Die neuformierte Zwote legte sofort den Vorwärtsgang ein und kam auch schnell zu ersten Abschlusssituationen, doch die Versuche von Mert Göckan (3.) und Tom Geerkens (4.) waren beide zu hoch angesetzt. Die Gäste aus Westfalen verbarrikadierten sich bereits zu diesem Zeitpunkt tief in ihrer eigenen Hälfte, schalteten jedoch bei Ballgewinn stets sofort den Turbo an. Dennoch gab es die Torraumszenen weiter um den Strafraum der Ahlener. Phil Sieben (11.) versuchte es sehenswert mit einem geschlenzten Linksschuss, der jedoch knapp links am Tor vorbeiging. Was folgte, stellte den Spielverlauf wie so oft in den letzten Monaten auf den Kopf. Nach einem langen Ball der Ahlener kam es zwischen Zwote-Torwart Kai Eisele und Innenverteidiger Tim Corsten zu einem Missverständnis inklusive Zusammenprall beider Spieler, sodass RWA-Angreifer Mai (13.) den Ball ins leere Tor einschieben konnte. Holldack (14.) erhöhte nur eine Minute später beinah für die Gäste, er scheiterte aber an Eisele. Die Verunsicherung der Fortunen war nun spürbar. Offensiv fehlte die Wucht der ersten Viertelstunde, während sie sich hinten immer wieder zu leicht in die Bredouille bringen ließen. Die Gäste hatten nun mehrere gute Szenen, aber die beste Chance in dieser Phase ließ Holldack (26.) ebenfalls liegen. Eine gute Viertelstunde nach dem Gegentreffer meldete sich die Zwote zurück im Spiel – und meldete sich fortan auch nicht mehr ab. Plötzlich war die Sicherheit in den Aktionen wieder da, nur das Pech im Abschluss blieb erhalten. So gelang Sieben (30., 35.) weiter kein Treffer, zwei regelrechte Einladungen zum Ausgleich brachten Lex-Tyger Lobinger (38.) und Takashi Uchino (43.) ebenfalls nicht im Tor unter, sodass es erneut mit einem Rückstand in die Kabinen ging.

Die zweite Hälfte setzte das Bild von vor der Pause nahtlos fort. Lobinger (49.) wurde allein auf die Reise zum Ahlener Kasten geschickt, ließ sich ein wenig zu weit abdrängen und zog rechts vorbei. Auch über Standardsituationen gelang den Fortunen kein Treffer, auch wenn Nikell Touglo (59.) und Davor Lovren (60.) diesem ebenfalls sehr nah kamen. Gebrochen wurde der Bann endlich von Göckan (61.), der den Ball aus gut 16 Metern mit einem beherzten Linksschuss in den Kasten der Gäste setze. Ein fraglos hochverdienter Ausgleich, der eine Schlussphase einläutete, die einem offenen Schlagabtausch glich. Die beste Chance für Ahlen hatte Mamutovic (68.), dessen Lupfer Eisele mit den Fingerspitzen über die Latte lenken konnte. Auf Seiten der Zwoten kam Lobinger (77.) noch einmal im Strafraum zum Schuss, dieser wurde allerdings von der Abwehr der Gäste auf der Linie geklärt. In dieser Phase spielte sich auch Ahlens Torwart Kevin Harr immer mehr in den Mittelpunkt; seine Paraden, vor allem die gegen einen tollen Freistoß von Lovren (79.) ließen die Offensive der Zwoten immer weiter verzweifeln. Weitere Spannung brachte die Gelb-Rote Karte gegen Touglo (82.) in die letzten Minuten, jedoch wollte die Zwote sich nun keineswegs zu einem Punkt mauern. Spätestens mit dem Lattentreffer von Sieben (90.), der in Wembley-Manier von der Torlinie zurück ins Feld sprang, war aber klar, dass ein zweites Tor an diesem Tag einfach nicht fallen wollte. So zeigte die Zwote zwar eine deutliche Reaktion auf das Straelen-Spiel, auch wenn sie mit dem Ergebnis einfach nicht zufrieden sein kann. (PL)