Keine Chance im Jahnstadion
Eine deutliche Entspannung der Atmosphäre war allen Beteiligten rund um die Zwote anzumerken, nachdem sie in der Vorwoche die so oft beschworene 45-Punkte-Marke geknackt hat. Ein Blick auf die Quantität seines Kaders wird Cheftrainer Nico Michaty allerdings, wie schon des Öfteren in dieser Saison, Sorgenfalten auf die Stirn gebracht haben. Lediglich 16 Spieler standen ihm durch Verletzungen und Sperren bei einer schwierigen Auswärtsaufgabe beim SC Wiedenbrück zur Verfügung.
Zu Beginn des Spiels war die Zwote die aktivere Mannschaft. Nach einer guten Flanke von Phil Sieben hatte Lex-Tyger Lobinger (7.) früh die Chance, die Fortunen per Volley aus kurzer Distanz in Führung zu bringen, jedoch wurde sein Versuch abgeblockt. Die anschließende Ecke brachte eine Variante, deren erfolgreiche Durchführung in dieser Saison noch nicht gelungen war. Ziel des ruhenden Balls war der vor dem Strafraum wartende Can Özkan (8.), der den Ball mit einer Direktabnahme ins Netz befördern sollte. Soweit die Theorie – die Praxis scheiterte nur ganz knapp am aufmerksam reagierenden SCW-Torwart Hölscher. Fortan glänzte das zentrale Mittelfeld um Özkan, Tom Geerkens und Nicolas Hirschberger zwar immer wieder mit frühen Balleroberungen, jedoch fehlte ihnen an diesem Tag die Ruhe am Ball, um etwas aus diesen Situationen zu machen. Dies hatte natürlich zur Folge, dass Distanzschüsse zunehmend das gewählte Mittel wurden. Die vielversprechendsten Versuche von Takashi Uchino (22.) und Özkan (26.) kamen einem Torerfolg aber trotzdem nicht wirklich nah. In dieser Phase des Spiels kippte die Dominanz immer mehr in Richtung der Gastgeber und wenn die vor das Tor kamen, wurde es sofort brandgefährlich. Einen kraftvollen Schuss von SCW-Kapitän Kaptan (33.) parierte Zwote-Torwart Dennis Gorka blitzschnell in der unteren linken Ecke. Beim darauffolgenden Eckball (34.) stellte er dann seine ganze Klasse unter Beweis, indem er einen Abschluss aus dem Gewühl mit einem unglaublichen Reflex noch an die Latte lenken konnte. Nur wenige Momente später starteten die Gastgeber ihren nächsten Angriff, bei dem sich die Zwote zu einem unnötigen Foul im eigenen Strafraum hinreißen ließ, das Schiedsrichter Johannes Liedtke unverzüglich mit Strafstoß ahndete. Fehler (36.) brachte Wiedenbrück vom Punkt sicher in Führung, die aufgrund des über sehr weite Strecken zu ideenlosen Auftritts der Zwoten nicht unverdient war.
In der zweiten Halbzeit erwischte die U23 einen ungünstigen Start. Nach einer Aneinanderreihung gleich mehrerer individueller Aussetzer kam Wiedenbrücks Angreifer Fehler am langen Pfosten frei zum Abschluss, der die Wiedenbrücker Führung auf 2:0 erhöhte. Dies sollte sich schnell als Wirkungstreffer für die Fortunen herausstellen, die sich nun noch schwerer taten, ihr eigenes Offensivspiel aufzuziehen. Trainer Michaty reagierte darauf mit der Einwechslung von Marcel Mansfeld und der damit einhergehenden Umstellung auf eine Doppelspitze. Kurz später stellten die Rot-Weißen den Anschluss wieder her, allerdings durch eine Einzelleistung. Sieben (58.) tankte sich über die rechte Seite durch alle Gegenspieler und schloss selbst im Strafraum aus kurzer Distanz ab. Es hätte der Beginn eines Aufbäumens werden können, die Zwote baute aber im Vergleich zur Anfangsphase sogar immer weiter ab. Nur Mansfeld (68.) kam dem Ausgleich mit einem Distanzschuss ansatzweise nah, bevor hinten der Deckel endgültig auf die Partie kam. Eine herbe Fehlkommunikation zwischen Gorka und Tim Corsten führte dazu, dass Szeleschus (73.) für die Gastgeber zum 3:1 nur noch ins leere Tor einschieben musste. Von nun an ging dem Spiel die Luft völlig aus und der SC Wiedenbrück fuhr die Punkte sicher ins Ziel. Unterm Strich ist die Personalsituation sicherlich wieder einmal nicht außer Acht zu lassen, dennoch zeigte die Zwote eine enttäuschende Leistung. Drei Spieltage bleiben ihr noch, um das Punktekonto weiter aufzufüllen und mit einem guten Eindruck in die Sommerpause zu gehen. (PL)
SCW-Trainer Daniel Brinkmann: „Auch aus meiner Sicht war es ein verdienter Sieg. Wir haben über 90 Minuten ein souveränes Spiel gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung meiner Mannschaft, das haben wir heute auch mit einer Dreierkette richtig gut gemacht. Unsere Tore fallen natürlich zu den richtigen Zeitpunkten und sichern uns den achten Platz, was für uns ein hervorragendes Ergebnis ist.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
SC Wiedenbrück
HölscherPudelBöhmer Osawe (57. Aziz)Kaptan (57. Szeleschus)ZechÖzer (72. Lohmar)DemmingFehler (83. Amedick)LiehrBrosowski
Trainer
Daniel Brinkmann
Fortuna Düsseldorf II
GorkaUchinoTouglo (86. Papalia)CorstenÖzkan (55. Mansfeld)Geerkens (86. Vukancic)Sieben (86. Ndouop)HirschbergerSussekLobingerSiadas
Gelbe Karten
TougloTrainer
Nico Michaty
Stadion:
Jahnstadion
Zuschauer
220
Schiedsrichter
Johannes Liedtke