"Beide Teams laufen mit großen Erwartungen auf!"
Andreas Bergmann vor dem Spiel am Samstag
Der FC St. Pauli, der sich am kommenden Spieltag in der LTU arena vorstellt, ist in dieser Saison nicht so gut wie erhofft aus den Startlöchern gekommen. Die Erwartungshaltung bei dem Traditionsverein vom Millerntor vor dieser Spielzeit war enorm hoch, schließlich wurde als Ziel der Aufstieg angepeilt. Somit kam Trainer Andreas Bergmann, der seit März 2004 beim Kiez-Club das Sagen hat, recht schnell in die Kritik. Doch die Verantwortlichen haben sich zum obersten Übungsleiter bekannt, vertrauen weiterhin auf die Arbeit, die die Hamburger im letzten Jahr sogar bis ins DFB-Pokal-Halbfinale (in dem sie 0:3 gegen den FC Bayern München scheiterten) brachte. Doch wie sagt auch Fortunas Coach Uwe Weidemann immer so schön: Man kann sich von den Erfolgen der Vergangenheit nichts kaufen.
Vor dem Spiel am Samstag sprachen wir mit Andreas Bergmann über den bisherigen Saisonverlauf, seine Position und die Partie der beiden Kultvereine.
Ihre Mannschaft konnte nach einem schwachen Start die an sie gestellten Erwartungen noch nicht ganz erfüllen. Woran hapert es?
Bergmann: "Wir haben durch zu viele Unentschieden einfach zu viele Punkte liegen gelassen und uns den Anschluss nach ganz oben kostet. Das ist natürlich ärgerlich, aber die Saison ist noch lang und somit meines Erachtens noch nichts verloren."
Als es zu Saisonbeginn nicht rund lief, ist in der Hamburger Medienlandschaft lautstark Kritik an Ihrer Position geübt worden. Wie sind Sie damit umgegangen?
Bergmann: "So ist es halt beim FC St. Pauli - damit muss man leben und umgehen können. Wenn man bei der Erwartungshaltung an die Mannschaft nicht gleich alle Gegner weg haut, dann kommt eben schnell Kritik auf. Ich hatte aber immer die Rückendeckung der Vereinsführung. In solch einer kritischen Situation muss man die Ruhe bewahren. Das haben wir gemacht und sind jetzt auf einem guten Weg."
Inwiefern haben sich die ständigen Verletzungen auf das Spiel Ihrer Mannschaft ausgewirkt?
Bergmann: "Da ist schwer zu beantworten. Sicherlich sind Ausfälle immer bedauerlich, aber wir können dies nicht ändern. So sind beispielsweise Daniel Stendel und Jens Scharping noch gar nicht richtig zum Zug gekommen. Und selbst wenn die beiden in den nächsten Spielen wieder dabei sein sollten, darf man keine all zu großen Erwartungen an sie stellen, da sie sich erst einmal wieder an das Level des Teams herankämpfen müssen."
Wie sind Ihre Erinnerungen vor der Partie bei Fortuna Düsseldorf an die LTU arena?
Bergmann: "Wir haben durch unsere Niederlage im vergangenen Jahr die Wende in Düsseldorf eingeleitet. Aber auch in diesem Punkt interessiert mich die Vergangenheit nicht. Was zählt, ist das Spiel am Samstag, wo die Karten neu gemischt sind."
Welche Rahmenbedingungen, glauben Sie, werden Sie und Ihr Team erwarten?
Bergmann: "Die Hütte wird gegen uns sicher gut besucht sein. Es wird ein interessantes Spiel werden, weil beide Vereine mit einer großen Erwartungshaltung auflaufen. Die Düsseldorfer sind eine spielstarke Truppe, die sich schon früher als wir stabilisiert hat." (mspw/tk)
Das sind die Paarungen des 16. Spieltages am 11./12. November:
Rot-Weiß Ahlen - Holstein Kiel
VfB Lübeck - SV Werder Bremen II
Wuppertaler SV Borussia - 1. FC Union Berlin
1. FC Magdeburg - SV Wilhelmshaven
Dynamo Dresden - Bayer 04 Leverkusen II
FC Rot-Weiß Erfurt - Kickers Emden
Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli
VfL Osnabrück - Hamburger SV II (alle Sa., 14.00 Uhr)
Borussia Dortmund II - Hertha BSC Berlin II (So., 14.00 Uhr)
spielfrei: Borussia Mönchengladbach II