Auf den ersten Blick war das Personal im Vergleich zum siegreichen Spiel gegen die TSG Hoffenheim (2:1) nur um einen Wechsel verändert: Benito Raman rückte für Rouwen Hennings in die erste Elf. Bei genauerem Hinsehen wurde nach dem Anpfiff deutlich, dass es sich um ein 4-3-3 handeln würde. Die Viererkette bildeten Matthias Zimmermann, Kaan Ayhan, Marcin Kaminski und Niko Gießelmann. Davor waren Kapitän Adam Bodzek, Marcel Sobottka und Alfredo Morales das dreiköpfige Mittelfeld. Vorne sollten Jean Zimmer rechts, Benito Raman links und Marvin Ducksch im Zentrum für Gefahr sorgen.

Den ersten Abschluss in der Partie hatte Gonzalo Castro, der es mit einem direkten Freistoß versuchte, aber Keeper Michael Rensing alles andere als in Verlegenheit brachte (8.). Auf der anderen Seite probierte es Morales mit einem wuchtigen Fernschuss – drüber (13.). Auch Raman meldete sich zum ersten Mal zu Wort, doch sein Schlenzer landete in den Armen von Ron-Robert Zieler (23.). Dieser blieb auch in dem nächsten Duell gegen Raman Sieger, als der Belgier von der Strafraumgrenze aus nicht genug Druck hinter den Ball bekam (31.). Drei Minuten später prüfte Chadrac Akolo Rensing, der den Ball klatschen lassen musste und Glück hatte, dass weder Mario Gomez noch Nicolas Gonzalez richtig abschließen konnten (34.). Kurz vor der Pause hatte Gomez dann auf Vorarbeit von Gonzalez seine Chance, doch traf knapp vor Rensing am Ball diesen nicht richtig (42.). Gegenüber ließ Gießelmann einen Gewaltschuss ab, der knapp am langen Eck vorbeizischte (44.). So ging es mit einem gerechten 0:0 in die Kabinen.

Nach der Pause die Riesen-Möglichkeit zur Führung. Nach einer Ecke legte Ducksch den Ball per Kopf auf Ayhan, der aus der Drehung abzog, doch Zieler konnte das Leder mit einem tollen Reflex über die Latte lenken (52.). Dann gab es zwei weitere Ecken für die Fortunen - die zweite landete auf dem Kopf von Sobottka und wieder Zieler mit einer fantastischen Rettungstat (53.). Nach genau einer Stunde bekam Ducksch endlich seine erste Abschlusschance, doch wieder war der VfB-Schlussmann per Flugeinlage zur Stelle. Es war im zweiten Durchgang ein sehr unterhaltsames Spiel, das auf des Messers Schneide stand. Das merkte auch Fortunas erfahrener Cheftrainer Friedhelm Funkel und brachte frisches Offensivpersonal: Rouwen Hennings und Dodi Lukebakio kamen für Ducksch und Raman. Doch den nächsten Abschluss hatte ein Defensiver: Bodzek nahm den Ball nach einem abgewehrten Einwurf aus der Luft – drüber (71.).

Und dann schon wieder Zieler! Zimmermann sah Morales an der Strafraumgrenze, der machte noch einen kleinen Schlenker, zog ab und den abgefälschten Ball konnte der Stuttgarter Torwart per Fußabwehr klären (82.). Es war zum Verrücktwerden: Nach einer weiteren Ecke kam Ayhan frei zum Kopfball, doch erneut zeigte Zieler, warum er auch schon für die deutsche Nationalmannschaft zwischen den Pfosten stand (87.).

Auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison zeigte die Fortuna einen beherzten und mutigen Auftritt, belohnte sich allerdings bei zahlreichen Konter- und Standardsituationen nicht. So sprechen nach den 90 Minuten alle statistischen Zahlen für das Gästeteam, nur die entscheidende auf der Anzeigetafel nicht.