Neben Otto brachte Cheftrainer Nico Michaty mit Torwart Dennis Gorka, Benjamin Böckle und Ephraim Kalonji gleich drei weitere Spieler erstmals in diesem Jahr in die Startelf der Zwoten, die mit drei Stürmern auf dem Feld sicherlich direkt an die starke Schlussphase in der Vorwoche auf dem Tivoli anknüpfen wollte. Dies wussten die ungewöhnlich offensiv eingestellten Gäste aus Mönchengladbach allerdings zu verhindern. Gleich vier Spieler übten direktes Pressing auf die Abwehrkette der Fortunen aus, die sich zunächst kaum zu befreien wussten. So dauerte es nicht lang bis Telalovic (2.) frei auf Gorka zulief, seinen Flachschuss aber denkbar knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte. Der Sturmlauf der Borussen war jedoch nur von kurzer Dauer. Eher untypisch für zwei U23-Mannschaften scheiterten viele Angriffsversuche bereits an frühen Ungenauigkeiten, funktionierende Spielzüge waren Mangelware.

Nach einer ganzen Weile, in der sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld abspielte, war ein wirklich außergewöhnlicher individueller Fehler der Zwoten von Nöten, damit die Begegnung ihren ersten Treffer erlebte. Im Mittelpunkt stand hierbei ausgerechnet Neuzugang Nick Otto, der gerade einmal gute 20 Minuten im Zwote-Trikot absolviert hatte. Nach einer Ecke ging während einer Klärungsaktion die Fahne von Schiedsrichterassistent Jonathan Lautz nach oben, der Ball kam allerdings von einem Gästespieler noch einmal in den Strafraum. Otto hatte die Fahne wahrgenommen und den Ball mit beiden Händen abgefangen, um den vermeintlich fälligen Freistoß auszuführen, jedoch hatte Schiedsrichter Felix Weller das Spiel noch nicht unterbrochen, sodass ihm nichts anderes ünrig blieb, als auf Handelfmeter zu entscheiden. Diesen versenkte Telalovic (23.) sicher. Auch im weiteren Verlauf spielte sich das Geschehen auf eher überschaubarem fußballerischem Level ab. Es dauerte beinah eine halbe Stunde, bis Kapitän Tom Geerkens (30.) per Distanzschuss die erste Torannäherung für die Flingeraner hatte.

Was danach folgte, war ebenso überraschend wie der Rückstand. Unbedrängt spielten die Gäste im Aufbau einen Ball in die Füße von Jona Niemiec (33.), der sich nicht zwei Mal bitten ließ, allein im Strafraum cool zum 1:1 auszugleichen. In den folgenden Minuten hatten die Fortunen wohl ihre beste Phase im Spiel. Bis zur Pause gab es zwei gute Chancen durch Adam Bodzek (38.) und Niemiec (45.), die beide vom aufmerksamen Gladbacher Torwart Brüll pariert wurden. Bereits vor der zweiten dieser Chancen musste sich die Zwote allerdings erneut mit einem Rückstand begnügen. Diesmal war es weniger ein individueller Fehler als vielmehr ein Geniestreich des ehemaligen Zwote-Angreifers Steffen Meuer (40.). Aus knapp 25 Metern setzte er einen Ball aus der Luft per Außenrist zum 1:2 in den Winkel, dies war auch der Pausenstand.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das fußballerische Niveau der Begegnung nicht, es verzichteten aber beide Seiten diesmal auf krasse Aussetzer. Auffälligster Mann war der bei den Gästen gegen Mitte der Hälfte eingewechselte Stürmer Beckhoff. Nachdem er sich bereits einige Male in Richtung Strafraum durchgesetzt hatte, zog er den Rot-Weißen mit einem Schlenzer (74.) in den rechten Winkel endgültig den Stecker. Während Naderi (78.) es verpasste, aus kurzer Distanz sogar noch zu erhöhen, gab die Zwote in Person von Niemiec (83.) erst kurz vor Schluss ihren ersten Schuss aufs Tor im zweiten Durchgang ab. Innerhalb weniger Minuten holte sich Geerkens (90.) dann zu allem Überfluss auch noch eine Gelb-Rote Karte ab. Somit fehlt er seiner Mannschaft in der kommenden Woche im extrem wichtigen Auswärtsspiel beim Tabellenschlusslicht Straelen. Es ist eine erhebliche Leistungssteigerung von Nöten, damit die Zwote in den kommenden Wochen die Punkte holt, die sie weiter ein Stück über der Abstiegszone halten. (PL)