1:1 - Starke Fortuna kassiert Last-Second-Ausgleich gegen HSV
Was für ein Wechselbad der Gefühle. Am Samstagnachmittag trennten sich die Fortuna und der HSV 1:1-Unentschieden. Die Rot-Weißen waren über weite Strecken die klar bessere Mannschaft und ließ mehrere Großchancen aus - bis Comebacker Adam Bodzek kurz vor Schluss die hochverdiente Führung erzielte. Mit der allerletzten Aktion glich Hamburgs Robert Glatzel per Kopf aus.
Die Aufstellung: Viele Rückkehrer
Nach überstandener COVID-19-Infektion kehrten bei der Fortuna sowohl Cheftrainer Daniel Thioune als auch einige Spieler zurück. Andre Hoffmann, Jordy de Wijs, Daniel Ginczek und Matthias Zimmermann waren im Vergleich zum Paderborn-Spiel neu in der Startelf. Für Marcel Sobottka, Thomas Pledl und Rouwen Hennings kam die HSV-Partie corona-bedingt noch zu früh. Jakub Piotrowski fehlte gelb-gesperrt. Dafür saß Adam Bodzek nach langer Verletzungspause erstmals wieder auf der Bank.
1. Halbzeit: Prib an den Pfosten, de Wijs verpasst
Dass der HSV den mit Abstand größten Ballbesitzanteil der Liga hat, war sofort von den ersten Minuten an zu sehen. Die Hanseaten hielten das Spielgerät über weite Strecken in den eigenen Reihen. Die Fortuna versuchte ihrerseits, früh anzulaufen und die Gäste dementsprechend zu stressen. Vorweggenommen: Dies funktionierte außerordentlich gut! Nach anfänglichen Abtastminuten verbuchten die Rot-Weißen die erste Riesenchance der Partie: Edgar Prib setzte einen Freistoß von der rechten Seite an den linken Innenpfosten. Von dort trudelte die Kugel die Torlinie entlang, Jordy de Wijs verpasste nur knapp, abzustauben (14.). Immer wieder wurden die Gäste, die sich partout dagegen wehrten, mit langen Bällen zu agieren, zu frühen Ballverlusten gezwungen. Leider fehlte oft die entscheidende Präzision beim letzten Pass – so beispielsweise nach einer halben Stunde als Emmanuel Iyoha es verpasste, auf den einschussbereiten Ginczek querzulegen (30.).
Iyoha verpasst die Führung
Kurz vor der Pause dann die nächste Monster-Möglichkeit für die Flingeraner: Ginczek steckte für Iyoha durch, der frei vor dem Tor den rechten Außenpfosten traf. Die Torannäherungen der Hamburger aus Halbzeit sind schneller zusammengefasst: Schüsse von Miro Muheim (9.), Ludovit Reis (19.) und David Kinsombi (36.) waren allesamt zu ungenau oder zu harmlos auf das Tor gebracht.
2. Halbzeit: Fortuna drückt und drückt
Nach der Pause verschärfte sich das Bild sogar noch weiter. Der HSV wankte dank giftiger und engagierter Fortunen enorm! Eine Flanke von Florian Hartherz wurde von Ginczek auf den zweiten Pfosten verlängert, wo es Ao Tanaka per Direktabnahme probierte. Das Spielgerät wäre im Netz eingeschlagen, aber ein Hamburger hatte noch die Hacke dazwischen (48.). Kurz später schoss Keeper Daniel Heuer Fernandes den anlaufenden Zimmermann an – der Ball flog auf das Tordach (52.). Nach einer Stunde probierte es dann wieder Iyoha – erneut nach einer Hartherz-Flanke. Diesmal flog der direkt genommene Ball rechts vorbei (60.).
Spektakuläre Schlussminuten
Der HSV, der auch in Halbzeit zwei größtenteils pomadig und harmlos agierte, hatte dann fast den Lucky Punch auf seiner Seite: Florian Kastenmeier spielte Kinsombi den Ball in die Füße. Der Hamburger wollte für den freistehenden Robert Glatzel querlegen, der nur noch hätte einschieben müssen, doch der Pass geriet zu ungenau (76.). In den Schlussminuten überschlugen sich dann die Ereignisse: Khaled Narey schlug einen Eckball in den Rückraum, wo der eingewechselte Bodzek stand, und den Ball präzise ins rechte Eck setzte (85.). Die ohnehin schon hervorragende Stimmung durch die über 30.000 Zuschauer in der Merkur Spiel-Arena fand durch den Traumtreffer des Fortuna-Kapitäns ihren Höhepunkt. Natürlich war die Führung hochverdient! In den Schlussminuten warfen die Gäste dann alles nach vorne – und sie belohnten sich. Zunächst scheiterte Moritz Heyer aus nächster Nähe am herausstürmenden Kastenmeier (90.+1), später brachte die letzte Ecke des Spiels den Ausgleich: Faride Alidou verlängerte auf Glatzel, von dort sprang der Ball ins Tor (90.+3) – unglaublich bitter für die starke Fortuna, die unter Daniel Thioune zwar weiter ungeschlagen bleibt, aber in letzter Sekunde zwei Punkte entrissen bekam.
Länderspielpause – dann auswärts beim KSC
Nach der Länderspielpause gastiert die Fortuna beim Karlsruher SC. Anstoß im BBBank Wildpark ist am Sonntag, 3. April, ab 13:30 Uhr.
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf
KastenmeierZimmermannHoffmannDe WijsHartherzTanakaPrib (75. Bodzek)NareyAppelkamp (84. Bozenik)Iyoha (84. Peterson)Ginczek (62. Lobinger)
Gelbe Karten
Prib, BodzekTrainer
Daniel Thioune
Hamburger SV
Heuer FernandesVagnoman (86. Wintzheimer)VuskovicSchonlauMuheim (24. Kinsombi; 86. Rohr)HeyerReisKittelJatta (56. Gyamerah)Chakvetadze (56. Alidou)Glatzel
Gelbe Karten
JattaTrainer
Tim Walter
Stadion:
Merkur Spiel-Arena
Zuschauer
31649
Schiedsrichter
Marco Fritz
Stadionzeitung
Ausgabe Nr. 962
19.03.2022
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