Viel Kampf, wenig Ertrag
Nach einer ereignisreichen Englischen Woche mit spektakulären Ergebnissen gegen Top-Teams der Regionalliga West, führte der Weg zum nächsten Gegner die Zwote nun wieder in südlichere Gefilde der Tabelle. Gegner war mit dem KFC Uerdingen der Tabellenletzte, doch ging die Reise nicht wie gewohnt in die Krefelder Grotenburg, sondern ins neuerbaute Stadion Velbert, in das die Uerdinger aufgrund des baulichen Status ihrer eigentlichen Heimat ausweichen.
Die zuletzt angespannte Personallage bei der Zwoten spitzte sich weiter zu. Während Profi-Leihgabe Emmanuel Iyoha wieder dem Zweitligakader angehörte, stand in Oliver Fink ein weiterer Schlüsselspieler verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Somit war Chefcoach Nico Michaty erneut zum Umbau seiner ersten Elf gezwungen. Als einzige Spitze gab Marcel Mansfeld sein Startelfdebüt, während Nico Hirschberger für Fink im zentralen Mittelfeld auflief. Von Beginn an verschanzten sich die Gastgeber mit zwei Viererketten tief in der eigenen Hälfte. Der Ball lief anfangs gut durch die eigenen Reihen der Fortunen, allerdings sollten sich Lücken in der Abwehr der Uerdinger als die Mangelware des Tages herausstellen. Permanent am Rande des Foulspiels agierend, nahmen kauften die Gastgeber der Zwoten früh den Schneid ab. Die ersten beiden Abschlüsse von Cirillo (13., 20.) brachten das erneut von Franz Langhoff sicher gehütete Tor aber nicht in Gefahr. Nachdem die Rot-Weißen gerade durch eine Direktabnahme von Takashi Uchino (22.) selbst mal im Strafraum zum Schuss kamen, klingelte es postwendend im eigenen Tor. Bei einer Ecke kam Augusto (23.) zu frei zum Kopfball in die lange Ecke. Es war klar, dass der KFC nun kaum offensiver, sondern das Geduldsspiel für die Zwote noch intensiver werden würde. Zwar ergaben sich für Hirschberger (30.) und Mansfeld (32.) Abschlusssituationen, jedoch fehlte auch hier wie in allen Szenen der letzte Punch. Auf der anderen Seite konnte die Zwote aufatmen, als KFC-Stürmer Atsina (39.) frei vor Langhoff rechts vorbeischoss. Den nächsten Nackenschlag gab es dann nicht in Form eines weiteren Treffers, sondern durch den Ausfall von Phil Sieben, der noch vor der Pause durch Florian Zorn ersetzt werden musste.
Die Halbzeitpause, die bei der Zwoten gerade einmal knappe zehn Minuten dauerte, wurde für eine Systemumstellung von 4-5-1 auf 4-4-2 genutzt. Mit der neuen Grundausrichtung übten die Fortunen, denen der Frust anzumerken war, erheblichen Druck auf die Gastgeber aus. Sofort hatte Mansfeld (48.) wohl die bis dato beste Chance des Tages, allerdings konnte sein Schuss aus elf Metern gerade noch abgeblockt werden. Die Zwote suchte ihre Chance nun zunehmend in nicht enden wollender Lauf- und Kampfbereitschaft, während sie die Spielkultur etwas in den Hintergrund stellte. So erarbeitete sie sich in dieser Halbzeit eine zweistellige Anzahl an Eckbällen und zahlreiche weitere Einwürfe, bei denen aber mindestens immer eine Nuance zum Torerfolg fehlte. Die besten Chancen in dieser Phase hatten Jamil Siebert (55.), Tom Geerkens (68.), Jona Niemiec (68.) und Mansfeld (69.). Danach hätte der bei den Gästen eingewechselte Terada (73.) fast die Halbzeit völlig auf den Kopf gestellt, allerdings kullerte sein Schuss doch links am Zwote-Tor vorbei. Es passte auf gewisse Weise zu diesem Spiel, dass der hochverdiente Ausgleich dann eher zufällig fiel. Eine schlecht durch die Gastgeber abgewehrte Hereingabe verwertete Hirschberger (81.) mutig direkt aus 16 Metern zum 1:1. Nun wollte die Zwote das Spiel noch komplett drehen, die platten Gastgeber schafften es aber, nicht mehr als zwei Halbchancen zuzulassen und das Unentschieden zu halten. So bleibt unterm Strich ein weiteres Spiel, das die Fortunen wohl mit zwei Punkten mehr hätten beenden können. Aufgrund der schwierigen personellen Umstände sollte sich die engagierte, extrem junge Mannschaft der Zwoten aber nicht zu lange über das Ergebnis ärgern, sondern darauf vertrauen, dass sie bald wieder das zeigt, was ihr in der laufenden Saison schon so viel Lob und Punkte einbrachte. (PL)
KFC-Trainer Patrick Schneider: „Wir dürfen uns nicht darüber ärgern, was hätte sein können. Unser Matchplan ist voll aufgegangen und wir hatten sogar Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. Wir hätten in einigen Phasen einfach ruhiger mit dem Ball sein müssen, aber uns war klar, dass Fortuna Düsseldorf noch einmal mit Wucht kommen wird. Nach vier Niederlagen in Folge müssen wir aber mit dem Punkt zufrieden sein, denn irgendwo muss ein Comeback ja anfangen.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
KFC Uerdingen
JovicProdanovicKadiata (C)SierckSchlösserBabaJensenAugusto (66. Neiß)Atsina (56. Terada)Cirillo (81. Yeboah)Klossek (88. Kretschmer)
Trainer
Patrick Schneider
Fortuna Düsseldorf II
LanghoffUchinoTouglo (C)GeerkensSieben (45. Zorn)NiemiecSiebertHirschbergerKötherGöckanMansfeld (75. Kuhinja)
Trainer
Nico Michaty
Stadion:
Stadion Velbert
Zuschauer
694
Schiedsrichter
Felix Weller