Die Fortunen zeigten vom Anstoß an, dass sie die nun drei Spiele andauernde Niederlagenserie nicht so stehenlassen wollten. Besonders die Achse um Can Özkan, Oliver Fink und Phil Sieben übte im zentralen Mittelfeld permanenten Druck auf die Gladbacher Elf aus, es folgten schnelle und zielstrebige Angriffe. Dennoch mussten diejenigen, die es mit den Rot-Weißen halten, in der Anfangsphase kurz den Atem anhalten. Nach einem Missverständnis vor dem Strafraum der Zwoten rollte der Ball plötzlich aufs leere Tor zu; kurz vor der Linie war es der Aufmerksamkeit von Vukancic (6.) zu verdanken, dass es keinen frühen Rückschlag gab. In der Offensive gab es erste Torannäherungen von Tim Köther (8.) und Lobinger (13.), bevor eine Ecke die Fortunen in Front brachte. Die Gastgeber konnten die Hereingabe von Sussek nicht klären, sodass sie vor den Füßen von Georgios Siadas (14.) landete, der mit seinem schwächeren rechten Fuß aus kurzer Distanz das 1:0 markierte. Die Zwote ruhte sich nicht auf der Führung aus, sondern schnürte die Gladbacher, die in der Defensive gar keine Ordnung fanden, regelrecht ein. Nach einem Foulspiel im Strafraum an Köther erhöhte Lobinger (18.) durch den fälligen Strafstoß sicher auf 2:0. Nach einer weiteren Ecke hatte Sussek (26.) sogar die Chance, ein drittes Tor in dieser Phase nachzulegen; er setzte seinen Schlenzer aber ein Stück zu hoch an. Die nächste Szene war dann die erste echte Offensivaktion der Mönchengladbacher, allerdings lenkte Eisele einen Schuss von Holtby (27.) mit einem guten Reflex an den Pfosten. Es dauerte nicht lang, bis es wieder auf der anderen Seite brannte, jedoch konnte auch Borussia-Torwart Brüll gegen Köther (33.) parieren. Fortan dominierte die Zwote weiterhin problemlos das Spiel und brachte die 2:0-Führung sicher in die Pause.

Zur zweiten Halbzeit brachten die Gastgeber gleich drei neue Spieler aufs Feld, den gewünschten Effekt hatte diese Maßnahme zumindest nicht sofort. Das Spiel nahm einen ähnlichen Verlauf wie vor der Pause und die Rot-Weißen hatten Möglichkeiten, die Vorentscheidung herbeizuführen. Zunächst verpasste der von Spiel zu Spiel stärker aufspielende Innenverteidiger Tim Corsten (49.) eine Kopfballverlängerung von Lobinger, danach scheiterte Lobinger (56.) selbst aus spitzem Winkel an Brüll. Zwischen der 60. und 70. Minute gab es plötzlich einen offenen Schlagabtausch. Während Mönchengladbach aus der Distanz (62.) den Pfosten und per Freistoß (63.) die Latte traf, konnte Lobinger (64.) nach einer sensationellen Einzelleistung Brüll nicht überwinden. Wenig später hatte Sussek (67.) dann auch für die Zwote nach tollem Pass von Fink den ersten Aluminiumtreffer, bevor Mönchengladbachs Meuer (69.) freistehend am Tor vorbeiköpfte. Die nächste Szene brachte dann endlich die Entscheidung. Nach einem Handspiel im Strafraum fiel die Entscheidung erneut auf Strafstoß, den Sieben (72.) ebenso souverän zum 3:0 versenkte. Beide Teams fuhren nun mehrere Gänge runter, sodass Highlights bis zum Schlusspfiff ausblieben. In der Art und Weise war der Auftritt der Zwoten jedoch an sich ein absolutes Highlight. Mit einer so noch nie dagewesenen Besetzung überzeugte das Team durch Einsatz und Spielfreude und meldete sich so im neuen Jahr eindrucksvoll in der Regionalliga West zurück. (PL)

Zwote-Trainer Nico Michaty: „Es war für uns ein wichtiger Start ins Jahr. Einige Spieler haben erst wenige Trainingseinheiten hinter sich, daher muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Es gab zwar mehrere Situationen, in denen das Spiel auch in eine andere Richtung hätte laufen können, aber wir wollten mutig und griffig sein und haben das Spiel aktiv in die Hand genommen.“