Zum ersten Mal in dieser Saison wählte Cheftrainer Friedhelm Funkel in der letzten Reihe eine Dreierkette. Vor Zack Steffen kamen Kaan Ayhan, Andre Hoffmann und Kasim Adams zum Einsatz. Auf den Außenbahnen sollten Jean Zimmer und Niko Gießelmann für Dampf sorgen. In der Zentrale spielten Adam Bodzek, Matthias Zimmermann und Lewis Baker. Im Angriff sollten Dawid Kownacki und Kenan Karaman Torgefahr ausstrahlen.

Nach zwei Minuten der erste Abschluss der Fortuna: Nach einer Freistoßvariante mit Gießelmann hielt Ayhan drauf – drüber. Eine hochengagierte Anfangsphase krönte Adams. Nach einer Flanke von Gießelmann legte Hoffmann den Ball per Kopf in die Mitte und Adams traf ebenfalls mit dem Kopf. Nach kurzem Zögern von Schiedsrichter Christian Dingert zeigte ihm seine Armbanduhr an, dass der Ball hinter der Linie war (7.). Auf der anderen Seite zog Breel Embolo aus spitzem Winkel ab, doch Steffen war zur Stelle (10.). Im direkten Gegenzug liefen Kownacki und Karaman einen Konter, aber der Ball des polnischen landete nicht beim türkischen Nationalspieler (11.). Es ging zu Beginn hin und her! Eine Doppelchance von Embolo vereitelte Fortunas Schlussmann sensationell (12.). Einen Abschluss von Laszlo Benes konnte Adams zur Ecke klären (15.). In dieser turbulenten Anfangsphase stellte Funkel schon um und ging zurück auf ein 4-4-2-System.

Danach beruhigte sich das Spiel ein wenig. Bis zur 33. Minute, als die Fortuna sich wieder vorne blicken ließ. Einen saftigen Fernschuss von Konwnacki konnte Gladbachs Keeper Yann Sommer nur nach vorne abklatschen lassen, mit dem Abpraller konnte Karaman nichts anfangen. Dann konnte Steffen einen Kopfball von Matthias Ginter herunterpflücken (38.). Kurz vor der Pause gab es einen Videobeweis, nachdem sich der Unparteiische Dingert eine knifflige Szene ansah, in der es erst um Abseits und dann um einen möglichen Elfmeter für die Hausherren ging. Die Entscheidung fiel auf Abseits und somit Freistoß aus der eigenen Hälfte für die Fortuna (42.). Zur Pause führten die Rot-Weißen damit alles andere als unverdient mit 1:0.

Die Gladbacher kamen wütend aus der Kabine. Und hatten die Riesenchance zum Ausgleich, aber Steffen mit einer Monster-Abwehr gegen den vollkommen freistehenden Patrick Herrmann (53.). Dann die Fortunen wieder: Nach tollem Ball von Zimmer auf Baker traf der Brite nur das Außennetz (55.). Nach einer guten Stunde kam durch einen aus Fortuna-Sicht unglücklichen Pressschlag am zweiten Pfosten Herrmann zum Kopfball – links vorbei (62.). Wieder eine direkte Antwort der Gäste: Ein Fernschuss des eingewechselten Erik Thommy ging knapp am rechten Pfosten des Borussia-Tores vorbei (63.). Bei einem weiteren Versuch von Thommy war Sommer auf dem Posten (72.).

Dann der Ausgleich: Die Gladbacher kombinierten sich auf der rechten Seite durch, scharfe Hereingabe in die Mitte und Marcus Thuram schloss eiskalt ab (74.). In der Schlussphase wurde es noch einmal turbulent, als der Ball im Fortuna-Tor lag, aber erneut der Videoassistent eingreifen musste. Er entschied auf Tor für die Borussia - 1:2 aus Sicht der Rot-Weißen. Torschütze war am Ende erneut Thuram.

Am Ende war es eine ärgerliche Niederlage in einem packenden Derby. Der Fortuna gelang es im ersten Durchgang nicht, mehr Kapital aus der Gladbacher Verunsicherung zu schlagen. Nach dem Wechsel waren die Gastgeber drückend überlegen und holten sich noch die drei Punkte.