Verdienter Punkt gegen einen starken Gegner
Erneut war die Wartezeit seit dem letzten Spiel für die Zwote unverhofft lang. Nach dem wetterbedingten Ausfall des Spiels beim Wuppertaler SV stand mit dem Heimspiel gegen Fortuna Köln bereits der zweite der drei Aufstiegsfavoriten der Regionalliga West als Gegner an. Personell änderte sich für Chefcoach Nico Michaty wenig. Nikell Touglo fehlte wegen einer Gelb-Rot-Sperre, dafür konnte er im Tor nach längerer Verletzungspause endlich wieder auf Dennis Gorka setzen.
Bei strahlend blauem Himmel im Paul-Janes-Stadion fingen beide Seiten eher verhalten an. Die Teams verfolgten eindeutig eher einen spielerischen Ansatz, in den sich aber noch zu viele Ungenauigkeiten einschlichen. So war es nach einer unspektakulären Viertelstunde beinah überraschend, als Kölns Angreifer Demaj (17.) allein vor dem Tor der Zwoten auftauchte. Mert Göckan warf sich aber gedankenschnell in den strammen Abschluss, um einen Rückstand mit der ersten Chance noch zu vermeiden. Im direkten Gegenzug gab es auch die erste Chance für die Zwote. Ein guter Distanzschuss von Davor Lovren (17.) ging allerdings leicht abgefälscht ganz knapp rechts vorbei. Diese 17. Minute war wie ein Startschuss für ein fortan, vor allem aus Zwote-Sicht, sehr attraktives Fußballspiel. Zwar musste zunächst Gorka (18.) gegen eine weitere Chance eingreifen, bevor die Flingeraner das Heft des Handelns vollständig in die Hand nahmen. Takashi Uchino, der ein starkes Spiel zeigte, brach über die rechte Seite durch und bediente Lovren in der Mitte, der aus kurzer Distanz an Köln-Torwart Weis scheiterte. Der nächste Angriff erfolgte über die linke Seite: Zwote-Topscorer Tim Köther flankte in den Strafraum, wo sich der großgewachsene Marcel Mansfeld (22.) gegen alle durchsetze und perfekt ins lange Eck zur Führung einköpfte. Die linksrheinischen Gäste wirkten ab diesem Moment ein wenig konsterniert und fanden kaum einen Weg in die Nähe des Strafraums der Zwoten. Dies war auch dem bärenstark aufspielenden Can Özkan zu verdanken, der mit überragender Antizipation und Zweikampfführung viele Szenen bereits im Keim erstickte. Die größten Chancen zur Erhöhung der Führung ließen Patrick Sussek (26.) und Phil Sieben (36.) ungenutzt. Bei der besten Torannäherung für die Gäste brillierte Innenverteidiger Daniel Ndouop mit einem harten, aber fairen Zweikampf im eigenen Strafraum. So blieb es nach 45 Minuten bei einer 1:0-Führung.
In der zweiten Halbzeit merkte man sofort, dass die Gäste einige Gänge hochschalten wollten, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verpassen. Der eingewechselte Marquet (47.) hatte schnell aus kürzester Distanz den Ausgleich auf dem Fuß, verzog aber. Der Druck blieb fortan erheblich höher, aber den Kölnern gelang es selten, klare Chancen zu kreieren. Zu oft war ein Bein der Zwote-Abwehr im Weg und im Zweifelsfall gab es den, wie immer, sicheren Rückhalt Gorka. Chancen auf einen zweiten Treffer für die Flingeraner waren nun zwar rarer gesät, aber immer noch vorhanden. Mehrere Standardsituationen und ein Distanzschuss von Uchino (54.) landeten jedoch nicht im Netz. Ein weiterer stark vorgetragener Angriff von Lovren und Köther hätte beinah für das beruhigende zweite Tor gesorgt, aber dem eingewechselten Tom Geerkens (70.) fehlte letztlich ein halber Schritt für Köthers scharfe Hereingabe. Eine regelrechte Zäsur in diesem Spiel stellte gute zehn Minuten vor Schluss die Einwechslung des Innenverteidigers Jannik Löhden auf Seiten der Gäste dar. Dieser spielte mit seinen 2,01m Körpergröße allerdings nicht auf seiner Stammposition, sondern vorn als Dreh- und Angelpunkt im Angriff, für den die Kölner ihren spielerischen Ansatz völlig aufgaben. Dies hatte absoluten Erfolg. Alles, was in der neuformierten Abwehr der Zwoten vorher so gut funktionierte, klappte nun gar nicht mehr. Schütze des Ausgleichs der Gäste war dann auch Löhden (82.), der dies aber nicht per Kopfball, sondern per Fallrückzieher zustande brachte. Eine unfreiwillige Erwähnung in Jahresrückblicken wird der Zwoten also bevorstehen. In den letzten Minuten schwammen die Flingeraner dem Abpfiff entgegen und konnten sich bei Torwart Gorka bedanken, der mit guten Paraden gegen Imbongo (87.) und Najar (89.) den Punkt festhielt. Nach 90 Minuten fraglos eine gerechte Punkteteilung, die nach dem Spielverlauf aber erneut nicht nötig war und in drei Punkten für die Zwote hätte enden können. (PL)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Ich bin mit der Leistung zufrieden und teile die Analyse meines Kollegen. Es war ein packendes Spiel und das Ergebnis geht nach 90 Minuten in Ordnung. Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, vor allem in der ersten Hälfte gut umgesetzt. In der zweiten Halbzeit haben wir alles wegverteidigt und kassieren dann ein Traumtor. So steht ein gerechtes Ergebnis, auch wenn wir gern gegen eine Top-Mannschaft gewonnen hätten.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf II
GorkaUchinoNdouopGöckanSiadasSussek (72. Niemiec)ÖzkanSieben (50. Geerkens)KötherLovren (90+2 Brechmann)Mansfeld (69. Bird)
Gelbe Karten
ÖzkanTrainer
Nico Michaty
Fortuna Köln
WeisNadjombeFüngerLaniusPoggenbergHölscherFörsterling Beltran (46. Marquet)Batarilo-Cerdic (61. Kegel)Demaj (72. Imbongo Boele)Owusu (78. Löhden)Najar
Gelbe Karten
FüngerTrainer
Alexander Ende
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
402
Schiedsrichter
Jörn Schäfer