Zwote siegt beim Wuppertaler SV mit 3:0
Für ihr Auswärtsspiel beim Wuppertaler SV hatte die Zwote die Ehre und das Vergnügen, als erstes Team mit dem neuen Mannschaftsbus der Fortuna anzureisen. Gesteuert wurde das neue Schmuckstück vom langjährigen F95-Busfahrer Jens Minhorst, der neben der Profi-Mannschaft auch die Zwote immer wieder sicher durch die Lande fährt. Mit ihrem überzeugenden 3:0-Sieg haben sich die Flingeraner der Jungfernfahrt des Busses ins Bergische Land als würdig erwiesen. Die Zeichen sind somit gesetzt, dass er mit allen Fortuna-Mannschaften noch viele Punkte im Gepäck nach Flingern bringt. Die Zwote selbst scheint sich nach drei Siegen in Folge langsam zu einem Seriensieger im Stadion am Zoo zu entwickeln.
Das Spiel nahm schon sehr früh eine für die Flingeraner günstige Wendung. WSV-Torwart Niklas Lübcke (4.) vertändelte im eigenen Strafraum den Ball an Kevin Hagemann, der einschussbereit von Yannick Geisler gefoult wurde. Schiedsrichter Tobias Severins ahndete das Foul als Notbremse mit einer Roten Karte und einem Elfmeter, den der Gefoulte selbst (6.) souverän verwandelte. Diese frühe Führung und Überzahl spielten den Flingeranern natürlich in die Karten, denn während sich die Gastgeber neu orientieren mussten, setzten die Gäste nach, spielten angriffslustig nach vorne und kamen zu weiteren guten Chancen. Nach einer Ecke von Phil-Thieri Sieben (11.) verzog Hagemann nur knapp und einen Schuss von Kapitän Tim Oberdorf (12.) konnte Lübcke gerade noch unschädlich machen. Die erste Torgelegenheit der Hausherren hatte Marwin Studtrucker (16.) mit einem Kopfball an den Pfosten. Es dauerte erneut nicht lange bis zur nächsten Gelegenheit der Fortunen. Diese wurde von Boris Tomiak (20.) nicht nur eingeleitet, sondern auch erfolgreich abgeschlossen. Zunächst sprintete der baumlange Innenverteidiger nach einer Balleroberung am eigenen Strafraum über das gesamte Spielfeld und passte dann zu Timo Bornemann, der am kurzen Pfosten des WSV-Tores postiert war. Nach einem Gerangel mit einem Gegenspieler landete der Ball zur Ecke im Toraus. Sieben zirkelte den Ball genau auf Tomiak, der per Kopf auf 2:0 erhöhte. Die Wuppertaler schienen vollkommen überrascht und konsterniert von der Aggressivität der Flingeraner, die früh störten, keinen Ball verloren gaben und ständig Druck ausübten. Hagemann (37.) dribbelte sich in eine gute Position, verzog aber, und ein Fernschuss von Rodrigues Pires (43.) aus rund zwanzig Metern verfehlte ebenfalls sein Ziel. Mit einer verdienten Führung der Zwoten ging es in die Halbzeitpause.
Während der Halbzeit kam über den Stadionsprecher die ungewöhnliche Anfrage, ob es unter den Zuschauern einen Schiedsrichter gebe, denn ein solcher werde dringend gesucht. Wie sich herausstellte, konnte Severins wegen Kreislaufbeschwerden die Partie nicht länger leiten. Schließlich übernahm Assistent Florian Exner im zweiten Durchgang die Spielleitung, während der Schiedsrichterbeobachter die Aufgabe an der Seitenlinie übernahm.
