6:5 nach Elfmterschießen: Die Fortuna zieht ins Halbfinale des DFB-Pokals ein!
Was für eine Dramatik, was für ein Spiel! Die Fortuna steht nach einem 6:5 nach Elfmeterschießen gegen den FC St. Pauli im Halbfinale des DFB-Pokals! Die Rot-Weißen gingen in der regulären Spielzeit durch Vincent Vermeij per Foulelfmeter in Führung. Dieser wurde durch St. Paulis Marcel Hartel ebenso per Foulelfmeter ausgeglichen. In der Verlängerung brachte Ao Tanaka die Fortuna wieder auf die Siegerstraße. Erst in der letzten Sekunde glich Carlo Boukhalfa für die Gastgeber aus, die dann im Elfmeterschießen - auch dank zweier Paraden von Florian Kastenmeier - das Nachsehen hatten.
Aufstellung: Klaus rückt in die Startelf
Cheftrainer Daniel Thioune beließ es nach dem Ligaspiel gegen St. Pauli am Samstag bei einer personellen Änderung in der Startelf. Florian Kastenmeier begann im Tor, die Viererkette davor bildeten Emmanuel Iyoha, Andre Hoffmann, Jordy de Wijs und Nicolas Gavory. Im zentralen Mittelfeld agierten Yannik Engelhardt, Ísak Jóhannesson und Ao Tanaka. Felix Klaus, der für Jona Niemiec (Bank) in die Anfangsformation gerückt war, und Christos Tzolis bekleideten die Flügelpositionen, im Sturmzentrum startete Vincent Vermeij als einzige Spitze.
1. Halbzeit: Tanaka daneben, Eggestein prüft Kastenmeier
Bereits nach wenigen Minuten musste die Fortuna den ersten Schreckmoment verdauen: Iyoha verletzte sich ohne Fremdeinwirkung und musste ausgewechselt werden, Takashi Uchino ersetzte ihn (12.). Mit „Taka“ auf dem Feld setzten die Rot-Weißen den ersten offensiven Nadelstich. Eine abgewehrte Flanke von Linksaußen landete an der Strafraumkante bei Tanaka, dessen Direktabnahme recht knapp neben dem linken Außenpfosten landete (15.). Den ersten Warnschuss für die Gastgeber gab Johannes Eggestein in der 27. Minute ab, Kastenmeier war jedoch auf seinem Posten und begrub die Kugel unter seinen Armen.
Vom Elfmeterpunkt: Vermeij bringt Rot-Weiß in Führung!
Die Thioune-Elf agierte nun zunehmend mutiger, wenngleich auch St. Pauli munter mitspielte. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Und so gingen die Flingeraner letztlich durch einen Standard in Führung: Engelhardt steckte super durch auf Vermeij, der losmarschierte und im Strafraum von Keeper Sascha Burchert regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Nachdem die Szene zuvor auf Abseits überprüft worden war, entschied Schiedsrichter Sascha Stegemann auf Elfmeter, den der Gefoulte selbst souverän im linken Eck unterbrachte – das 1:0 für die Fortuna (38.) und gleichzeitig auch der Halbzeitstand.
2. Halbzeit: Auch Hartels Strafstoß sitzt
Die Rot-Weißen erwischten einen ordentlichen Start im zweiten Durchgang, präsentierten sich jetzt insbesondere in den Zweikämpfen noch giftiger. Umso bitterer war es, als sie in der 60. Minute den Ausgleich schlucken mussten: Tanaka brachte Philipp Treu im Sechzehner zu Fall. Auch hier entschied Stegemann auf Strafstoß, den Marcel Hartel zum 1:1 für sein Team nutzte. F95 musste sich nach diesem Treffer kurz schütteln, brachte aber bereits sieben Minuten später den nächsten gefährlichen Angriff aufs Parkett: Jóhannesson legte rüber zu Tanaka, der vor der Strafraumkante erst einen Haken schlug und es anschließend mit einem Schuss auf das kurze Eck versuchte – knapp daneben (67.).
Chancenarme Schlussphase – Pokalkrimi geht in die Verlängerung
Im weiteren Spielverlauf näherten sich beide Teams immer mal wieder gefährlich dem jeweils gegnerischen Tor an. Klare Chancen kamen dabei jedoch nicht zustande. Nach 90 Minuten stand es 1:1. Es ging in die Verlängerung.
Tanaka grätscht das Ding über die Linie!
Den besseren Start in die Verlängerung erwischten die Gastgeber. St. Pauli übte nun mehr Druck aus – und hatte die Riesenchance zum 2:1: Ein misslungener Klärungsversuch des eingewechselten Joshua Quarshie landete direkt vor den Füßen von Hartel, der die Kugel aus kurzer Distanz weit über den Querbalken jagte (96.). Auf der anderen Seite brachte Tanaka die Fortunen wieder in Front: St. Pauli-Keeper Burchert ließ einen Distanzschuss von Christoph Daferner nach vorne klatschen, Tanaka setzte entscheidend nach und grätschte das Leder über die Torlinie – das 2:1 (99.)!
St. Pauli mit dem Last-Minute-Ausgleich
In der zweiten Hälfte der Verlängerung hatte Daferner um ein Haar die Chance zum 3:1. Burchert hatte aber aufgepasst und den Steilpass von Tzolis geklärt. St. Pauli trat in der 111. Minute nochmals offensiv in Erscheinung, der Schuss von Treu ging jedoch ein gutes Stück über das Gehäuse von Kastenmeier. Die Fortunen hauten sich nun defensiv komplett rein. Bezeichnend dafür: Engelhardt lag mit Krämpfen an Boden, und auch Uchinos Tank war komplett leergefahren. Doch sie standen – genauso wie ihre Teamkollegen – immer wieder auf und spulten weiter fürs Team Meter für Meter ab. In den Schlusssekunden kam St. Pauli dennoch zum Ausgleich: Danel Sinani flankte den Ball an den zweiten Pfosten, wo Carlo Boukhalfa zum 2:2 einköpfte (120.+1). Es ging ins Elfmeterschießen.
Und das war einfach nichts für schwache Nerven. Kastenmeier wurde zum Helden und hielt gleich zwei Elfmeter! Den entscheidenden Strafstoß verwandelte Tzolis und schoss die Fortuna damit nach 28 Jahren erstmals wieder ins Halbfinale des DFB-Pokals!
Spiele der Teams
Aufstellung:
FC St. Pauli
BurchertWahlSmithMetsTreuKemlein (75. Boukhalfa)HartelRitzka (46. Saad)Afolayan J. Eggestein (75. Maurides)Amenyido (46. Saliakas)
Gelbe Karten
Burchert, Saliakas, Saad, MetsFortuna Düsseldorf
KastenmeierIyoha (12. Uchino)HoffmannDe Wijs (91. Quarshie)GavoryEngelhardtTanakaJóhannesson (91. Zimmermann)Tzolis (68. Daferner)Klaus (86. Niemiec)Vermeij
Stadion:
Millerntor-Stadion
Zuschauer
- keine Angabe -
Schiedsrichter
Sascha Stegemann