Aufstellung: Thioune zum kurzfristigen Umbau gezwungen
Das Motto war eigentlich: Never change a winning team! Cheftrainer Daniel Thioune wollte die exakt selbe Startelf auf den Rasen schicken, die am vergangenen Wochenende mit 5:0 gegen Eintracht Braunschweig siegte. Doch leider plagten Shinta Appelkamp muskuläre Probleme beim Warmmachen. Myron van Brederode ersetzte ihn kurzfristig. Vor Florian Kastenmeier im Tor bildeten Jamil Siebert, Andre Hoffmann und Tim Oberdorf die Dreierkette. Emmanuel Iyoha (links) und Valgeir Lunddal (rechts) waren wieder auf den Außenbahnen unterwegs. Marcel Sobottka und Giovanni Haag beackerten das defensive Mittelfeld, van Brederode und Ísak Jóhannesson das offensive. Dawid Kownacki war alleinige Sturmspitze.

1. Halbzeit: Kastenmeier im Fokus
In der mit knapp 62.000 Zuschauern ausverkauften Veltins-Arena waren es die Gastgeber, die in der Anfangsphase das Zepter übernahmen und Kastenmeier gleich mehrfach prüften: Zunächst war es Kenan Karaman, der die Kugel durch das Mittelfeld trieb und aus etwa 18 Metern zentraler Position schoss – Flo war zur Stelle (3.). Später wollte Moussa Sylla den F95-Schlussmann aus spitzem Winkel überraschen. Kastenmeier roch den Braten und parierte glänzend (13.). Die dickste Chance gab es dann weitere fünf Zeigerumdrehungen später: Kastenmeier wehrte zunächst eine Flanke von Christopher Antwi-Adjei ab und riss beim darauffolgenden Schuss von Mehmet Aydin am Boden liegend sensationell die Pranke hoch (18.).

Van Brederodes Abseitstor und Syllas Großchance
Die Fortuna hatte immer wieder ihre spielerischen Momente, allerdings fehlte im letzten Drittel noch die zündende Idee. In der 32. Minute war bei den 6.000 Fans aber doch kurz der Torschrei auf den Lippen: Nach einer tollen Kombination über Kownacki landete der Ball bei van Brederode, der aus kurzer Distanz ins Schalker Tor traf. Allerdings stand Dawid bei der Entstehung im Abseits. Auf der anderen Seite ließ S04 einen weiteren Hochkaräter liegen: Aus einem Getümmel im Strafraum landete der Ball bei Sylla, der aus fünf Metern – mal wieder – am überragenden Kastenmeier verzweifelte. Die Rot-Weißen meldeten sich in den letzten Minuten vor der Pause auch nochmal offensiv an: Iyoha ließ Taylan Bulut auf der linken Seite aussteigen und schoss dann knapp über die Latte (40.).

2. Halbzeit: Kownacki eiskalt
Nach Wiederanpfiff meldeten sich die Flingeraner direkt vorne an: Nach einem Einwurf von rechts drang Sobottka in den Strafraum ein und legte für Kownacki quer, der die Kugel unter Gegnerdruck knapp am rechten Pfosten vorbeispitzelte (46.). In der Folge erhöhten die Schalker wieder den Druck: Ron Schallenberg köpfte eine Freistoßflanke drüber (50.) und Kastenmeier parierte einen Fernschuss von Bulut (57.). Die Fortuna lauerte gegen die spielgestaltenden Gastgeber auf Umschaltmomente und schlug nach einer guten Stunde dann eiskalt zu: Oberdorf schlug den Ball lang nach vorne über die Schalker Abwehr hinweg, so dass Kownacki frei vor dem Kasten stand und über den linken Innenpfosten zur Führung verwandelte (62.)!

Schalkes Ausgleich und immer wieder Kastenmeier
Diese hielt aber leider nur etwa zehn Minuten: Sylla köpfte eine Flanke von Antwi-Adjei ein – gegen den wuchtigen Kopfstoß aus wenigen Metern war diesmal auch Kastenmeier machtlos (72.). Die Partie war nun völlig offen und beide Teams spielten mit offenem Visier: Iyoha hätte die 95er fast wieder in Front gebracht, doch Emma traf den Ball aus sehr guter Schussposition leider nicht satt genug (78.). Auf der anderen Seite war die Fortuna gleich doppelt mit dem Aluminium im Bunde, denn ein Schlenzer von Sylla klatschte von der Latte an den linken Pfosten und von da in Kastenmeiers Arme (80.). Auch die letzten beiden Tormöglichkeiten der Partie gehörten den Königsblauen: Zwei Mal war es Schallenberg, der zuerst per Kopf nach einer Ecke (88.) und in der Nachspielzeit aus kürzester Distanz am sensationellen Kastenmeier scheiterte (90.+3).

Das nächste Spiel: Jahresabschluss gegen Magdeburg
Am kommenden Freitag, 20. Dezember, steht ab 18:30 Uhr das letzte Spiel des Jahres an. Dann gastiert der 1. FC Magdeburg in der Merkur Spiel-Arena.