Unglückliche Niederlage bei Tiefkühltemperaturen
Von allen langjährigen Spielstätten in der Regionalliga West bleibt das Stadion Niederrhein von Rot-Weiß Oberhausen auch weiterhin die letzte noch nicht eroberte Bastion. In neun seit Dezember 2012 ausgetragenen Begegnungen, auch wenn einige davon als knappe Niederlagen oder mit einem Unentschieden endeten, gelang der Zwoten bisher kein einziger Sieg. Die aktuelle 0:1-Niederlage bei strahlend sonnigem aber eiskaltem Wetter zählt aufgrund der Ausgeglichenheit an Spielanteilen und Torchancen zu den unglücklich verlorenen Spielen gegen die Kleeblattträger vom Niederrhein.
Da die Zwote zwei Englische Wochen in Folge zu bestreiten hat, änderte Zwote-Trainer Nico Michaty auch diesmal in einigen Teilen die Anfangsformation der Mannschaft. Zwischen den Pfosten stand erneut Anton Mitryushkin, und auf der Bank saßen zunächst vor allem die Angriffskräfte Steffen Meuer, Davor Lovren, Lex-Tyger Lobinger und, nicht zuletzt auch aufgrund der U23-Regel, Kevin Hagemann. Die Offensivarbeit über die Außenbahnen übernahmen, unterstützt von Felix Könighaus und Michel Stöcker, Vincent Schaub und Sebastian Woitzyk sowie Cedric Euschen und Elmin Heric im Zentrum. In der Abwehr um Kapitän Tim Oberdorf fehlte Boris Tomiak wegen einer Gelbsperre, auf seine Position rückte Enrique Lofolomo. Oliver Fink und Phil-Thierri Sieben dirigierten das Spiel im Mittelfeld. Auf Seiten der Gastgeber gab es ein Wiedersehen mit den langjährigen Fortunen Tugrul Erat und Leander Goralski.
Es dauerte nicht lange, bis sich abzeichnete, dass in diesem Spiel der Kampf im Vordergrund stehen würde. Die Gastgeber standen kompakt und versuchten mit Erfolg, den Flingeranern möglichst wenig Raum für die Entfaltung ihres Kombinationsspiels zu lassen. Da das Mittelfeld dicht war, starteten die Fortunen ihre Angriffe häufig über die Flügel. Im ersten Durchgang setzten vor allem Könighaus und Woitzyk die meisten Akzente in der Offensive. Außer einigen wenigen Ansätzen, auf Seiten der Oberhausener durch Tim Stappmann (12.) und Shaibou Oubeyapwa (21.), sowie Heric (18.) auf Seiten der Zwoten durch ein Zuspiel von Sieben, gab es keine nennenswerten Torraumszenen. Dafür häuften sich im Mittelfeld die Nickeligkeiten, auf die Schiedsrichter Lars Aarts mit zahlreichen Spielunterbrechungen reagierte. Wie aus dem Nichts gingen die Hausherren dann in Führung. Jerome Propheter (27.) zog einfach mal aus zwanzig Metern ab, und der Ball, auf dem ein vierblättriges Oberhausener Glückskleeblatt zu kleben schien, landete noch leicht abgefälscht im Tor. Dieses Kleeblatt bewahrte den Gegner kurze Zeit später auch vor dem Ausgleich, da der Ball nach einem Schuss von Oliver Fink (36.) an den Innenpfosten klatschte und zurück ins Feld sprang. Mit einer für die Oberhausener glücklichen Führung ging es in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang waren Tormöglichkeiten eher Mangelware. Es entwickelte sich ein zähes Kampfspiel, in dem den Flingeranern trotz der größeren Spielanteile der entscheidende Durchbruch nicht gelang. Die Oberhausener schotteten ihr Tor mit zwei massiven Abwehrreihen ab und zerstörten mit manchmal etwas zu theatralischen Bodengängen nach leichten Berührungen jeden Spielfluss. Es heißt oft, ein solches Verhalten sei „abgezockt“ oder „clever“, aber eigentlich ist es nur unsportlich und bei den Fans in England, dem Mutterland des Fußballs, nicht umsonst selbst bei der eigenen Mannschaft verpönt. Dass zwei stark elfmeterverdächtige Szenen durch Foulspiel an Sieben im RWO-Strafraum von Aarts nicht geahndet wurden, geht wohl ebenfalls auf das Konto der Glückskleeblatts der Oberhausener. Michaty setzte in den letzten rund dreißig Minuten mit der Einwechslung in zwei Doppelpacks zunächst von Meuer und Lobinger (62.) und dann Euschen und Hagemann (73.) voll auf Angriff. Die Gastgeber bekamen dadurch zwar mehr Arbeit in der Defensive, aber auch diese Maßnahme, die durch den Gelb-Rot-Platzverweis von Lobinger noch konterkariert wurde, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Somit endete die Partie trotz einer guten Mannschaftsleistung der Zwoten mit einer unglücklichen Niederlage, die sie aber mit Sicherheit nicht aus der Bahn werfen wird. (RR)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Eine ärgerliche Niederlage. Die erste Spielhälfte war insgesamt ausgeglichen, die größte Chance hatten wir mit dem Pfostenschuss durch Olli Fink. Im zweiten Durchgang hat sich Oberhausen auf die Verteidigung konzentriert. Wir hatten deutlich mehr Spielanteile, konnten uns aber nicht in letzter Konsequenz durchspielen. Außerdem hatten wir zwei klare Elfmetersituationen an Phil Sieben oder sagen wir, einen Kann- und einen klaren Muss-Elfmeter, wie selbst die Oberhausener bestätigen. Insgesamt waren wir heute zu brav, auch im Spiel nach vorne, und die anderen waren in entscheidenden Situationen einen Tick cleverer. Wie gesagt, eine ärgerliche und überflüssige Niederlage, denn klare Möglichkeiten hatten die Oberhausener auch nicht.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Rot-Weiß Oberhausen
BenzFassnachtPropheter (C)Stappmann Stenzel (86. Terada)Oubeyapwa (90.+2 Lenges)Kreyer (70. Goralski)EratWellers (79. Twumasi)ÖztürkWinter
Gelbe Karten
Wellers, StenzelTrainer
Mike Terranova
Fortuna Düsseldorf U23
MitryushkinOberdorf (C, 73. Hagemann)WoitzykLofolomoSiebenSchaub (62. Meuer)KönighausStöckerHeric (62. Lobinger)Euschen (73. Lovren)Fink
Gelbe Karten
Heric
Gelb-Rote Karten
Lobinger (77.)Trainer
Nico Michaty
Stadion:
Stadion Niederrhein
Zuschauer
- keine Angabe -
Schiedsrichter
Lars Aarts