Doch die kurzzeitige Rückkehr Oberdorfs war nicht die einzige positive Nachricht personeller Natur für alle, die es mit der Zwoten halten, sondern mit Robin Bird konnte einer der Langzeitverletzten endlich sein Comeback feiern, wenn auch zunächst auf der Bank. Darüber hinaus kehrten Dennis Gorka, Takashi Uchino und Jona Niemiec ins Team zurück. Einige Veränderungen in der Startelf führten aber erneut dazu, dass sich die Zwote erst einmal auf dem Platz finden musste und die Gastgeber vom FC Schalke besser ins Spiel starteten. Sané (4.) gab für die Königsblauen einen ersten Warnschuss aus der Distanz ab, doch Gorka hatte keine Probleme mit dem unangenehmen Aufsetzer auf schwierigem Geläuf in den Fünfmeterräumen. Doch auch die Rot-Weißen setzten schnell einen guten Konter, bei dem Niemiec auf dem rechten Flügel bis zur Grundlinie gehen konnte. Seinen Rückpass auf den Elfmeterpunkt schob der mitgelaufene Nico Hirschberger (7.) ein gutes Stück am Tor vorbei. Fortan waren jedoch weiterhin die Schalker besser im Spiel, wenngleich sich die Zahl der Torchancen in Grenzen hielt und beiden Seiten immer wieder haarsträubende Fehler im Aufbau unterliefen. Eine weitere Möglichkeit hatte Kyerewaa (12.) mit einem guten Schuss aus 18 Metern; er sollte wenig später noch entscheidenden Einfluss auf den Spielverlauf haben. Denn bei einer Ecke für die Zwote brachte sich Tim Oberdorf (25.) in Schussposition, um den Ball mit voller Wucht per Volley in Richtung Tor zu bringen. Dabei traf er eben Kyerewaa, der früher selbst in der Fortuna-Jugend spielte, von dem er als Eigentor ins Netz zur 1:0-Führung für die Rot-Weißen fiel. Doch auch nach dem Treffer behielten die Gastgeber die „optische Überlegenheit“. Möglichkeiten wie der Kopfball von Cissé (34.) blieben aber weiterhin die Ausnahme. Letztlich musste sich allerdings die Zwote ärgern, nicht sogar mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause gegangen zu sein: Denn nach einem überragenden langen Ball von Oberdorf überlupfte Hirschberger (39.) S04-Torwart Treichel, nach einem Aufsetzer prallte der Ball aber von der Latte zurück ins Feld, wo niemand zum Abstauben bereitstand.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit drohte sich das verpasste Ausbauen der Führung beinah sofort zu rächen. Viel zu einfach kombinierten sich die Schalker bis in den Torraum der Zwoten, wo Gorka (48.) aus kürzester Distanz mit einem Weltklassereflex per Fußabwehr den Ausgleich verhindern konnte. Wieder einmal reagierten die Fortunen gut auf eine größere Chance der Gastgeber. Dieses Mal stand der eingewechselte Luis Monteiro im Mittelpunkt. Nach einem guten Lauf über die rechte Seite wurde er in einem Zweikampf im Strafraum am Fuß getroffen, Schiedsrichter Felix May entschied zu Recht auf Strafstoß. Zu diesem trat Mittelstürmer Ephraim Kalonji (52.) an, der zum Rückrundenauftakt in Wiedenbrück noch sicher versenkte, diesmal aber in der rechten Ecke am Torwart scheiterte. Es dauerte jedoch nur sechs Minuten, bis Kalonji sich rehabilitieren konnte. Im Zusammenspiel mit Monteiro tauchte Hirschberger frei vor Treichel auf, der dessen harten Rechtsschuss noch glänzend parierte. Kalonji (58.) erahnte aber die Situation und konnte mit einem geschickten Kontakt sicher zum 2:0 abstauben. Auch wenn noch eine halbe Stunde auf der Uhr war, hat dieser Treffer die Moral der Gastgeber gebrochen. Letztlich hätte die Zwote sogar noch höher gewinnen können, aber ein Volley von Kwadwo Baah (82.) verfehlte das Tor, während Robin Bird (90.) bei seinem Comeback den zweiten Aluminiumtreffer des Tages setzte. So blieb es bei einem 2:0-Sieg für die Zwote, die unterm Strich die effektivere Mannschaft war. Diese wichtigen drei Punkte bringen sie nun in die absolute Pole Position im Rennen um den Klassenerhalt mit acht Punkten Vorsprung vor dem ersten möglichen Abstiegsplatz. (PL)