27.10.2006 | 1. Mannschaft

Markus Anfang erneut verletzt

Schlechte Nachrichten kurz vor der Abfahrt

Fortuna Düsseldorfs Regionalligateam hat die Reise in den hohen Norden ohne ihren Mittelfeld-Routinier Markus Anfang antreten müssen. Während Anfang in den vergangenen Tagen zunehmend beschwerdefrei trainieren konnte, war bei der abschließenden Übungseinheit am Freitagmittag seine alte Verletzung erneut aufgebrochen. Der 32-Jährige war sofort zum Mannschaftsarzt der Fortuna gefahren und sollte sich, je nach Diagnose, danach einer neuerlichen Kernspin-Untersuchung unterziehen.

Wie eine Seuche zieht sich das Verletzungspech bislang durch die laufende Saison: Kein Spieltag, an dem die Fortunen nicht einen gravierenden Ausfall zu beklagen hätten. Entsprechend angesäuert erschien Chefcoach Uwe Weidemann kurz vor der Abfahrt in Richtung Wilhelmshaven zum Gespräch mit den Medienvertretern. Denn keine Stunde zuvor hatte Markus Anfang einen Pass geschlagen, als er erneut über einen heftigen Schmerz im Adduktorenbereich klagte. Anfang brach das Training sofort ab und begab sich in ärztliche Obhut. Das Ergebnis der Untersuchung wird am späten Nachmittag erwartet.

Ebenfalls am Rhein verbleiben wird Oliver Barth, der ohnehin unter der Woche in der Reha weilte und dort nach kürzester Zeit seine Belastungstests abbrechen musste. Mit Marcus Feinbier hatte der oberste Übungsleiter für die Meisterschaftspartie bei Aufsteiger SV Wilhelmshaven ohnehin nicht mehr gerechnet, da der Kapitän bislang nur lockere Laufbelastungen absolvierte.
"Dies sind natürlich drei sehr wichtige Spieler, die ausfallen", sagte Weidemann, "doch wir haben in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass wir solche Verluste ausgleichen können." Daher seien Aggressivität, Herz und Leidenschaft gefragt - Tugenden, die man zuletzt auch gegen Union Berlin hatte sehen können und die die Chancen auf einen Punktgewinn in der Ferne deutlich erhöhen dürften.
Denn die Tabelle ist weiterhin dicht gestaffelt. Auch vor dem 13. Spieltag trennen den 2. und den 15. Tabellenplatz, also Auf- und Abstieg, gerade einmal acht Punkte - und dabei haben die Rot-Weißen bislang ein Spiel mehr absolviert - nämlich in Emden, wo man bekanntlich verlor. Daher relativiert Weidemann die momentane Situation als reine Momentaufnahme: "Die Jungs dürfen sich ruhig darüber freuen, dass wir in der Spitzengruppe angekommen sind. Aber eigentlich stehen wir momentan auf Platz 5 oder 6. Erreicht haben wir bislang noch gar nichts." Dem stehen zehn Spiele ohne Niederlage entgegen, die die Vermutung nahe legen, dass Fortuna ohne weiteres ihre Serie fortsetzt. "Wir dürfen in keiner Weise nachlassen. Die größte Gefahr liegt in diesem Irrglauben, dass jetzt alles von alleine geht."
Einer ausdrücklichen Warnung sollte es trotz des 17. Tabellenplatzes der Wilhelmshavener ohnehin nicht bedürfen. Denn das Team von Trainer Wolfgang Steinbach hatte zuhause unlängst ein deutliches 4:1 gegen Osnabrück eingefahren, während man in Emden mit 3:1 gewann. Beides wohlgemerkt Gegner, die die Fortuna ihrerseits hatten schlagen können. "Das Glück, das wir in den letzten Spielen zweifelsfrei hatten, hat die Mannschaft sich erarbeitet. Dennoch wird es am Samstag das Allerwichtigste sein, dass die Einstellung stimmt", gemahnte der ehemalige Profi, der eine entschlossene Leistung seiner Schutzbefohlenen erwartet. "Ein zweites Emden darf es nicht geben."
Denn mit einem Sieg wäre die Ausgangsbasis für die beiden darauf folgenden Heimspiele nicht zuletzt in Hinblick auf die Zuschauerresonanz sehr wichtig. Uwe Weidemann steht mit seiner Hoffnung, dass dies jeder seiner Akteure verinnerlicht hat, gewiss nicht allein.

bundesliga.de

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