Erste Auftaktniederlage seit sechs Jahren
Die U23 der Fortuna musste am ersten Spieltag der neuen Regionalliga-West-Saison eine Heimniederlage hinnehmen. Gegen den SC Wiedenbrück gab es eine 1:2-Pleite. Maxim Schröder brachte die Zwote zwar in Führung, Stanislav Fehler und Philip Aboagye drehten das Spiel aber zugunsten der Gäste. An der Seitenlinie der Rot-Weißen ersetzte Co-Trainer Andreas "Lumpi" Lambertz den erkrankten Nico Michaty. Derweil gab Adam Bodzek sein Debüt für die U23.
Der Saisonauftakt ist für die Zwote und ihre Supporter seit Jahren eigentlich durchweg eine gute Zeit. In den letzten acht Saisons verloren die Flingeraner ihr erstes Spiel lediglich ein einziges Mal – im Juli 2016 gab es eine 1:2-Niederlage beim Bonner SC. In diesem Jahr wartete mit dem SC Wiedenbrück aber eine schwierige Aufgabe im heimischen Paul-Janes-Stadion. Zudem musste die Mannschaft krankheitsbedingt auf Cheftrainer Nico Michaty verzichten. Ersetzt wurde er für dieses Spiel durch Co-Trainer und Fortuna-Legende Andreas „Lumpi“ Lambertz.
Trotz eines, wie bei einer U23 gewohnten, großen personellen Umbruchs in der Sommerpause standen acht Spieler, die bereits in der Vorsaison das Zwote-Trikot trugen, in der Startformation. Lediglich Führungsspieler Adam Bodzek, Maxim Schröder und Lizenzspieler Benjamin Böckle feierten ihre Zwote-Debüts. In brütender Sommerhitze taten sich beide Seiten zunächst schwer, in die Partie zu finden. Während den Fortunen zumeist die nötige Ruhe in den eigenen Aktionen fehlte, entwickelten die Gäste aus Wiedenbrück bei ihren kräftezehrenden Kontern nicht die entscheidende Durchschlagskraft. Eine erste Torannäherung verzeichneten jedoch die Ostwestfalen, aber Bodzek grätschte Fehlers (4.) Schussversuch aus der Distanz sicher weg. Der erste konsequent zu Ende gespielte Angriff der Zwoten brachte gleich die Führung. Nach einem Ballgewinn von Bodzek schickte Tom Geerkens den quirligen Nico Hirschberger sehenswert rechts in Richtung Strafraum. Der bediente von der Grundlinie aus den alleingelassenen Maxim Schröder (12.), der mühelos am langen Pfosten einschob. Wer jetzt vermutete, dieses frühe Erfolgserlebnis würde den Rot-Weißen die Sicherheit am Ball nun geben, sah sich schnell geirrt. Immer wieder schenkte der gesamte Abwehrverbund aus Ab- und Freistößen die Bälle unglaublich leicht her, sodass Stanislav Fehler (17.) nach Aboagye-Anspiel aus 16 Metern nur fünf Minuten nach dem ersten Treffer locker den Ausgleich erzielen konnte. Das Muster der Entstehung des Gegentreffers wiederholte sich ein ums andere Mal, wurde jedoch nicht direkt erneut bestraft. Die beste Chance für den SCW hatte Aboagye (23.), der links im Strafraum am Winkel vorbeischlenzte. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte gelangen der Zwoten längere Ballstafetten, mehr als einen Distanzschuss von Hirschberger (34.) brachte sie jedoch nicht in Richtung SCW-Torwart Hölscher. Kurz vor der Pause hätte der Spielstand noch komplett gedreht werden können, aber Kaptan (40.) köpfte nach einer Ecke ganz knapp am linken Pfosten vorbei.
