Chancenlos am Wiehengebirge
Nach der Willensleistung beim 2:0-Sieg in Homberg standen der Zwoten nur wenige Tage Erholungszeit vor der weitesten Auswärtsfahrt der Saison nach Rödinghausen zur Verfügung. Die Begegnung im Häcker-Wiehenstadion sollte erstmals unter Flutlicht stattfinden, da sie an ihrem ursprünglichen Austragungstermin wetterbedingt abgesagt werden musste. Personell entspannte sich die Lage für Zwote-Trainer Nico Michaty ein wenig, da Nikell Touglo, Davor Lovren, Phil Sieben und Marcel Mansfeld wieder aus dem Zweitligakader zurückkehrten.
Die Zwote fand sich zu Beginn gut in die Partie ein, ohne Torchancen herauszuspielen. Sie zwang die Gastgeber aber mehrfach durch ihr Pressing zu frühen Ballverlusten. Mit der ersten Situation im Strafraum kippte das Spiel eindeutig in Richtung des SV Rödinghausen, der das Heft des Handels von nun an auch nicht mehr aus der Hand geben sollte. Die Zwote verlor den Ball im Aufbau viel zu leicht (9.), sodass sich die Gastgeber vors Tor kombinieren konnten, dort jedoch nur die Latte trafen. In der nächsten Situation gingen die Fortunen zu forsch in den Zweikampf, und da dies im Strafraum passierte, musste Referee Jörn Schäfer früh auf den Punkt zeigen. Den fälligen Strafstoß (15.), getreten von Mirko Schuster, parierte Zwote-Torwart Franz Langhoff glänzend. Es dauerte keine drei Minuten, bis die Gastgeber doch trafen. Die Abwehr der Fortunen ließ sich zu leicht weit auseinanderziehen, sodass Rödinghausens Yassin Ibrahim (18.) links durchbrach und frei vor Langhoff locker einschieben konnte. In dieser Phase des Spiels fehlte vor allem defensiv jeglicher Zugriff aufs Spiel, aber auch in der Offensive fehlte nach dem selbstbewussten Auftritt vier Tage zuvor der Glaube in die eigenen Fähigkeiten. Als Julian Wolff (33.) nach einer Ecke auf 2:0 stellte, war schon Schlimmeres zu befürchten, aber die Zwote kam nach einem Freistoß beinah völlig aus dem Nichts zurück ins Spiel. Davor Lovren (35.) setzte den Ball zentral aus 23 Metern flach an den Pfosten, sodass der Ball von da aus genau an den Rücken von SVR-Torwart Sebald und von da aus ins Tor prallte. So war die beste Erkenntnis zum Pausenpfiff trotz Rückstand der Spielstand, der durchaus höher hätte ausfallen können.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde die Zwote von den robusten Gastgebern völlig überrannt. Bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff spielte Kurzen eine flache Flanke in den Strafraum, die alle Abwehrspieler verpassten, sodass Ibrahim (49.) am langen Pfosten den Doppelpack schnüren konnte. In dieser Phase des Spiels hatte Rödinghausen eine ganze Reihe an hundertprozentigen Chancen, Langhoff und auch zum zweiten Mal das Aluminium verhinderten jedoch eine frühe Vorentscheidung. Nach dieser anfänglichen Salve brachte die Zwote auch einige Halbchancen zustande, einen klaren Ball auf Sebalds Tor gab es allerdings nicht. Als es erneut Strafstoß für den SVR gab und Wolff (75.) diesen zu seinem ebenfalls zweiten Treffer versenkte, war wohl sowohl Mannschaft als auch allen Zwote-Supportern klar, dass der Zug für Punkte an diesem Tag abgefahren war. Kurz vor Schluss hatte der eingewechselte Marcel Mansfeld vielleicht sogar noch die beste Chance aus dem Spiel für die Zwote, aber sein Rechtsschuss aus 16 Metern ging knapp am rechten Pfosten vorbei. So blieb letztlich eine in der Höhe absolut verdiente Niederlage, die sicherlich alle Beteiligten am liebsten sofort vergessen wollen. Im nächsten Spiel gegen das Spitzenteam aus Münster können sie diese auch schnell vergessen lassen und ihre Tugenden aus dem Homberg-Spiel wieder auf den Platz bringen. (PL)
Rödinghausen-Trainer Carsten Rump: „Wir haben das Spiel so angenommen, wie man es gegen eine U23 machen muss: Härte gegen den Ball und Wucht mit dem Ball. Ich bin hochzufrieden, 4:1 gegen so eine gute Mannschaft zu gewinnen. Auch wenn es heute vielleicht nicht danach aussah – Düsseldorf hat viele richtig talentierte Jungs dabei und hatte zudem eine Menge Ausfälle wichtiger Spieler zu verkraften.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
SV Rödinghausen
SebaldFlottmann (C)Marceta (65. Kaiser)LeeKurzenChoroba (78. Wanner)HoffmeierWolffIbrahim (62. Ercan)Langer (78. Riemer)Schuster
Trainer
Carsten Rump
Fortuna Düsseldorf II
LanghoffTougloÖzkanFink (75. Göckan)Kuhinja (58. Sieben)Bird (59. Mansfeld)Brechmann (75. Vukancic)LovrenSussekNdouopSiadas (C)
Trainer
Nico Michaty
Stadion:
Häcker-Wiehenstadion
Zuschauer
150
Schiedsrichter
Jörn Schäfer