Die Comeback-Serie reißt gegen Wuppertal
In der zweiten englischen Woche der laufenden Saison gastierte mit dem Wuppertaler SV eine Mannschaft im Paul-Janes-Stadion, die in den beiden letzten Spielzeiten nicht einen Punkt gegen die Zwote erringen konnte. Ohnehin zeichnen sich Begegnungen beider Vereine durch die geographische Nähe mit einer besonderen Spannung aus, dass mit Marco Königs, Moritz Montag und Kevin Hagemann gleich drei verdiente ehemalige Zwote-Spieler im Kader der Gäste standen, machte das Aufeinandertreffen in dieser Saison noch reizvoller.
Zwote-Trainer Nico Michaty konnte personell nahezu aus dem Vollen schöpfen, seine Startelf veränderte er auf drei Positionen. So ersetzten Georgios Siadas und Tim Corsten Mert Göckan und Tim Oberdorf in der Viererkette, dazu begann Robin Bird für Tom Geerkens auf der Rechtsaußenposition. Gegen die favorisierten Wuppertaler erwischten die Fortunen einen guten Start. Bereits zehn Sekunden nach dem Anstoß düpierten sie ihre Gegner, als Köther auf dem linken Flügel durchbrechen konnte, in der Mitte jedoch keinen Abnehmer für seinen Ball fand. Die erste klare Torchance hatte der erneut vor Spielfreude sprudelnde Phil Sieben (8.), der nach einem Dribbling auf der rechten Seite nach innen zog, um mit seinem starken linken Fuß zu schlenzen. Er verfehlte den Winkel des Tors jedoch knapp. Kurz später wurde Lobinger (15.) durch einen guten eröffnenden Pass in Szene gesetzt, schneller als alle Abwehrspieler wurde er allerdings doch in einen etwas zu spitzen Winkel gedrängt, sodass WSV-Schlussmann Patzler keine Probleme mit dem Abschluss hatte. Nach der Anfangsviertelstunde fanden die Gäste immer besser in ihr Spiel, vor allem die quirligen Angreifer Hagemann und Saric machten der Abwehr der Rot-Weißen ein ums andere Mal Probleme. Nachdem der wie immer souverän auftretende Zwote-Torwart Dennis Gorka bereits zwei Paraden zeigen musste, konnte auch er bei der nächsten Chance der Gäste nichts mehr ausrichten. Nach einer weiten Flanke von der rechten Seite war es, für die anwesenden Zwote-Supporter wenig überraschend, Kevin Hagemann (20.), der am langen Pfosten vollkommen alleingelassen war und locker zur Führung einschob. Anders als in den bisherigen fünf Saisonspielen, in denen die Fortunen vier Mal mit 0:1 in Rückstand geraten waren und trotzdem ungeschlagen blieben, schien dieser Treffer eine starke Wirkung gehabt zu haben. Nennenswerte Offensivaktionen gab es in dieser Halbzeit keine mehr, während die Wuppertaler immer stärker auf den zweiten Treffer drängten. Die besten Chancen ließen Saric (23.) und Heidemann (38.) jedoch ungenutzt, sodass es zur Pause bei dem Rückstand von einem Tor blieb.
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste, nur dass es die Gäste waren, die gefährlich aus der Kabine kamen. So war es zunächst Jamil Siebert (49.) zu verdanken, dass der zweite Treffer nicht fiel, da er einen Abschluss nach einer Ecke gerade noch vor der Linie klären konnte. Die nächste Ecke der Wuppertaler wurde ebenfalls gefährlich, sie fiel am langen Pfosten Montag (54.) vor die Füße, der den Ball aber an den Pfosten setzte. Nach langer Zeit gehörte die nächste Offensivszene dann wieder der Zwoten. Robin Bird (57.) tankte sich links bis zur Grundlinie durch, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und kam kurz vor dem Fünfmeterraum zum Schuss, der das Tor knapp rechts verfehlte. Es war der Startschuss für eine gute Phase der Zwoten, die schnell belohnt wurde. Wieder war es Bird, der den Abschluss suchte; sein Schuss wurde allerdings so abgefälscht, dass Lex-Tyger Lobinger (59.) ihn gedankenschnell und unhaltbar für Patzler in die lange Ecke köpfen konnte. Die Rot-Weißen wollten nun sofort mehr, ein Dropkick von Lobinger (62.) nach erneuter Bird-Vorarbeit ging allerdings zu zentral aufs Tor. Nach diesen starken zehn Minuten war es dann ein wenig überraschend, dass die Gäste ihren Vorsprung schnell wieder herstellen konnten. Wieder brachte ein Angriff über den Flügel den Erfolg, denn Roman Prokoph (66.) stand nach einer Flanke goldrichtig und versenkte problemlos aus kurzer Distanz zum 2:1 aus Sicht der Gäste. Anders als in der ersten Halbzeit zeigte sich die Zwote nicht schockiert über den Rückstand, sondern versuchte weiterhin, das Spiel zu machen. Die Wuppertaler fokussierten sich nun aber mehr auf die Defensive, sodass Torchancen Mangelware wurden. Dennoch hatten die Rot-Weißen nach Standardsituationen durch Siebert (75., 79.) noch einmal zwei gute Kopfballmöglichkeiten, die allerdings keinen zweiten Treffer zur Folge hatten. Die Gäste kamen nur noch über Konter, beim besten dieser Art scheiterte Aboagye (90.+) am fantastisch reagierenden Gorka. So blieb es beim Endstand von 1:2, der der Zwoten die erste Saisonniederlage gegen einen starken Gegner zufügt, über die sie sich nach ihrem tollen Saisonstart allerdings nicht allzu lange ärgern sollte. (PL)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Björn hat das Spiel perfekt analysiert, da habe ich nicht viel hinzuzufügen. Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren, in der wir nicht genug Zugriff bekommen haben. In der zweiten Hälfte haben wir einiges verändert und wurden auch mutiger, waren nach dem 1:1 richtig gut im Spiel, deswegen ist es ärgerlich, dass wir nach einem leichten Fehler direkt das zweite Tor kassieren. Am Ende haben wir alles reingeworfen, hätten uns aber auch noch Kontertore fangen können.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf II
GorkaUchinoSiebertCorsten (76. Niemiec)SiadasÖzkan (87. Kuhinja)Sieben (71. Hirschberger)BirdFinkKöther (C, 46. Geerkens)Lobinger
Trainer
Nico Michaty
Wuppertaler SV
PatzlerBackszat (C)Kübler (84. Aboagye)SaricHagemann (63. Tabaku)HankeProkoph (77. Bilogrevic)SalauSchweersPytlikHeidemann (46. Montag)
Trainer
Björn Mehnert
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
639
Schiedsrichter
Vanessa Arlt