Bei herrlich frühlingshaftem Wetter waren beide Teams zunächst darauf bedacht, den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten. Nicht zuletzt durch viele Ballverluste im Mittelfeld, gelang dies auch ohne größere Probleme. Es war den Fortunen anzumerken, dass die durch Verletzungen bedingten, erheblichen Änderungen in der Startelf einer gewissen Eingewöhnungsphase bedurften. Während Zwote-Torwart Dennis Gorka nahezu beschäftigungslos blieb, wagte sich die Offensive nach einer Viertelstunde immer weiter ins Uerdinger Defensivdrittel. Eine erste Halbchance hatte Angreifer Lex-Tyger Lobinger (17.), der nach einer Flanke von Robin Bird von der linken Seite zum Seitfallzieher ansetzte, den Ball jedoch nicht richtig traf. Einige Minuten später leitete Nicolas Hirschberger, der an diesem Tag wie bereits zuvor gegen Wuppertal durch eine enge Ballführung und starke Dribblings brillierte, den Führungstreffer ein. Er tanzte auf vor dem Strafraum gleich mehrere Uerdinger aus, um Lobinger (25.) im Strafraum zu bedienen. Der ließ Torwart Jovic mit einem kompromisslosen Flachschuss in die rechte Ecke keine Abwehrchance. Während der Auftritt der Zwoten nun immer souveräner wurde, so blieb das Spiel doch außerordentlich arm an Höhepunkten. Lediglich Lobinger (37., 44.) hatte weitere Abschlüsse vor der Pause zu verzeichnen; auf der Gegenseite hatte lediglich Fesenmeyer (37.) eine Chance zum Ausgleich, doch im versprang der Ball bei der Annahme so stark, dass Gorka ihn problemlos abfangen konnte.

Im zweiten Durchgang war die Zwote sichtlich gewillt, nichts mehr anbrennen zu lassen und diese womöglich entscheidenden drei Punkte für den Klassenerhalt nicht mehr herzugeben. Defensiv gelang ihr das mit Bravour, bei Kontern jedoch fehlten ein ums andere Mal Nuancen, endlich den erlösenden zweiten Treffer zu markieren. So machte Lobinger (61.) bei so einer Kontersituation einen Haken zu viel, bevor er über das Tor schlenzte, danach rutschte der für ihn eingewechselte Marcel Mansfeld (68.) im Strafraum aus, ohne zum Abschluss zu kommen. Wenig später wurde es kurios. Mansfeld (71.) setzte einen Freistoß abgefälscht ins Uerdinger Tor, was Schiedsrichter Alexander Schuh zur Verwirrung vieler sofort abpfiff. Grund hierfür, wie Schiedsrichterbeobachter Peter Oprei nach dem Spiel bestätigte, war ein regelwidriges Positionieren von Robin Bird direkt hinter der Mauer des KFC Uerdingen. Bird hätte sich einen Meter vor der Mauer, aber nicht jedoch direkt in oder hinter der Mauer aufhalten dürfen. In den folgenden zehn Minuten rafften sich die Gäste doch noch ein wenig auf, ihr Offensivspiel wiederzufinden. Mehr als einige ungefährliche Standardsituationen sprangen hierbei jedoch nicht raus. Währenddessen konterte die Zwote immer wieder, aber auch immer wieder Erfolg los. So eilte Patrick Sussek (88.) kurz vor Schluss allen davon, aber seine flache Hereingabe fand weder Phil Sieben noch Mansfeld. In die Kategorie „mehr als unnötig“ fielen dann am Ende noch die Ampelkarten für Mert Göckan (Zeitspiel) auf Seiten der Zwoten und   Uerdingens Kenia (Unsportlichkeit) direkt im Anschluss. So blieb es letztlich bei einem 1:0-Arbeitssieg, nach dessen Details allerdings bereits in Kürze niemand mehr fragen wird. Mit acht Punkten Vorsprung auf den SV Straelen und den Bonner SC bei noch zwölf zu verteilenden Punkten, wird der Zwoten auf dem neunten Tabellenplatz stehend niemand mehr den Klassenerhalt streitig machen. Die Mannschaft hat sich zum richtigen Zeitpunkt gefangen und kann nun mit weiteren guten Ergebnissen versuchen, die bärenstarke Hinrunde doch nicht ganz vergessen zu lassen. (PL)