Fortunas Startelf war im Vergleich zur Niederlage bei der SpVgg Greuther Fürth kaum wiederzuerkennen: So kamen Alexander Madlung, Lukas Schmitz, Christian Gartner, Marcel Sobottka und Joel Pohjanpalo neu in die Anfangsformation. Der gelbgesperrte Adam Bodzek und der verletzte Oliver Fink mussten passen, Karim Haggui, Sercan Sararer und Nikola Djurdjic auf der Bank Platz nehmen.

Und ihnen gelang ein Start nach Maß: Überragender Seitenwechsel von Gartner auf Schmitz, der beförderte das Leder direkt in die Mitte, Pohjanpalo ließ es passieren und Demirbay traf in der Mitte per Kopf (4.). Danach waren die Rot-Weißen auf Defensive bedacht, setzten aber auch die bekannten und gerne zitierten Nadelstiche. So wie nach einer guten Viertelstunde, als Bellinghausen – heute mit der Kapitänsbinde am linken Arm – den Ball von seiner linken Seite in die Mitte schlug und Charis Mavrias im letzten Moment am Kopfball gehindert wurde. Die folgende Ecke köpfte Madlung knapp neben das Tor (17.). Die Gäste aus Hamburg zeigten sich zum ersten Mal nach 20 Minuten, als Marc Rzatkowski aus der Distanz abzog, das Ziel jedoch deutlich verfehlte.

Die Fortuna stand gut und wollte nach Ballgewinn schnell umschalten – das gelang auch in der Folge immer wieder. Demirbays Schuss aus der zweiten Reihe war jedoch zu hoch (26.). Die Rot-Weißen waren trotz ihrer eher zurückhaltenden Art die spielbestimmende Mannschaft. Mavrias bekam das Leder von Julian Schauerte serviert, doch der Schlenzer ging knapp am linken Pfosten vorbei (31.). Das 2:0 wollte einfach nicht fallen: Nach einer Freistoßflanke von Demirbay kam wieder Madlung zum Kopfball, aber St. Paulis Schlussmann Robin Himmelmann fischte das Leder mit einer glänzenden Parade weg (34.). Danach blieben nennenswerte Szenen Mangelware und es blieb bei einer hochverdienten 1:0-Führung für die Fortuna.

Die Braun-Weißen kamen besser aus der Kabine: Erst scheiterte Lasse Sobiech per Kopf an Michael Rensing (46.), dann versuchte es Christopher Buchtmann aus der Distanz - drüber (47.). Fünf Minuten später die große Chance, die Führung auszubauen, aber Mavrias scheiterte nach Vorarbeit von Pohjanpalo am starken Himmelmann (52.). Dann mussten alle Rot-Weißen die Luft anhalten: Mit einer sensationellen Parade verhinderte Rensing den Ausgleich gegen Sobiech, den folgenden Kopfball, wieder von Sobiech, pflückte er sicher (57.).

Die St. Paulianer wurden deutlich aktiver: Auf der linken Seite setzte sich Daniel Buballa stark durch, zog in den Strafraum, sein Abschluss zischte aber über das Tor (63.). 20 Minuten vor dem Ende der Ausgleich: Wieder spielten sich die Gäste über die linke Seite durch, das Leder wurde scharf in die Mitte gespielt und Fafa Picault drückte es über die Linie (71.). Dann musste Rensing wieder abtauchen, als Waldemar Sobota aus rund 20 Metern abzog (84.).

Am Ende mussten beide Seiten mit dem Remis zufrieden sein. Die Fortuna war in der ersten Hälfte das bessere Team, den Gästen gehörte der zweite Durchgang.