Keine Punkte trotz später Leistungssteigerung
Nach dem leichten Abwärtstrend vor der Winterpause sollte der Start der Restrückrunde für die Zwote eigentlich ein neuer Aufbruch mit voller Besetzung sein, doch das Verletzungspech blieb der Mannschaft von Cheftrainer Nico Michaty auch in dieser Vorbereitung treu – und das gleich auf mehreren Schlüsselpositionen. Schwierige Voraussetzungen für drei Punkte, da es direkt zum Münster-Verfolger Alemannia Aachen an den Tivoli ging.
Die Gastgeber übten von Beginn an hohen Druck auf die neuformierte Abwehr der Zwoten aus, der mit Tim Corsten und Niko Vukancic beide etatmäßigen Innenverteidiger fehlten. Dies hatte zur Folge, dass die Fortunen den Ball kaum mehr als zwei Stationen in den eigenen Reihen halten konnten, bevor wieder ein Aachener Fuß dazwischen war, um den nächsten Angriff einzuleiten. Eine erste Torannäherung für die Gastgeber verzeichnete Korzuschek (8.), der das Tor mit einem Fallrückzieher aus 16 Metern doch um ein gutes Stück verfehlte. Danach stand Zwote-Torwart Leon Klußmann erstmals im Mittelpunkt: Nach einer scharfen Hereingabe von der linken Seite wehrte er einen Abschluss von Torjäger Mause (16.) mit einem blitzschnellen Reflex mit dem rechten Arm ab. Wenige Sekunden später war es dann allerdings doch passiert. Wieder kamen die Aachener über ihre linke Seite und eigentlich hatte Klußmann den Ball bereits sicher. Nach einem Kommunikationsfehler mit Adam Bodzek verlor er doch noch die Kontrolle, sodass Mause (17.) aus zentraler Position zum 1:0 abstauben konnte.
Auch nach dem Treffer änderte sich zunächst wenig, denn in der Offensive trat die Zwote wenig bis gar nicht in Erscheinung; das erneute langfristige Fehlen von Angreifer Maxim Schröder machte sich in vielen Situationen bemerkbar. Mause (28.) hätte per Kopf schnell für die Gastgeber nachlegen können, er traf jedoch nur die Latte. Auch Korzuschek (39.) hatte das 2:0 auf dem Fuß, der starke Zwote-Verteidiger Mert Göckan konnte aber noch rechtzeitig abblocken. Erst kurz vor der Pause gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer für die, aufgrund der wegen der erneuten Parallelansetzung in geringer Zahl mitgereisten, Zwote-Supporter. Kapitän Tom Geerkens überbrückte das Mittelfeld bei einem Konter schnell und schickte Marcel Mansfeld in den Strafraum. Der erreichte den Ball zwar nicht mehr, aber Torwart Johnen spielte ihn vor die Füße von Jona Niemiec (41.). Dessen angelupfter Abschluss streifte letztlich nur das Tornetz.
In der zweiten Halbzeit konnten die Fortunen den Schwung dieser Ausgleichsmöglichkeit zunächst nicht mitnehmen. Die Gastgeber begaben sich selbst allerdings eher in einen Verwaltungsmodus und waren offensiv hauptsächlich durch Standardsituationen präsent. Bis in die Anfänge der Schlussphase gab es keine nennenswerten Szenen, bis eine Chance für die Zwote etwas von einer Initialzündung für einen offenen Schlagabtausch hatte. Nico Hirschberger spielte Justin Seven im Strafraum frei, dessen Hereingabe verpasste Mansfeld (70.), der letztlich sogar einen Schritt zu weit nach vorn machte, um den Ball zu verwerten. In der nächsten Situation fing nun Aachen-Keeper Johnen an, sich in den Mittelpunkt zu spielen, als er einen Flachschuss von Niemiec (72.) schnell entschärfte. Auf der Gegenseite hatten Mause (77.) und Imbongo Boele (81.) Möglichkeiten, die Vorentscheidung herbeizuführen. Ersterer köpfte aber vorbei, der Zweitgenannte wurde von Göckan abgeblockt.
Nichtsdestotrotz hatte die Zwote in dieser Phase Rückenwind und drängte auf den Ausgleich, den sie sich durch eine Mehrzahl an Hochkarätern verdient gehabt hätte. Nach einer gedankenschnellen Balleroberung von Niemiec gab es dann die größte Chance. In einer Drei-gegen-Eins-Situation legte er quer auf Mansfeld (88.), der den Ball aber noch annahm, statt direkt abzuschließen. So hieß der Sieger erneut Johnen, auch gegen den Nachschuss des eingewechselten Kingsley Marcinek. Den Schlusspunkt der Partie setzte Geerkens mit einem direkten Freistoß aus etwas über 20 Metern, den man kaum besser hätte schießen können, aber unter dem großen Jubel der Heimkurve konnte Johnen auch diesen Ball parieren, sodass es bei der 0:1-Pleite aus Sicht der Rot-Weißen blieb. Dennoch gilt es vor dem wichtigen Heimspiel gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach, die positiven Eindrücke der Schlussphase mitzunehmen und auf diesen aufzubauen, auch wenn es diesmal noch nicht zu Punkten reichte. (PL)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Wir waren nicht mutig genug und haben zu viele einfache Fehler gemacht. Das 0:1 war zur Pause hochverdient – es hätte auch höher stehen können. In der zweiten Hälfte haben wir ein anderes Gesicht gezeigt, wir waren viel besser drin, haben viele Bälle erobert und große Chancen gehabt. Deswegen denke ich, dass wir einen Punkt verdient gehabt hätten. Diese Leistung müssen wir in die nächsten Wochen mitnehmen.“
Aachen-Trainer Helge Hohl: „In den ersten 30 Minuten waren wir sehr präsent und hätten ein weiteres Tor nachlegen können. In der zweiten Hälfte hat Fortuna immer mehr Spielkontrolle bekommen, am Ende hatten wir dann das Quäntchen Glück auf unserer Seite.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Alemannia Aachen
JohnenHeldUzelacBaumBajricMause (85. Hemcke)Korzuschek (67. Boele)Ramaj (86. Statovci)MüllerSchmitt (61. Damaschek)Dervisevic
Gelbe Karten
StatovciTrainer
Helge Hohl
Fortuna Düsseldorf U23
KlußmannUchino (74. Kalonji)BodzekGöckanAdamskiHirschberger (86. Marcinek)GeerkensNiemiecSevenBrechmann (85. Monteiro)Mansfeld
Gelbe Karten
MonteiroTrainer
Nico Michaty
Stadion:
Zuschauer
10400
Schiedsrichter
- keine Angabe -