Ein Wahnsinns-Spiel! Fortuna siegt 4:3 gegen Kaiserslautern
Es war ein Spiel, das nicht nur aufgrund der Rahmenbedingungen in die Vereinsgeschichte eingehen wird. Im ersten Freispiel im Rahmen von "Fortuna für alle" siegte die Fortuna gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 4:3 und drehte die Partie dabei nach einem 0:3-Rückstand. Richmond Tachie, ein Eigentor von Jamil Siebert und Marlon Ritter brachten die Gäste deutlich in Front, bevor Ao Tanaka, Matthias Zimmermann, Felix Klaus und wieder Tanaka für die 95er trafen.
Aufstellung: Drei Neue in der Anfangsformation
Cheftrainer Daniel Thioune veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 gegen den VfL Osnabrück auf drei Positionen: Matthias Zimmermann kehrte nach seiner Gelb-Rot-Sperre zurück und ersetzte Takashi Uchino, der auf der Bank Platz nahm. Des Weiteren rückten Ao Tanaka und Vincent Vermeij für Ísak Bergmann Jóhannesson und Daniel Ginczek rein.
1. Halbzeit: Tachie besorgt Lauterer Führung
Die Partie in der vollen Arena begann intensiv in den Duellen, aber zunächst ohne große Torchancen. Florian Kastenmeier sorgte mit einem 40-Meter-Ausflug, bei dem er im Zweikampf mit Ragnar Ache klärte, für den ersten Aufreger (5.). Die ersten Fortuna-Chancen gab es dann jeweils per Kopf: Jordy de Wijs (7., knapp drüber nach einer Ecke von Shinta Appelkamp) und Vincent Vermeij (16., rechts vorbei) scheiterten knapp. Die Lauterer deuteten ihre Gefahr bei schnellen Umschaltbewegungen schon an, kamen bis dato aber noch nicht zu Abschlüssen. Das sollte sich leider ändern: Nach einem eigentlich schon geklärten FCK-Angriff spielte Christos Tzolis in die Füße von Richmond Tachie – der Angreifer zog aus etwa 17 Metern sofort ab und traf de Wijs am Rücken. Von dort trudelte der Ball abgefälscht und unhaltbar zum 0:1 ins linke Eck (21.).
Gäste-Doppelschlag, Tanaka mit dem Anschluss
Die Fortuna schüttelte sich und hatte die direkte Antwort auf dem Fuß: Nach einer Ablage von Vermeij kam Yannik Engelhardt aus wenigen Metern zum Abschluss, doch Boris Tomiak schmiss sich dazwischen und klärte zur Ecke (22.). Nachdem Nikola Soldo auf der einen Seite eine Hereingabe frei vor dem Tor nur knapp verpasste (24.) und Felix Klaus auf der anderen Seite einen Schuss zu hoch ansetzte (27.), kam es gleich doppelt bitter für die Gastgeber: Tachie wurde auf der rechten Seite freigespielt und gab flach nach innen, wo Jamil Siebert das Spielgerät unglücklich ins eigene Tor lenkte (30.). Doch damit nicht genug: Marlon Ritter erhöhte zwei Zeigerumdrehungen später auf 0:3. Zunächst scheiterte der Mittelfeldspieler an Florian Kastenmeier, traf aber dann im Nachschuss (32.). Die Fortuna nahm sich in der Schlussphase der ersten Hälfte der Mammutaufgabe an, ins Spiel zurückzukommen: Ein geblockter Freistoß von Klaus landete über Umwege vor den Füßen von Tanaka, der aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer traf (36.). In der Folge drückten die 95er auf einen weiteren Treffer, blieben aber leider glücklos: Klaus scheiterte mit einem Schuss an Krahl (44.) und auch mit der letzten Aktion vor der Pause klappte es nicht, den Ball nach einem Chaos in der FCK-Hintermannschaft im Tor unterzubringen (45.+6.).
Die Fortuna dreht auf und das Spiel
Die Fortuna machte nach der Pause ordentlich Alarm und hatte zunächst Pech: Emmanuel Iyoha schlenzte den Ball an das Lattenkreuz (48.). Doch die Thioune-Elf blieb dran und hatte mit dem nächsten Abschluss das Glück endlich auf ihrer Seite: Zimmermann marschierte über das halbe Feld und zog aus etwa 25 Metern ab – vom Rücken von Kenny Prince Redondo aus flog die Kugel ins linke Eck – 2:3 (50.)! Jetzt spielten sich die Flingeraner in einen Rausch: Zimmermann, Shinta Appelkamp und Klaus kombinierten sich sensationell über die rechte Seite in den Strafraum, wo letzterer eiskalt blieb und über den Innenpfosten flach zum 3:3 traf (57.). Doch damit war der Wahnsinn noch nicht vorbei, denn die Fortuna machte weiter: Vermeij legte nach einem schnellen Gegenstoß für Tanaka ab, der aus zentraler Position von der Strafraumgrenze trocken abzog und die Kugel links unten einschlagen ließ – 4:3, absolute Ekstase auf dem Platz und auf den Rängen (63.)!
FCK drückt, Fortuna hält Stand
Die unglaubliche Partie „beruhigte“ sich in der Folge etwas. Der FCK fing sich und versuchte sich jetzt seinerseits am Comeback. Außer eines abgefälschten Schusses von Ritter (in die Arme von Kastenmeier) sprang zunächst nicht viel heraus (70.). Auf der anderen Seite war es Engelhardt, der das 5:3 auf dem Fuß hatte, nach einem Solo aber den rechten Pfosten traf (75.). Die „Roten Teufel“ schoben in der Schlussphase natürlich immer weiter nach vorne, was für Räume sorgte: Diese nutzte fast der eingewechselte Jóhannesson, der eine Hereingabe des ebenfalls ins Spiel gekommenen Jona Niemiec aus kurzer Distanz über das Tor setzte (84.). Die Fortuna schmiss sich in den Schlussminuten in der Defensive leidenschaftlich in alle FCK-Angriffe: Siebert blockte einen Schuss von Philipp Klement (85.) und Kastenmeier war bei zwei Kopfbällen von Lex-Tyger Lobinger (85.) und Terrence Boyd (87.) zur Stelle. Später klärte dann Iyoha in höchster Not per Kopf gegen Philipp Hercher (89.). Die Fortuna brachte das Ergebnis letztlich nach einer überragenden Aufholjagd und einer starken kämpferischen Leistung über die Zeit.
Das nächste Spiel: Auswärts in Braunschweig
Die nächste Partie führt die Rot-Weißen nach Niedersachsen. Dort geht es am Freitag, 27. Oktober, ab 18:30 Uhr gegen Eintracht Braunschweig.
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf
KastenmeierZimmermannDe WijsSiebertIyoha (90., Gavory)TanakaEngelhardtAppelkamp (80. Sobottka)Klaus (83. Uchino)Tzolis (46. Jóhannesson)Vermeij (80. Niemiec)
Gelbe Karten
Klaus, Vermeij, Sobottka, UchinoTrainer
Daniel Thioune
1. FC Kaiserslautern
KrahlSoldoTomiakElvediZimmer (86. Hercher)RedondoNiehues (62. Opoku)RaschlRitter (75. Klement)Tachie (75. Lobinger)Ache (46. Boyd)
Gelbe Karten
RedondoTrainer
Dirk Schuster
Stadion:
Merkur Spiel-Arena
Zuschauer
52000
Schiedsrichter
Benjamin Brand
Stadionzeitung
Ausgabe Nr. 988
21.10.2023
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