Stadtwerke Düsseldorf Wintercup nehmen wir sehr ernst
Bayer 04-Trainer Michael Skibbe
Einen Tag vor dem offiziellen Trainingsbeginn rührten die Verantwortlichen der Fortuna kräftig die Werbetrommel für den "Stadtwerke Düsseldorf Wintercup 2007" - mithilfe prominenter Unterstützung: Ex-Bundestrainer und Bayer 04-Coach Michael Skibbe flankierte seinen Kollegen Uwe Weidemann und Fortuna-Vorstand Thomas Allofs, als man ausgiebig auf die aktuelle Lage und das Turnier am 20. Januar in der LTU arena einging.
Es geht wieder los - Chefcoach Uwe Weidemann bittet am Montagvormittag ab 10 Uhr zum ersten Training der Regionalligakicker der Fortuna im neuen Jahr. Und bekanntlich ist diese Phase der Saison mit Kräfte zehrenden Einheiten verbunden, die auf Marcus Feinbier und Co. zukommen werden. Richtig: Auch der Kapitän hat sich mittlerweile gesund zurückgemeldet und wird ab sofort einsteigen in den Kampf um die begehrten Plätze der Startformation. Doch nicht nur er: "Bernd Restle hat grünes Licht gegeben für alle Akteure, die mittlerweile ihre Blessuren vollkommen auskuriert haben. Somit sind wir vollzählig." Dies wird sicherlich den Konkurrenzkampf im Team erhöhen, was - so die Idealvorstellung Weidemanns - auch mit verbesserten Leistungen auf dem Platz einher gehen könnte.
Bereits am Sonntagmittag warf das erste Großereignis 2007 seine Schatten voraus, nämlich der "Stadtwerke Düsseldorf Wintercup". Fortuna hatte in das Hotel-Restaurant Schnellenburg zu einer Pressekonferenz eingeladen, an der neben Fortunas Chefcoach und Vorstandsmitglied Thomas Allofs auch eigens der Trainer von Bayer 04 Leverkusen, Michael Skibbe, angereist war. Dieser zeigte sich hinsichtlich des qualitativen Anspruchs des in knapp zwei Wochen anstehenden Turniers hocherfreut. "Wir werden den Wintercup sehr ernst nehmen", meinte Skibbe, was durch den Umstand, dass in Düsseldorf eben diejenigen Spieler zum Einsatz kommen werden, die auch eine Woche später beim Bundesligamatch gegen Alemannia Aachen im Kader stehen werden, abzulesen ist. "Ich denke, dass alle drei Bundesligisten dies als wichtigen Test ansehen. Wir sind froh, dass Fortuna diese Idee hatte und ein sehr attraktives Teilnehmerfeld versammelt hat." Die Uhrzeit, aber auch die optimalen, weil witterungsunabhängigen Bedingungen der LTU arena böten den perfekten Rahmen für ein Fußballfest für die ganze Familie. Überdies sei dies ein guter Aufgalopp, bei dem seine Spieler einerseits Selbstvertrauen tanken können, sich aber andererseits auch die Möglichkeit des flexiblen Handelns bietet: "Das Gute ist, dass man nicht 90 Minuten gegen nur einen Gegner zu spielen hat, sondern das Pensum auf zwei aufgeteilt wird. Man kann somit Fehler der ersten 45 Minuten rasch korrigieren." Die Rahmenbedingungen in der LTU arena seien ohnehin perfekt und "auch wenn das erste Turnier noch nicht gespielt wurde, ruft diese Idee nach Wiederholung im kommenden Jahr." Skibbe hofft natürlich, ebenso wie "Heimcoach" Uwe Weidemann, dass viele Fans diesem Auftakt-Spektakel beiwohnen werden, denn "wann sieht man schon einmal in so kurzer Zeit derart viele Spitzenteams?" Thomas Allofs geht momentan "von einem Ziel von 25.000 Zuschauern plus" aus. "Borussia Mönchengladbach steht momentan ziemlich unter Druck und der BVB kommt mit einem neuen Trainer - lediglich Bayer kann beruhigter in das Turnier gehen. Außerdem sind die Erfahrungen, die unsere Spieler bei dieser Gelegenheit sammeln können, unersetzlich."
Schließlich wird mit dem Turnier auch Weidemanns Wunsch an den Vorstand, sein Team in der Vorbereitung gegen höherklassige Gegner testen zu können, entsprochen. "Ich finde es toll, dass Peter Frymuth es geschafft hat, ein derart hochkarätiges Teilnehmerfeld an den Rhein zu holen." Zwar geht der Chefcoach der Rot-Weißen nicht davon aus, dass seine Schutzbefohlenen einen Durchmarsch packen werden, doch werde man "den Trainingsablauf der Vorbereitung in Hinblick auf den Stadtwerke Düsseldorf Wintercup ein wenig abstimmen, denn wir wollen unsere Fans mit gutem Spiel beeindrucken." Wenn man sich die Partie gegen den FC Bayern München vor zwei Jahren vor Augen hält ist dies sicherlich kein unmögliches Unterfangen.
Auf die Frage, ob er denn auch die Entwicklung in der Dritten Liga verfolge, sagte Michael Skibbe, dass er natürlich nah am Geschehen dran sei, weil Bayer mit seiner Zweitvertretung dort selbst vertreten sei. "Die Regionalliga ist eine gute Ausgangsbasis für hochtalentierte Spieler, was man nicht zuletzt an Arne Friedrich, Christoph Metzelder oder auch Axel Bellinghausen sehen kann." Er schaue sich, wenn sein eigenes Team nicht gerade selbst spielte, sehr gerne die Partien der Reserve an.
Auch das Thema Neuverpflichtung bei Fortuna kam natürlich zur Sprache. Uwe Weidemann sagte hierzu, dass der Verein an einige Spieler herangetreten sei - und leider auch Absagen hat hinnehmen müssen. Es sei ein offenes Geheimnis, dass man weiterhin an einer Verpflichtung des Stuttgarter Kickers-Spieler Mirnes Mesic interessiert ist. Der 28-Jährige habe ebenfalls positive Signale gesendet, aber über die Details müssten sich die Vereine in der nächsten Zeit verständigen. "Wir werden generell Augen und Ohren offen halten." Eventuell zeichnet sich sogar eine kurzfristige Lösung über Fortuna-Vorstand Hermann Tecklenburg ab, der beabsichtige, in den nächsten Tagen Spieler aus dem grenznahen Ausland vorzustellen. Einmütig betonten Thomas Allofs und Uwe Weidemann, dass man keinesfalls Ergänzungs- oder Perspektivspieler unter Vertrag nehmen wolle, "sondern einen, der uns sofort weiterhilft. Nur suchen auch andere Vereine diesen Typ Spieler, die rar und begehrt sind." Optimistisch stimme, dass man noch ein paar Tage Zeit habe bis zum Ende der Transferperiode und "bis dahin kann sich etwas tun", so Allofs.