Die angespannte personelle Situation wurde schon vor dem Spiel hinreichend thematisiert. Aus den einsatzfähigen Akteuren wählte Cheftrainer Friedhelm Funkel diese Elf aus: Im Tor Michael Rensing, davor die Viererkette mit Matthias Zimmermann, Kaan Ayhan, Marcin Kaminski und Niko Gießelmann. Auf der Sechs Adam Bodzek, eine Mittelfeldreihe mit Benito Raman, Kevin Stöger, Oliver Fink und Markus Suttner. Ganz vorne durfte Rouwen Hennings ran.

Nach sechs Minuten wurde die ausverkaufte Arena zu einem Tollhaus. Raman steckte den Ball mit ein bisschen Glück auf Hennings durch und der blieb vor Gladbachs Schlussmann Yann Sommer ganz cool – 1:0. Und es kam noch besser! Balleroberung Zimmermann, schneller Ball in die Spitze auf Raman, der den Kopf hochnahm und in der Mitte Stöger findet – das 2:0 (12.). Auf der anderen Seite war Ex-Fortune Florian Neuhaus um eine schnelle Antwort bemüht – sein Schuss aus 16 Metern ging an die Latte (13.). Doch der Wahnsinn in Richtung Borussia-Tor nahm weiter seinen Lauf: Wieder Raman, diesmal auf der linken Seite, wieder Hennings in der Mitte und der Dreierpack nach einer guten Viertelstunde war perfekt (16.). Diese schnellen Konter trafen die Gladbacher immer wieder ins Mark: Langer Ball von Suttner auf den Kopf von Hennings, der herrlich auf Fink weiterleitete, doch der Kapitän traf nur das Außennetz (23.).

Es machte einfach richtig Spaß, dieser Fortuna-Mannschaft zuzuschauen. Stöger mit einem fantastischen Außenrist-Ball auf Raman, der Belgier traf beim Abschluss den Ball nicht voll (37.). Das sah im nächsten Angriff bei Stöger anders aus, als er nach Ablage von Hennings mit einem 30-Meter-Schuss Sommer vor Probleme stellte (38.). Dann musste die Fortuna aufpassen, als Lars Stindl mit einem Schlenzer nur knapp vorbeizielte (41.). Kurz vor der Pause reagierte Rensing noch einmal glänzend gegen Alassane Plea (45.). Es war eine denkwürdige erste Halbzeit in einem Derby, das in den ersten 45 Minuten besser kaum hätte laufen können.

Nach der Pause brachte Hennings mit einem Aussetzer in Form eines Abspielfehlers Patrick Herrmann ins Spiel, der Gladbacher konnte zwar Rensing überwinden, der Ball ging jedoch zwei Meter am Fortuna-Tor (53.). Kurz zuvor und sieben Minuten danach musste Funkel zweimal verletzungsbedingt wechseln: Erst kam Andre Hoffmann für Ayhan (52.), dann Robin Bormuth für Bodzek (60.). Der Düsseldorfer Souveränität tat dies allerdings keinen Abbruch, die Mannschaft um Kapitän Fink hatte weiterhin alles im Griff. Das änderte Denis Zakaria, der nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus traf (83.).

Einmal mehr begeisterte die Funkel-Elf ihre Anhänger mit einer atemberaubenden Leistung. In der Verteidigung mit einer unbändigen Leidenschaft, im Angriff kaum zu halten. Dieses Derby hat einfach Spaß gemacht!