Der sensationelle Sieg gegen Herbstmeister Borussia Dortmund hat eine Menge Kraft gekostet. Deshalb hat Cheftrainer Friedhelm Funkel erneut Veränderungen in der Startformation vorgenommen. Mit Adam Bodzek, Rouwen Hennings und Kenan Karaman kamen drei Neue ins Team. Dafür blieben Marcel Sobottka, Oliver Fink und Jean Zimmer zunächst auf der Bank.

Nach genau zehn Minuten die erste gute Offensivszene des Spiels: Dodi Lukebakio und Kevin Stöger kombinierten sich mit einem tollen Doppelpass durchs Mittelfeld, sodass der belgische U21-Nationalspieler freie Bahn in Richtung Strafraum hatte, sein Schlenzer ging jedoch knapp am linken Pfosten des 96-Tores vorbei. Auf der anderen Seite musste Michael Rensing nach einem Kopfball von Henrik Weydandt zum ersten Mal eingreifen (13.). Ein Fernschuss von Walace zischte wenige Augenblicke später über den rechten Winkel (18.). Mitte der ersten Halbzeit musste Bodzek zum Mittel des taktischen Fouls greifen (23.). Er fällt damit zum Rückrundenauftakt beim FC Augsburg aus.

Dann zeigten die Fortunen ihre spielerische Klasse, kombinierten sich glänzend in den gegnerischen Strafraum, von dort suchte Kevin Stöger in der Mitte den freistehenden Hennings, doch sein Pass wurde in höchster Hannoveraner Not verhindert (29.). Kurze Zeit später wieder Gefahr vor dem Gehäuse der Hausherren, als Takashi Usami das Leder auf Karaman spielte und dieser aus spitzem Winkel am gut reagierenden Michael Esser scheiterte (36.). Beim nächsten Angriff das umgedrehte Spiel, diesmal Karaman auf Usami – der Schuss des Japaners wurde geblockt (37.). So ging es nach einer ereignisarmen Halbzeit torlos in die Pause.

Der zweite Durchgang begann verhalten, sodass es bis zur 60. Minute keine nennenswerten Szenen gab. Aber dann! Eine Freistoßflanke flog in die Mitte und am zweiten Durchgang brachte Niko Gießelmann das Leder in Richtung Gehäuse, aber Esser fischte das Leder noch so gerade eben, bevor es mit vollem Umfang über der Linie war, weg. Fünf Minuten später setzte sich Karaman gut gegen Felipe durch, doch wieder fand er im 96-Schlussmann seinen Meister. Nach der anschließenden Ecke kam Stöger ein zweites Mal an den Ball, brachte es in die Mitte und der Flugkopfball von Hennings ging am langen Eck vorbei (66.). Die Fortuna war weiterhin das gefährlichere Team. Weiteres Beispiel dafür war ein Abschluss von Lukebakio, nachdem er in die Mitte gezogen war – knapp vorbei (71.).

Auch Stöger nach Vorarbeit von Karaman brachte den Ball nicht am bärenstarken Esser vorbei (74.). Dann noch einmal Karaman, der im Strafraum zwei Hannoveraner stehen ließ, aber wieder abgeblockt wurde (81.). Doch die Fortuna hatte noch einen im Köcher: In der Nachspielzeit bekam der eingewechselte Kapitän Oliver Fink auf der linken Seite den Ball, lief auf den Sechzehnmeterraum zu und zog ab - Esser ließ das Leder passieren und der gesamte Fortuna-Tross rastete aus. Benito Raman hätte sogar kurz vor dem Schlusspfiff noch erhöhen konnte.

Aber auch so reichte es für drei ganz wichtige Punkte. Und die Englische Woche wurde mit neun Zählern aus drei Spielen perfekt abgeschlossen. Damit liegt die Fortuna nun deutlich über dem Strich und hat bereits sieben Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz.