Am Wiehen nichts Neues
Nachdem die Zwote mit dem 3:1-Erfolg über den SV Lippstadt und einer überzeugenden Leistung Anschluss an das Tabellenmittelfeld herstellen konnte, stand das folgende Auswärtsspiel beim SV Rödinghausen unter völlig anderen Vorzeichen. Neben der bisher desaströsen Bilanz im Wiehenstadion (ein Sieg, sieben Niederlagen), musste Cheftrainer Nico Michaty nicht nur wieder auf die Profi-Leihgaben Michal Karbownik, Kwadwo Baah und Nana Ampomah verzichten, sondern auch Niko Vukancic und Tom Geerkens gehörten dem Zweitligakader an.
In einer außergewöhnlich ereignisarmen ersten halben Stunde neutralisierten sich beide Seiten weitestgehend im Mittelfeld. Lediglich Standardsituationen brachten ab und an eine Situation im Strafraum, aber ernstzunehmende Torchancen konnte keine Seite verzeichnen. Man könnte an dieser Stelle jedoch von einer kleinen verpassten Möglichkeit für die Zwote sprechen, da die Leistung der Gastgeber, die durchaus dem Favoritenkreis auf den Meistertitel der Regionalliga West zuzuschreiben sind, absolut zu beherrschen war. Jedoch agierten die Fortunen bei eigenem Ballbesitz permanent enorm hektisch, sodass kaum ein Ball in der vordersten Reihe ankam. So zeichnete es sich gegen Ende der Halbzeit ab, dass es den Gastgebern zuerst gelingen sollte, die beidseitige Parade der frühen Ballverluste zu beenden. Einen ersten Warnschuss feuerte Wiemann (33.) nach einem Sololauf ab; Marceta (39.) prüfte Zwote-Torwart Dennis Gorka erstmals aus kurzer Distanz. Nichtsdestotrotz wäre das Halten der „Null“ zur Pause für die Rot-Weißen drin gewesen, so war der späte Rückstand ein umso größerer Nackenschlag. Nach einer Flanke von der linken Seite hatte Marceta (43.) im Strafraum zu viel Zeit zur Ballverarbeitung, brachte dann mit einem platzierten Flachschuss die 1:0-Führung für die Rödinghäuser.
In der zweiten Hälfte brachen dann offensiv bei den Gastgebern und defensiv bei der Zwoten alle Dämme. Nachdem Göckan noch gegen Kurzen (50.) blocken konnte und Gorka sehr gedankenschnell bei einem Lupfer von Schaub (53.) reagierte, fiel dann im Grunde schon die Vorentscheidung. Wiemann (54.) köpfte nach einer Schaub-Flanke alleingelassen zum 2:0 ein. Hängende Schultern machten sich nun bei der Zwoten breit; der Abwehrverbund kaum noch erkennbar. Beim dritten Treffer des SVR rollte der Angriff diesmal über die rechte Offensivseite, am Ende stand Marceta (60.) nach einer Hereingabe von Choroba erneut im Strafraum blank und brauchte nur noch einzuschieben. Doch damit nicht genug: War Gorka gegen einen Schuss aus kurzer Distanz von Safi (65.) zwar glänzender Sieger, so traf seine Abwehr den Zwote-Innenverteidiger Tim Corsten, der so wenig Zeit zum Reagieren hatte, dass er den Ball als Eigentor zum 4:0 über die Linie bugsierte. Von diesem Punkt an schalteten die Gastgeber gleich mehrere Gänge zurück, während Michaty alle ihm zur Verfügung stehenden Offensivkräfte auf den Platz brachte. Die bis dato beste Chance für die Zwote hatte Interimskapitän Mert Göckan (69.), der einen Freistoß von der rechten Seite an die Latte setzte. Danach betrieb eine Kombination der Eingewechselten Ergebniskosmetik. Nach einer Ecke von Nico Hirschberger stieg Marcel Mansfeld (75.) am höchsten und stellte den Endstand von 1:4 aus Sicht der Rot-Weißen her. Dieser Endstand brachte eine auch in der Höhe verdiente achte Niederlage in Rödinghausen und reiht sich nahtlos in die spielerisch und körpersprachlich sehr wankelmütigen Auftritte der Zwoten in dieser Saison ein. (PL)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Wir haben eine ordentliche erste Hälfte gespielt und aus dem Spiel heraus wenig zugelassen. Wir hätten auch in Führung gehen können, aber da sieht man vielleicht auch, was uns noch fehlt, das ist dann teils noch Jugendfußball. Mit einem guten ausgespielten Angriff geraten wir in Rückstand und dann passiert uns das, was auch schon anderen vor uns hier passiert ist und werden in der zweiten Hälfte überrannt. Ich halte es meiner Mannschaft zu Gute, dass sie sich nach dem 0:4 nicht aufgegeben hat.“
SVR-Trainer Carsten Rump: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und hätten früher mehr Mut zeigen müssen. Der Führungstreffer hat uns dann geholfen und in der zweiten Hälfte wollten wir auch sofort aufs nächste Tor gehen. Ich bin wirklich mit allen Mannschaftsteilen sehr zufrieden.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
SV Rödinghausen
EstevaoFlottmann (C)WiemannBravo SanchezSchaub (68. Bach)Marceta (64. Safi)Hoffmeier (68. Ibrahim)KurzenChorobaWolff (75. Danner)Riemer
Trainer
Carsten Rump
Fortuna Düsseldorf U23
GorkaAdamskiCorstenMarcinekEl-Faouzi (60. Monteiro)SevenNiemiec (68. Hirschberger)BodzekKalonji (60. Bird)Göckan (C)Brechmann (60. Mansfeld)
Trainer
Nico Michaty
Stadion:
Häcker Wiehenstadion
Zuschauer
529
Schiedsrichter
David-Markus Koj