Gerade einmal 16 Spieler standen Zwote-Trainer Nico Michaty noch zur Verfügung und dieser personelle Aderlass war auf dem Feld von Beginn an zu spüren. In einem enorm ereignisarmen Spiel machten die Gäste von der anderen Rheinseite über 90 Minuten den präsenteren Eindruck, jedoch setzten sie dies nicht in regelmäßige Strafraumszenen um. Nach einer Viertelstunde kamen die Kölner dem Führungstreffer erstmal nah, als Mittelstädt (15.) Zwote-Torwart Dennis Gorka nach einem langen Ball noch vor dem Strafraum überlupfen konnte. Bevor der jedoch ins Tor einschieben konnte, stellte sich Nikell Touglo im Zweikampf gegen den drohenden Rückstand und spitzelte dem Angrifer den Ball irgendwie noch vom Fuß. Die Fortunen taten sich vor allem in Ballbesitz enorm schwer, Kombinationen über mehrere Stationen waren kaum zu sehen. Ihre beste und einzige Großchance der 90 Minuten hatten die Rot-Weißen in ihrer insgesamt wahrscheinlich besten Phase. Nicolas Hirschberger eroberte in Strafraumnähe den Ball und fand dann den starken Steilpass zu Lex-Tyger Lobinger (30.). Der versuchte es aus guter Position mit einem kraftvollen Rechtsschuss, scheiterte aber an einer exzellenten Reaktion des Kölner Schlussmanns Urbig. Bei einer weiteren Chance für Kölns Schwirten (42.) war Gorka zur Stelle, während Lobinger (45.) nach einer Flanke von Daniel Ndouop links vorbeizog.

In der zweiten Halbzeit änderte sich nichts am Spielverlauf. Normalerweise wird bei Begegnungen zweier U23-Mannschaften in hoher Regelmäßigkeit auf das höhere technische Niveau und weniger körperbetonte Spiel verwiesen. Dieses Spiel entsprach mit all seinen frühen Ballverlusten und Nickligkeiten überhaupt nicht diesem Vorurteil. Die beste Chance, in Führung zu gehen, ergab sich für die Gäste erneut durch Mittelstädt, jedoch war es diesmal der mit Abstand stärkste Fortune Ndouop, der mit beherztem Einsatz noch den Gegentreffer verhindern konnte. Nichtsdestotrotz nahmen sich die beiden Mannschaften trotz optischer Überlegenheit wenig und viele Beobachter bezeichneten die Partie schon als „typisches 0:0-Spiel“. Schlussendlich passierte der Zwoten, die an diesem Tag auch einiges an Körpersprache vermissen ließ, der eine Fehler zu viel, sodass der eingewechselte Suchanek (78.) aus kurzer Distanz ins Tor schieben konnte. Bis zum Schlusspfiff passierte auf beiden Seiten nichts mehr. Die große Frustration über die enttäuschende Leistung konnte am Folgetag jedoch durch die Ergebnisse der Konkurrenz ein wenig überstrahlt werden. Mit sieben Punkten Vorsprung auf den Bonner SC ist der Zwoten der erneute Klassenerhalt in der Regionalliga West nun auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Trotz einer Rückrunde, die erheblich hinter dem eigenen Potential zurückblieb, hat die Zwote ihr ursprüngliches Saisonziel somit vorzeitig erreicht. (PL)

Zwote-Trainer Nico Michaty: „Man hat es dem Spiel angemerkt, dass uns heute acht Spieler gefehlt haben. Ich kann meinen Spielern keinen großen Vorwurf machen. In der ersten Hälfte kommt Köln besser ins Spiel, danach haben wir uns besser reingebissen. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns schlechter vom Pressing der Kölner befreien, aber in einer ausgeglichenen Phase kassieren wir dann das Gegentor.“