Es gab zahlreiche Fragen, die sich vor dem ersten Spiel vom neuen Cheftrainer Uwe Rösler im Fortuna-Umfeld gestellt wurden. Die Entscheidende war die nach der Aufstellung. Es sollte eine 3-5-2-Formation werden. Die Dreierkette bildeten Kaan Ayhan, Andre Hoffmann und Markus Suttner. Auf den Außenbahnen agierten Matthias Zimmermann und Erik Thommy. Im Mittelfeld gab der am Donnerstag verpflichtete Valon Berisha sein Debüt, Kevin Stöger sein Startelf-Comeback. Dazu gesellte sich Alfredo Morales. Im Angriff sollten Nana Ampomah und Rouwen Hennings für Gefahr sorgen.

Eine weitere Frage wurde spätestens nach 90 Sekunden beantwortet: Wie würden die Fortuna-Fans auf die letzten Tage reagieren? Wie immer! Die unterstützten die Mannschaft mit lautstarken „Fortuna, Fortuna“-Rufen. Auf dem Feld trat Thommy direkt in Erscheinung, aber seine Hereingabe rauschte an den Spielern in der Mitte und am langen Pfosten vorbei (4.). Sein Kumpel auf der anderen Seite zielte knapp zu hoch: Der Schuss von Zimmermann zischte über die Latte (5.). Die Eintracht zeigte sich davon unbeeindruckt, spielte Timothy Chandler frei, doch Florian Kastenmeier im Tor, der den weiterhin angeschlagenen Zack Steffen vertrat, war glänzend zur Stelle (7.). Nach einer knackigen Anfangsphase beruhigte sich die Partie ein wenig, auch wenn es nach wie vor intensiv und temporeich zuging.

Bis zur 37. Minute war nicht viel Nennenswertes los, dann ein toller Doppelpass zwischen Ampomah und Hennings, aber der Schuss von Fortunas bestem Torschützen in dieser Saison rauschte am langen Eck vorbei. Auch ein Schuss von Morales aus 22 Metern ging ein ganz Stück am Eintracht-Gehäuse vorbei (39.). Das war’s aus Durchgang eins, in dem die Fortunen sich gut präsentierten. Indiz dafür war auch ein Doppelwechsel vom Frankfurter Trainer Adi Hütter, der in der Pause gleich zwei Veränderungen vornahm (Stefan Ilsanker für Daichi Kamada und Andre Silva für Goncalo Paciencia).

Dann sah es nach dem perfekten Start in die zweite Hälfte aus: Balleroberung auf der linken Seite, Berisha mit dem Außenrist zu Ampomah und der blieb vor dem Tor eiskalt. Aber der Video-Schiedsrichter schaltete sich ein: Der Ghanaer stand bei der Ballabgabe im Abseits (50.). Trotzdem war diese Szene der Startschuss für eine Druckphase der Rot-Weißen. Die allerdings erst in der 79. Minute belohnt wurde: Ein abgefälschter Freistoß von Ayhan wurde unhaltbar für Kevin Trapp im Frankfurter Tor - 1:0 für die Fortuna!

Danach beherrschten die Rot-Weißen das Spiel und ließen kaum gegnerische Chancen zu. Bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, als Chandler nach einem Freistoß den Ausgleich erzielen konnte und der Fortuna eine kalte Dusche verpasste.

So holte F95 im ersten Spiel unter Rösler zwar einen wichtigen Punkt - verdient gehabt hätte sie jedoch zwei mehr. Bereits am Diestagabend geht es im DFB-Pokal in Kaiserslautern weiter.