Wie schon zuletzt bei der U23 von Borussia Mönchengladbach begann die Zwote dynamisch und kam (6. und 7.) zu zwei frühen Chancen. Zunächst flankte Muhammet Karpuz von der linken Seite quer über das ganze Feld auf Tugrul Erat, dessen Volleyschuss aus halbrechter Position im Strafraum aber vom S04-Torwart Timon Wellenreuther unschädlich gemacht wurde. Erat selbst kam beim nächsten Angriff auf der rechten Seite durch, spielte nach innen auf den optimal postierten Fabio La Monica, dem der Ball aber versprang, sodass er weit über das Tor flog. Die nächst Großchance (10.) hatten dann die Jungknappen, doch Nico Neidhart traf nur die Torlatte. Es entwickelte sich ein flottes Kombinationsspiel in beide Richtungen. Die Flingeraner erspielten sich ein leichtes Übergewicht, aber die Schalker blieben mit Kontern immer gefährlich. Lukas Hombach passte nach einer Balleroberung (31.) in der Mitte der gegnerischen Hälfte und einem kurzen Sprint von rechts auf Fabio La Monica, doch der bekam den Ball in aussichtsreicher Position nicht unter Kontrolle. Ein überraschender Weitschuss (40.) von Akca aus rund vierzig Metern hätte fast die Führung der Flingeraner gebracht, aber wieder war der Schalker Keeper zur Stelle. Somit musste die Zwote trotz Chancenüberzahl ohne Zählbares in die Pause gehen.

Drei Minuten nach Wiederanpfiff kam Erat in einer unübersichtlichen Situation im Schalker Strafraum an den Ball, aber auch dessen Schuss aus kurzer Distanz kam nicht am Schalker Schlussmann vorbei. Anschließend rückte mit Donis Avdijaj zeitweise ein Spieler in den Mittelpunkt, der bereits mit 18 Jahren als ein „Supertalent“ gehandelt wird. In der ersten Halbzeit bis auf eine Situation noch eher unauffällig, wurde er im zweiten Durchgang zum gefährlichsten Spieler der Gäste. In der 54. Minute kam er plötzlich frei durch und zirkelte den Ball an Robin Heller vorbei zur Gästeführung ins Tor. Damit hatten die Ruhrstädter aus nur zwei Chancen ein Tor gemacht, während die Fortunen mit einer weitaus größeren Zahl an Tormöglichkeiten noch nichts erreicht hatten. Avdijaj, von dem größte Gefahr ausging, wurde immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste. In der 72. Minute versuchte Erat, mit einem gut getimten Heber zum Erfolg zu kommen, doch ein Abwehrspieler der Gäste rettete mit dem Kopf auf der Linie. Schließlich war es der gewohnt stark spielende Robin Urban, dem es aus einem Gewühle im S04-Strafraum heraus gelang, den Ball mit dem Kopf irgendwie über die Torlinie zu bugsieren (80.). Die Fortunen erhöhten nach dem Ausgleich nun unter immer lauteren Anfeuerungsrufen der Supporter den Druck, auf den die Gäste zunehmend verunsichert reagierten. Leider konnte sie das Spiel doch nicht mehr drehen und musste sich am Ende glücklich schätzen, denn Avdijaj hatte in der Verlängerung den Siegtreffer der Gäste auf dem Fuß, traf aber das Tor nicht. Auch wenn das Remis insgesamt ein gerechtes Ergebnis sein mag, bleibt die Chancenauswertung aufgrund eines eklatanten Zielwassermangels weiterhin das größte Manko der Zwoten. (RR)