegeben. So werden Podszus und Co. lediglich einmal im Arena-Sportpark auflaufen müssen.
Der Chefcoach meinte nach dem Spiel: "Wir haben im wahrsten Wortsinn zwei verschiedene Halbzeiten gespielt. Der Ball lief sehr gut und wir haben zahlreiche schöne Kombinationen gesehen. Dennoch sind immer noch eine Vielzahl an Chancen nicht verwertet worden." Auf die aktuelle personelle Situation angesprochen machte der Coach keinen Hehl daraus, dass er sich über den fast verletzungsfreien Personalbestand sehr freut. "Das erhöht das Leistungsdenken und auch die, die glauben, eine Stammplatzgarantie zu haben, wissen, dass sie sich immer wieder aufs Neue beweisen müssen."
Schwarz-Weiß 06 Düsseldorf
Schwerdtfeger; Niggenaber (50. Schneider), Peros, Tsotsalas (55. Valder), von Dahlen (55. Goss), Lenger, Tsolakis, Rykalski, Breitmar, Hark, Vogtmann
Fortuna Düsseldorf
1. Halbzeit
Deuß; Heeren, Canale, Albertz, Adewunmi, Wolf, Langeneke, Krecidlo, Podszus, Cakir, Anfang
2. Halbzeit
Kronholm; Wilczek, Palikuca, Eraslan, Kruse, Lambertz, Costa, Barth, Pusic, Cebe, Meram
Zuschauer
250
Tore
1:0 Adewunmi (28.), 2:0 Podszus (45.), 3:0 Pusic (50.), 4:0 Cebe (52.), 5:0 Kruse (56.), 6:0 Cebe (58.), 7:0 Lambertz (70.), 8:0 Pusic (71.), 9:0 Cebe (74.), 10:0 Costa (81.), 11:0 Lambertz (88.), 12:0 Pusic (90.)
Schiedsrichter
Markus Droste (Grevenbroich)