In der zweiten Spielhälfte kam Cedric Euschen für den gut aufgelegten aber mit Gelb belasteten Sieben, und übernahm von diesem auch die Ausführung der Standards. Auf Seiten der Hausherren wurde zur Verstärkung der Offensive mit Marco Königs ein ehemaliger Fortune eingewechselt. Die ersten Tormöglichkeiten der Flingeraner ließen nicht lange auf sich warten. Tomiak (50.) setzte einen Kopfball an die Latte, und Euschen (53.) verpasste nur knapp das Ziel. Aber auch der nächste Torerfolg stellte sich schnell ein. Oliver Fink (54.) spielte aus dem rechten Halbfeld flach in den Strafraum zu Bornemann, dieser verlängerte mit der Hacke am verdutzen Lübcke vorbei zum 3:0. Das Spiel selbst verflachte immer mehr, da die Wuppertaler keine Anzeichen eines Aufbäumens zeigten, sondern sich in ihre Spielfeldhälfte zurückzogen und auf glückliche Konter lauerten. Die Flingeraner dominierten das Spiel und ließen sich vom Gegner nicht einlullen. Die Abwehr blieb hellwach, das Mittelfeld, in dem Fink der Dreh- und Angelpunkt war, eroberte reihenweise die Bälle, und die Offensive versuchte weiterhin, die Führung weiter auszubauen. Die größte Gelegenheit der Wuppertaler hatte schließlich Königs (75.), der mit einem Schuss aus kurzer Distanz aber am reaktionsschnellen Dennis Gorka scheiterte.
Nach einer spielerisch wie kämpferisch überzeugenden und erstaunlich abgeklärten Leistung gingen die Fortunen schließlich als verdiente Sieger vom Platz. Man kann natürlich einwerfen, dass der Gegner 85 Minuten in Unterzahl gespielt hat. Aber als eine neu zusammengestellte junge Mannschaft, die sich erst noch finden muss, einen Gegner mit erfahrenen Spielern wie Jonas Erwig-Drüppel, Marwin Studtrucker und Kevin Rodrigues Pires in ihren Reihen, so an die Wand zu spielen, muss man erst einmal können. Es kommt vor, dass Mannschaften in Unterzahl zur Hochform auflaufen und ein Spiel gewinnen oder nach einem Rückstand noch drehen. Diese Reaktion hat die Zwote mit ihrer Spielweise und Leistung von Anfang an clever unterbunden. (RR)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Ich bin natürlich zufrieden mit dem Ergebnis und unserem Start in die Saison mit sieben Punkten aus drei Spielen. Wir hatten heute erneut ein Stück weit das Spielglück, bereits nach zwei Minuten durch einen Elfmeter in Führung zu gehen. Die Regeln sind nun einmal so, dass der Schiedsrichter bei einer Notbremse eines Feldspielers die Rote Karte geben muss. Wuppertal hat trotz Unterzahl über neunzig Minuten immer noch gut gespielt und für meinen Geschmack noch zu viele Tormöglichkeiten gehabt. In einigen Situationen hätten wir unsere Überzahl noch besser ausspielen müssen. Das ist am Ende aber nicht so entscheidend, denn mit einem 3:0 kann man sehr zufrieden sein.“
WSV-Trainer Alexander Voigt: „Nur eine kurze Zusammenfassung, weil es für uns nach drei Minuten kein reguläres Spiel mehr war. Die Mannschaft hat versucht, trotzdem weiter nach vorne zu spielen, und wenn man von Spielglück spricht, dann hat es uns sicherlich beim Pfostentreffer ein bisschen gefehlt. Wenn der eine oder andere Ball noch reinrutscht, wer weiß wie sich das Spiel dann entwickelt. Vielleicht ein wenig hektischer und offener, aber das ist leider zu viel Wenn und Aber. Die Mannschaft, in der gute Fußballer sind und einige Spieler noch fehlen, muss sich aber trotz Unterzahl anders auftreten und mutiger sein.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Wuppertaler SV
LübckeUphoff (C)MüllerSaric (24. Grebe)Ametov (46. Königs)Erwig-Drüppel (74. Akriditis)StudtruckerRodrigues PiresSalauMarzullo (66. Tomczak)Geisler
Gelbe Karten
Marzullo, Salau, Grebe
Rote Karten
Geisler (5., Notbremse)Trainer
Alexander Voigt
Fortuna Düsseldorf U23
GorkaTomiakFinkBornemann (80. Heric)HagemannKummerOberdorf (C)WoitzykLobinger (66. Schaub)Sieben (46. Euschen)Siadas
Gelbe Karten
Sieben, Tomiak, SiadasTrainer
Nico Michaty
Stadion:
Stadion am Zoo
Zuschauer
490
Schiedsrichter
Tobias Severins