Und die Rotation in der Englischen Wochen ging auch zum Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter. Vier Neue schickte Cheftrainer Friedhelm Funkel aufs Feld: Adam Bodzek, Jean Zimmer und Rouwen Hennings – an alter Wirkungsstätte – kehrten in die Startformation zurück, für Takashi Usami war es die Premiere in der ersten Elf. Bodzek agierte vor der unveränderten Viererkette, Zimmer spielte rechts offensiv für Benito Raman, Usami auf der anderen Seite für Fink, der in die Zentrale rückte. Und Hennings kam wie gewohnt an vorderster Front zum Einsatz.

Nach neun Minuten explodierte der mit 3.000 Fortunen pickepackevollen Gästeblock zum ersten Mal: Eine scharfe Hereingabe von Niko Gießelmann landete vor den Füßen von Usami, der das Leder aus 15 Metern in den Knick nagelte. Die Rot-Weißen waren weiterhin hellwach: Hennings störte den Spielaufbau, eroberte das Leder und probierte es mit einem Lupfer – drüber (14.). Und die Rot-Weißen belohnten sich noch einmal für den starken Auswärtsauftritt, als Hennings eine Unachtsamkeit in der Abwehr ausnutzte und eiskalt zum 2:0 einnetzte (22.). Mit der ersten Chance der St. Paulianer der Ausgleichstreffer: Cenk Sahin bekam von Fortunas Hintermannschaft zu viel Platz, marschierte durchs Mittelfeld und schloss in den Winkel ab (33.). Kurz vor der Pause noch einmal eine gute Möglichkeit für die Fortuna: Julian Schauerte setzte sich glänzend auf der rechten Seite durch, doch seine scharfe Hereingabe verpasste Usami um einen Schritt (40.). Somit ging es mit einer hochverdienten 2:1-Führung in die Pause.

Nach dem Wechsel kamen die St. Paulianer deutlich besser aus der Kabine. Indiz dafür war ein Kopfball von Sami Allagui, den F95-Keeper Raphael Wolf glänzend aus dem Eck boxte (55.). Nach einer Stunde kam Raman für den Torschützen Usami und hatte direkt eine gute Szene, als er von der linken Seite in die Mitte zog, aber sein Schuss ging klar am Tor vorbei (60.). Acht Minuten später wieder der Belgier, diesmal wurde sein Schuss nach Hereingabe von Gießelmann vom langen Bein von Lasse Sobiech abgewehrt (68.). Die Rot-Weißen konterten jetzt: Nach tollem Zusammenspiel zwischen Zimmer und Raman ließ Hennings einen Strahl los - knapp vorbei (70.).

Dann hatten die Fortunen Glück, als Allagui im Strafraum zu Boden ging, aber die Pfeife von Schiedsrichter Dr. Felix Brych blieb stumm (74.). Wenige Augenblicke später lag der Ball im Düsseldorfer Tor, aber der Linienrichter hatte die Fahne gehoben (78.). Dann war in der Schlussphase das große Verteidigen angesagt. So retteten in der Nachspielzeit Wolf mit tollen Paraden und Schauerte mit einer Klärungsaktion auf der Linie. Am Ende ein wenig glücklich, aber alles in allem nicht unverdient erkämpften sich die Rot-Weißen drei wichtige Punkte und holten sich damit die Tabellenführung zurück.