"Dürfen Platz eins nicht überbewerten"
Union-Trainer Christian Schreier vor dem Gastspiel in Düsseldorf
Mit Christian Schreier, Trainer von Fortunas nächstem Gast, dem 1. FC Union Berlin, gibt ein alter Bekannter seine Visitenkarte in Düsseldorf ab. In der Bundesliga-Saison 1991/1992 lief Schreier 30 Mal für die Fortuna auf und erzielte dabei acht Tore. Sonderlich gute Erinnerungen hat der 47-Jährige an diese Spielzeit jedoch nicht. Kein Wunder, schließlich stieg die Fortuna am Ende in die 2. Bundesliga ab. "Das hatten wir uns damals anders vorgestellt. Wir wollten eigentlich weiter oben mitmischen. Mit insgesamt vier Trainern war es aber auch eine sehr turbulente Saison", erinnert sich Schreier. Zum damaligen Fortuna-Team gehörte mit Jörg Albertz auch ein aktueller Düsseldorfer Spieler. "Der hatte damals noch ein richtiges Babyface", lacht Schreier. Neben "Ali" ist Unions Trainer auch noch mit Physiotherapeut Bernd Restle aus der damaligen Zeit bestens bekannt. Wir sprachen mit Schreier vor der Partie.
Willkommen zurück in Düsseldorf und herzlichen Glückwunsch, denn mit dem 2:2 gegen den VfL Osnabrück hat Ihre Mannschaft bereits zum zweiten Mal die Tabellenspitze verteidigt...
Schreier: "Danke, aber ich möchte den ersten Tabellenplatz nicht überbewerten. Wir werden sicherlich nicht um den Aufstieg mitspielen. Für uns gilt es in erster Linie, 43 Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Das Spiel gegen Osnabrück hat aber immerhin die Erkenntnis gebracht, dass wir mit den großen Vereinen der Liga mithalten können."
Ist das Ihrer Elf nicht schon längst geglückt? Immerhin ist Union die einzige Mannschaft in dieser Saison, die sich länger als einen Spieltag am Stück an der Tabellenspitze halten konnte...
Schreier: "Wir sind - abgesehen von St. Pauli, Kiel und jetzt Osnabrück - auch noch nicht auf viele Top-Mannschaften getroffen. Ich denke, dass das Spiel gegen die Fortuna deshalb zu einer echten Standortbestimmung für uns wird."
Mit Karim Benyamina stellt der 1. FC Union derzeit den Top-Torjäger der Liga. Sind Sie überrascht, dass es bei ihm derart gut läuft?
Schreier: "Nein, ich immer an ihn geglaubt und auch in schlechten Zeiten zu ihm gehalten. Derzeit zeigt er, was er kann. Dennoch können wir uns nicht ständig auf ihn verlassen. Umso mehr schmerzt es, dass gegen die Fortuna mit unserem langzeitverletzten Daniel Teixeira sowie mit dem rotgesperrten Nico Patschinski zwei erfahrene Angreifer fehlen."
Wie schätzen Sie die Fortuna ein?
Schreier: "Die Düsseldorfer haben sich nach einem etwas holprigen Saisonstart gefangen und zählen sicherlich zu den Top-Mannschaften der Liga. Ich erwarte ein Klasse-Spiel vor einer ordentlichen Kulisse. Die LTU arena werde ich zum ersten Mal betreten. Darauf freue ich mich sehr." (MSPW/tk)
Das sind die Paarungen des 12. Spieltages am 20./21. Oktober:
Fortuna Düsseldorf - 1. FC Union Berlin
VfL Osnabrück - SV Wilhelmshaven (beide Fr., 19.30 Uhr)
Rot-Weiß Ahlen - Bayer 04 Leverkusen II
Borussia Mönchengladbach II - Kickers Emden
Holstein Kiel - FC St. Pauli
Wuppertaler SV Borussia - Borussia Dortmund II
1. FC Magdeburg - VfB Lübeck
Dynamo Dresden - SV Werder Bremen II
FC Rot-Weiß Erfurt - Hertha BSC Berlin II (alle Sa., 14.00 Uhr)
spielfrei: Hamburger SV II