Meilenstein in Richtung Klassenerhalt
Die zuletzt enorm wechselhaften Leistungen der Zwoten hatten trotz der starken Leistungen in der Hinrunde zur Folge, dass man sich auch einige Wochen vor Saisonabschluss immer noch im erweiterten Kampf um den fünften Abstiegsplatz in der Regionalliga West befand. Nachdem man bei der Auswärtspleite in Oberhausen wieder einen leichten Aufwind erkennen konnte, kam der nächste Gegner vielleicht genau recht. Mit dem Spiel beim Wuppertaler SV stand eine Begegnung an, die die Zwote auswärts zuletzt drei Mal in Folge gewinnen konnte.
Erneut gab es einige Änderungen in der Startformation von Zwote-Trainer Nico Michaty. Neben der Abkehr von der Doppelspitze zu einem 4-3-3-System stand Mannschaftskapitän und Lizenzspieler Tim Oberdorf in der Innenverteidigung zur Verfügung. Wie bereits bei seinen jüngsten Auftritten, war seine Bedeutung für die Mannschaft, nicht nur in der Defensive, von der ersten Sekunde an spürbar. Der Zwoten gehörte zwar der erste Abschluss durch einen Freistoß von Patrick Sussek (5.), danach fing sie sich aber direkt einen Rückschlag ein: Spielmacher Davor Lovren musste mit einem Schlüsselbeinbruch früh ausgewechselt werden, für ihn kam Nicolas Hirschberger ins Spiel. Nicht zuletzt bedingt durch die schlechten Platzverhältnisse, die für viele Ballverluste beider Seiten verantwortlich waren, entwickelte sich schnell ein offener Schlagabtausch der Teams. Zahlreiche Chancen höchster Güte blieben hierbei allerdings ungenutzt. Auf Seiten der Gastgeber hatten sowohl Prokoph (15.) als auch Hanke (21.) die besten Einschussmöglichkeiten, die beide freistehend im Strafraum das Tor des zu gewohnter Stärke zurückgekehrten Zwote-Keepers Dennis Gorka verfehlten. Bei der Zwoten scheiterten Lex-Tyger Lobinger (19.), der aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf, sowie Takashi Uchino (24.) und Hirschberger (25.), die jeweils zu hoch oder zu zentral abschlossen. Kurios wurde es, als innerhalb von sieben Minuten (27., 34.) beide Torhüter durch Platzfehler von Rückpässen düpiert wurden. Beide Male rollte der Ball jedoch knapp am Pfosten vorbei. Fortan beruhigte sich das Spiel ein wenig, dennoch hatten die Wuppertaler vor der Pause noch die große Chance, die Rot-Weißen für ihre erneut fehlende Konsequenz in der Offensive zu bestrafen: Saric (45.) lief allein auf Gorka zu, der sehr lange stehenblieb und das Eins-gegen-Eins somit glänzend gewann. Den Nachschuss von Schweers blockte Oberdorf, sodass es mit dem, gemessen an den Chancen, überraschenden Stand von 0:0 in die Pause ging.
In der zweiten Halbzeit zogen beide Mannschaften dem Schlagabtausch ein wenig den Stecker. Zunächst waren es die Gastgeber, die mit dem etwas kontrollierteren Ansatz besser zurechtkamen und die Fortunen somit vermehrt in die Defensive zwangen. Klare Chancen wie in der ersten Halbzeit ergaben sich allerdings nicht. Dafür gab es immer mal wieder gefährliche Standardsituationen: So setzte Saric (51.) einen Freistoß aufs Tornetz, während Ex-Zwote-Spieler Montag (62.) sogar den Pfosten traf. Fortan schien es aber so, dass die Gastgeber sich ihrer Spielkontrolle etwas zu sicher waren. Die Zwote arbeitete sich so langsam wieder in die Partie rein. Den Startschuss gab hierbei ein überragender Steilpass von Hirschberger in den Lauf von Georgios Siadas (68.), dessen Abschluss von WSV-Torwart Patzler pariert wurde. Eingeleitet wurde die Führung dann auch von Siadas, der ein Dribbling mit Herz und Willen startete, dabei zunächst mehrfach abgeblockt wurde, bevor er den Ball doch noch hoch querlegen konnte. Diese Flanke erwischte Sussek (76.) mit dem Kopf, der den Ball geschickt gegen die Laufrichtung von Patzler zum 1:0 im Tor unterbrachte. Die Gastgeber fokussierten sich nun naturgemäß immer stärker auf die Offensive, sodass die Zwote zunehmend Räume für Konter bekam. Den besten dieser Art hatte Hirschberger, der nach einem Lauf durch die Wuppertaler Hälfte zum eingewechselten Robin Bird (84.) querlegte, der aus gut 16 Metern am Tor vorbeischoss. Den Sieg besiegeln konnte der ebenfalls eingewechselte Marcel Mansfeld (86.). Nach einem Freistoß von Sussek köpfte er am langen Pfosten locker zum 2:0 ein. Somit stand in der vierten Spielzeit in Folge ein letztlich verdienter Auswärtssieg im Stadion am Zoo und damit auch ein gigantischer Schritt in Richtung Klassenerhalt, den die Zwote mit einem Heimsieg im kommenden Spiel gegen den KFC Uerdingen nahezu perfekt machen könnte. (PL)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Ich bin sehr froh und erleichtert über diesen für uns sehr wichtigen Sieg. In der Anfangsphase hatten wir Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten – danach hatten wir eine Phase mit einigen Chancen, die wir hätten nutzen müssen. So hätte es in der Pause schon 3:3 stehen können. Wir wollten dann hinten gut stehen und die Null halten und vorne zuschlagen. Wir gehen dann vielleicht mit etwas Spielglück in Führung und haben danach viele Konterchancen. Es war eine gute Mannschaftsleistung und ein Big Point für uns.“
WSV-Trainer Björn Mehnert: „Natürlich bin ich enttäuscht. Wir sind gut ins Spiel gekommen, schaffen es aber nicht, in Führung zu gehen. Danach lassen wir unseren Gegner durch leichte Fehler ins Spiel kommen. Letztlich glaube ich, dass wir heute noch zwei Stunden hätten spielen können, ohne zu treffen. So war der Sieg für Düsseldorf verdient, sie waren einfach heißer auf die Punkte als wir.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Wuppertaler SV
PatzlerSalau (77. Aboagye)SchweersBerishaMontagHanke (81. Tomczak)Rodrigues PiresHeidemannSaricProkoph (61. Königs)Hagemann
Gelbe Karten
Salau, HeidemannTrainer
Björn Mehnert
Fortuna Düsseldorf II
GorkaUchino (81. Bird)OberdorfCorstenSiadasSussekFinkGeerkensKöther (83. Ndouop)Lobinger (75. Mansfeld)Lovren (7. Hirschberger)
Gelbe Karten
Uchino, Geerkens, Corsten, Oberdorf, SussekTrainer
Nico Michaty
Stadion:
Stadion am Zoo
Zuschauer
1064
Schiedsrichter
Jonah Besong