Das siegreiche Team gegen den FC St. Pauli (1:0) wurde vor dem Spitzenspiel in Kaiserslautern auf drei Positionen verändert: Für Joel Pohjanpalo rückte Erwin „Jimmy“ Hoffer gegen seinen Ex-Club in die Mannschaft. Der erkrankte Charlison Benschop wurde durch Tugrul Erat ersetzt – dafür rückte Michael Liendl in die zentrale Rolle im offensiven Mittelfeld. Hoffer und Erat hatten einst einen großen Anteil daran, dass in der vergangenen Saison im ersten Spiel unter Reck als Interimstrainer der „Betzenberg“ dank eines 1:0-Siegs erobert wurde. Auch diesmal wollten die Rot-Weißen wieder zu Null spielen – dafür sorgen sollte Lars Unnerstall, der bei der Fortuna seine erste Chance bekam, sich in einem Pflichtspiel zu beweisen. Der Cheftrainer erklärte seine Entscheidungen so: „Wir haben 24 Spieler, die allesamt die Qualität haben, von Beginn an aufzulaufen. Dass wir diese Möglichkeiten haben, ist für uns eine gute Situation.“

Es dauerte nur eine halbe Minute, da musste Unnerstall zum ersten Mal eingreifen. Marcel Gaus wurde glänzend freigespielt konnte den 1,98 Meter langen Keeper aber nicht überwinden – Unnerstall war direkt voll im Spiel. Die Fortuna war in der Anfangsphase überhaupt nicht im Spiel, die Lauterer hatten das Heft eindeutig in der Hand. In der Mitte der ersten Hälfte kamen die Gäste nach und nach besser ins Spiel – Indiz dafür war auch der erste Abschluss von Liendl, der jedoch an seinem 29. Geburtstag zu hoch zielte (27.). Unnerstall machte bei seinem Debüt einen sehr sicheren Eindruck – auch bei einem Schuss von Kevin Stöger war er auf dem Posten (30.). Genauso bei einem Freistoß von Kerem Demirbay, den er klasse abwehrte (40.). Ein torloses Unentschieden war das bestmögliche Ergebnis nach einer schwachen ersten Halbzeit.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigte sich die Fortuna häufiger am gegnerischen Strafraum, aber große Chancen kamen dabei zunächst nicht zu Stande. Dann hatten die Fortunen Glück: Philipp Hofmann hatte den Ball per Kopf ins Düsseldorfer Tor befördert, doch Schiedsrichter Wolfgang Stark entschied mit seinem Gespann auf Abseits (57.). 20 Minuten vor dem Ende reagierte Reck und brachte Joel Pohjanpalo für den glücklosen Hoffer. Wenige Augenblicke später jubelte der Finne: Nach einer Kopfballverlängerung setzte er sich glänzend gegen Willy Orban durch und traf ins lange Eck (77.).

Kurz vor dem Ende musste Bellinghausen noch einmal eine Flanke, die in den Düsseldorfer Strafraum flog, per Kopf vor Karim Matmour klären (90.). Die Lauterer warfen in der Schlussphase alles nach vorne. Und kamen noch zum Ausgleich durch Marcel Gaus (90.). Aufgrund des späten Zeitpunkts des Gegentreffers ein ärgerliches, aber alles in allem gerechtes Remis.