Punkteteilung in Bochum
Im Topspiel der 2. Bundesliga trennte sich die Fortuna vom VfL Bochum mit 1:1 (0:1). Im Ruhrgebiet sicherte ein Treffer von Joel Pohjanpalo im zweiten Durchgang einen Zähler.
Fortunas Cheftrainer Oliver Reck hatte die Startformation gegenüber dem 3:2-Sieg gegen den 1.FC Heidenheim auf zwei Positionen verändert: Für den verletzten Lukas Schmitz rückte Christopher Avevor in die erste Elf. Außerdem gab Reck dem Siegtorschützen Joel Pohjanpalo eine neue Chance, sich von Beginn an zu beweisen. Für ihn musste Erwin „Jimmy“ Hoffer zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Sein Vertreter stand schon nach zwei Minuten zum ersten Mal im Blickpunkt, kam aber an die Hereingabe von Julian Schauerte nicht heran. Auf der anderen Seite machte Danny Latza auf sich aufmerksam, als er von der Strafraumgrenze abzog, aber Michael Rensing im Düsseldorfer Gehäuse war auf dem Posten (8.). Es war von Beginn an das muntere und temporeiche Spiel, was der Tabellensituation entsprach. Der VfL war in dieser Phase besser im Spiel: Ein Schuss von Anthony Losilla wurde so gerade eben noch zur Ecke abgewehrt (10.). Dann der Führungstreffer für die Gastgeber: Michael Gregoritsch stand in der Mitte nach einer Flanke von Timo Perthel vollkommen frei und nickte zum 1:0 ein (14.).
Die Fortuna versuchte direkt zu antworten, aber Pohjanpalo kam per Kopf nicht richtig hinter den Ball, den Axel Bellinghausen in die Mitte schlug (16.). Doch die Rot-Weißen mussten direkt danach schon wieder in der eigenen Defensive auf der Hut sein. Stanislav Sestak setzte sich auf der rechten Seite durch, spielte in die Mitte zu Gregoritsch, den Schauerte auf der Linie stehen noch stören konnte (18.). Danach verflachte die Partie ein wenig, was daran lag, dass sich der VfL zurückzog und der Fortuna das Feld überließ, aus dieser Situation aber nicht zu Chancen kam.
Bis zur 40. Minute, als ein langer Ball von Christian Gartner Charlison Benschop fand und dieser den Ball volley nahm – rechts am Tor vorbei. Dann war die erste Halbzeit vorbei und die Fortuna bekam die Möglichkeit, sich in der Kabine zu sammeln. In der Pause reagierte Reck und brachte Ben Halloran für Gartner. Dies hatte insgesamt drei Veränderungen zur Folge: Bellinghausen ging auf die Linksverteidiger-Position, Avevor ins defensive Mittelfeld und Halloran übernahm die linke Offensivseite.
Die Fortuna versuchte nach dem Wechsel, Druck auf das gegnerische Gehäuse aufzubauen, doch weiterhin fehlte die Genauigkeit im Spiel nach vorne. Dann schnappte sich Avevor die Kugel und zog aus 20 Metern ab, doch er verfehlte das Ziel um einen Meter (59.). Und die Rot-Weißen bekamen jetzt ihre Abschlussmöglichkeiten: Liendl setzte seinen Versuch allerdings zu hoch an (63.). Die Fortuna wurde immer besser und wurde belohnt: Nach einer Hereingabe von Schauerte stand Pohjanpalo goldrichtig und erzielte den Ausgleich (68.). Die Düsseldorfer wollten mehr: Nach einer abgewehrten Flanke probierte es Schauerte – drüber (72.). Dann die Riesenchance zur Führung, doch Ben Halloran, der den Ball an Michael Essen vorbeilegen wollte, fand seinen Meister im Bochumer Schlussmann (73.).
In der Schlussphase stand das Spiel aug des Messers Schneide. Auf der einen Seite verhinderten Bellinghausen und Rensing in Co-Produktion einen Einschuss von Tobias Weis (80.). Auf der anderen Seite lag der Ball im Netz: Liendl setzte Pohjanpalo in Szene, der Esser keine Chance ließ, dabei jedoch hauchdünn im Abseits stand (82.). Es ging hin und her: Marco Terrazzino zog nach innen und versuchte es mit einem knallharten Abschluss aufs lange Eck - vorbei (87.). Kurz vor dem Ende mussten die Fortunen erneut durchatmen: Perthel mit einer scharfen Hereingabe, doch Simon Terodde traf in der Mitte den Ball nicht voll (89.). In der Nachspielzeit noch einmal die Gäste mit der Riesenchance: Halloran wurde freigespielt, aber von Stefano Celozzi abgeblockt. So blieb es beim 1:1.
Peter Neururer, Trainer VfL Bochum: „Ich hatte nicht ganz so viel Spaß, weil wir mal wieder nicht gewonnen haben. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich aber einverstanden. Es war ein großartiges Zweitligaspiel auf höchstem Niveau. In der ersten Hälfte hätten wir deutlicher führen müssen. Wir hatten klare Möglichkeiten, um auch noch das 2:0 zu machen. In der zweiten Hälfte hat Fortuna den Ton angegeben und hatte auch schon vor dem 1:1 Möglichkeiten. Nach dem Ausgleich wollten beide Mannschaften unbedingt gewinnen. Mein Team weiß nicht so recht, ob es sich freuen soll oder nicht. Wir sind weiterhin ungeschlagen – darauf bin ich stolz. Unser Publikum war heute mehr als fantastisch.“
Axel Bellinghausen: „Wir haben uns vor dem Spiel sehr viel vorgenommen, sind aber nicht richtig in die Partie gekommen. Mit unseren Fehlern haben wir im ersten Durchgang den starken VfL eingeladen. Dann sind wir aber gut aus der Kabine gekommen und haben unser wahres Gesicht gezeigt. Somit geht das Ergebnis auf jeden Fall in Ordnung.“
Adam Bodzek: „Es war in der ersten Hälfte nicht unser Spiel. Wir hatten viel zu viele leichte Ballverluste, was für uns eigentlich ungewohnt ist. Das hat Bochum in die Karten gespielt. Nach einer guten Flanke geraten wir dann in Rückstand. Nach der Pause haben wir dann alles probiert und dem VfL unser Spiel aufgedrückt. Deshalb war es am Ende ein verdienter Punktgewinn für uns.“
Joel Pohjanpalo: „Wir können mit dem einen Punkt zufrieden sein, das ist in Bochum ein gutes Ergebnis. Genau diese Situationen wie beim 1:1 trainieren wir immer wieder. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass es so gut geklappt hat. In der ersten Halbzeit war Bochum sehr stark und wir hatten Schwierigkeiten, nach dem Wechsel sind wir viel besser ins Spiel gekommen, was es auch für die Stürmer leichter machte.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
VfL Bochum 1848
EsserCelozziCacutaluaFabianPerthelTasaka (62. Weis)LatzaLosillaGregoritsch (76. Terrazzino)Sestak (76. Forssell)Terodde
Gelbe Karten
TerrazzinoTrainer
Peter Neururer
Fortuna Düsseldorf
RensingSchauerteTahBodzekAvevorLiendlda Silva PintoGartner (46. Halloran)BellinghausenBenschop (74. Bolly)Pohjanpalo (83. Hoffer)
Gelbe Karten
Bellinghausen, LiendlTrainer
Oliver Reck
Stadion:
Vonovia-Ruhrstadion
Zuschauer
24466
Schiedsrichter
Christian Dingert
Stadionzeitung
Ausgabe Nr. 830
25.09.2014
(pdf/15.73 MB)
Download