Nach Wiederanpfiff zur zweiten Hälfte gab es dann die eiskalte Dusche. Bei einer Hereingabe von Phillip Aboagye (47.) gab es ein schwerwiegendes Missverständnis zwischen Innenverteidigung und Zwote-Torwart Dennis Gorka, sodass die Flanke unberührt in die lange Ecke kullerte. Die Rot-Weißen verfielen nun in eine regelrechte Schockstarre, im Zuge derer der Ball kurz später erneut im Kasten lag, jedoch stand Aboagye (52.) vor seinem vermeintlichen Doppelschlag im Abseits. Ein individueller Fehler der Gäste war dann der Startschuss zu einer bemerkenswerten Schlussoffensive der Zwoten. Mittelstürmer Marcel Mansfeld (64.) lief völlig allein auf Hölscher zu, ließ sich jedoch zu weit nach links abdrängen, sodass sein Schuss leichte Beute für den SCW-Schlussmann war. Die Wiedenbrücker hatten durch Fehler (69.) zwar erneut eine Chance auf die Vorentscheidung, diese vereitelte Gorka jedoch glänzend. Fortan spielte nur noch die Zwote. Die nächste Möglichkeit hatte Mansfeld (75.) per Kopf vom Elfmeterpunkt, aber auch hier war Hölscher aufmerksam und lenkte den Ball gerade noch über die Latte. Danach ereilte den flinken Rechtsaußen Kevin Brechmann (79.) das gleiche Schicksal wie seinen Teamkollegen Mansfeld, denn auch er brachte den Ball frei vor dem Tor nicht unter. Gegen den eingewechselten Ephraim Kalonji (84.) zeigte Hölscher in einer furiosen Phase dann seine größte Tat; Kalonjis verdeckten Schuss aus 16 Metern kratzte er irgendwie noch von der Linie. Auch in der Nachspielzeit hätte der Ausgleich noch fallen können, aber eine scharfe Flanke des ebenfalls eingewechselten Monteiro setzte Mansfeld per Direktabnahme aus kurzer Distanz über das Tor. Auch wenn sich sicher kein Wiedenbrücker über eine Punkteteilung beschwert hätte, muss man konstatieren, dass die Zwote zu spät aufgewacht ist. So blieb es das erste Mal nach sechs Jahren bei null Punkten zum Saisonauftakt. (PL)
SCW-Trainer Daniel Brinkmann: „Ich bin sehr erleichtert und glücklich über diesen Auswärtssieg. Es war von uns kein überragendes Spiel, wir hätten aber auf 3:1 oder 4:1 wegziehen können. Danach hatten wir zu kurze Ballbesitzphasen und konnten uns nicht mehr befreien. Da hätten wir sicherlich noch einen Treffer kassieren können, es ist uns aber gelungen, das zu verhindern.“
Zwote-Trainer Andreas Lambertz: „Es war ein heiß umkämpftes Spiel in beide Richtungen. Wir hatten viel Ballbesitz und gute Lösungen gegen das Anlaufen der Wiedenbrücker und kassieren dann Tore auf eine Art und Weise, die uns auch schon in der Vorbereitung das Genick gebrochen haben. Am Ende hatten wir natürlich die Chancen auf den Ausgleich, machen den Treffer aber nicht, sodass wir trotz einer ordentlichen Leistung mit leeren Händen dastehen.
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
GorkaUchinoCorsten (81. Seven)VukancicBöckleBodzekGeerkensBrechmann (81. Monteiro)Hirschberger (64. Bird)Schröder (64. Kalonji)Mansfeld
Trainer
Andreas Lambertz
SC Wiedenbrück
HölscherTiaBöhmerÖzerAmedickLohmar (64. Kaiser)Aboagye (83. Aslan)Kaptan (77. Ruzgis)LiehrFehlerAydinel (67. Karahan)
Gelbe Karten
Amedick, Aboagye, Kaptan, TiaTrainer
Daniel Brinkmann
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
250
Schiedsrichter
Ivan Mrkalj