Mit Kampfgeist und Leidenschaft zum Punktgewinn
Auf der zweiten Etappe der „Auswärts-Wochen“ der Zwoten stand ein Spiel an, das langjährigen Begleitern der Mannschaft einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Das Stadion Niederrhein, die Heimstätte von Rot-Weiß Oberhausen, ist der einzige Spielort der Regionalliga West, an dem die Fortunen nicht ein einziges Mal drei Punkte mit nach Flingern bringen konnten. Im Endspurt des diesjährigen Abstiegskampfs hätte das Team von Chefcoach Nico Michaty dies gern geändert.
Nach langer Zeit gab es für die Zwote endlich mal wieder positive Nachrichten aus dem Lazarett, denn mit Maximilian Adamski und Nico Hirschberger kehrten zwei wichtige Kräfte zurück aufs Feld und auch der mit mehreren Verletzungen ausgefallene Jungprofi Kwadwo Baah war erstmalig seit dem Jahreswechsel mit von der Partie. Die Fortunen erwischten, anders als oft in den letzten Wochen und Monaten, den besseren Start ins Spiel. Bereits nach wenigen Minuten prüfte Justin Seven RWO-Torwart Davari aus 16 Metern, bevor Baah (6.) aus ähnlicher Distanz den Torwinkel mit einem sehenswerten Schlenzer nur knapp verpasste. Bereits in der Anfangsphase machte sich allerdings das offensive Manko der Zwoten an diesem Tag bemerkbar. Zu oft fehlte die Schnelligkeit in der Entscheidungsfindung. Dies machte sich vor allem dann bemerkbar, wenn ein öffnender Pass in die Tiefe gelang, denn immer gab es noch genügend Zeit für die Gastgeber, noch ein Bein in die Quere zu bekommen. Defensiv hingegen knüpfte die Zwote an die hervorragende Leistung in Lippstadt an. Kapitän Mert Göckan und Tim Corsten brillierten durch Ruhe und Zweikampfstärke und auch das Zusammenspiel mit Schlussmann Leon Klußmann, der Dennis Gorka ersetzte und seinerseits ebenfalls ein hervorragendes Spiel absolvierte, funktionierte blendend. Ein wichtiger Baustein für diese defensiv starke Leistung war der nach Gelbsperre zurückgekehrte Adam Bodzek, der den Oberhausenern ein ums andere Mal die Lust am Fußballspielen nahm. So ergab sich ein Spiel, in dem die Zwote hervorragend mithalten konnte, das aber durch die beschriebenen Umstände doch zunächst ziemlich chancenarm war. Die beste Möglichkeit hatten die Gastgeber durch einen Distanzschuss von Kreyer (39.), den Klußmann aufmerksam parieren konnte. Vor der Pause gab es allerdings doch noch einen Rückschlag für die Fortunen, jedoch wieder einmal personeller Natur. Nach einem Zweikampf musste Seven ausgewechselt werden, für ihn kam Marcel Mansfeld auf den Platz, der nun mit Ephraim Kalonji eine Doppelspitze bildete.
In der zweiten Halbzeit zog RWO die eigene Offensivkraft um einige Gänge an. Schnell hatte Mai (52.) per Direktabnahme im Strafraum eine gute Möglichkeit, der Ball flog jedoch ein Stück über die Latte. Kurze Zeit später wurde es erneut ernst für Klußmann, als es wieder Mai (59.) war, der eine Ecke am langen Pfosten aufs Tor köpfte. Aber der Torwart der Zwoten war blitzschnell unten auf dem Posten. Die Fortunen konnten in dieser Phase höchstens noch über Standardsituationen für offensive Entlastung sorgen. Nach einer Ecke köpfte Kingsley Marcinek (68.) in Richtung Tor, die daraus entstandene Bogenlampe war jedoch kein Problem für Davari. Im direkten Gegenzug kam es im Zwote-Strafraum dann zu einer unübersichtlichen Szene mit mehreren Abschlussversuchen, die Marcinek und Klußmann jedoch mit vereinten Kräften irgendwie bereinigen konnten. Auch der bei den Gastgebern eingewechselte Lunga (71.) verpasste mit einem Kopfball die Führung nur knapp. Die Zwote ergab sich dem Druck aber weiterhin keineswegs, sondern lieferte einen wirklich bemerkenswerten Kampf ab und hielt die Oberhausener in der Schlussphase sogar wieder deutlich besser vom eigenen Tor fern. Nach einer Roten Karte gegen Lunga (87.), der völlig unnötig brutal Foul gegen Göckan spielte, gab es sogar noch einige Minuten in Überzahl, die jedoch nicht in Chancen auf einen Lucky Punch umgesetzt werden konnten. Stattdessen in der Nachspielzeit die Schrecksekunde: Ein Freistoß aus gut 40 Metern wurde immer und immer länger und hätte genau gepasst, aber Klußmann krönte seine Leistung mit einer absoluten Glanztat. So sicherte er seiner Mannschaft einen Punkt, den sie sich aufgrund einer leidenschaftlichen Leistung redlich verdient hatte. Auch wenn es so weiterhin dabei bleibt, dass die Zwote im Stadion Niederrhein sieglos ist, lässt die Leistungssteigerung der letzten beiden Spiele berechtigte Hoffnung aufkeimen, dass die Mannschaft in einer guten Verfassung in die kommenden entscheidenden Wochen des Abstiegskampfs gehen kann. (PL)
Spiele der Teams
Aufstellung:
Rot-Weiß Oberhausen
DavariFassnachtPropheterHolthaus (86. Rexha)HeinzMai (61. Lunga)KreyerKlaß (46. Dorow)BerzelBoche (62. Ngyombo)Winter
Gelbe Karten
Mai, Propheter, Kreyer
Rote Karten
Lunga (87.)Fortuna Düsseldorf U23
KlußmannMarcinekCorstenBodzekGöckanAdamskiMonteiro (84. Wagemann)Seven (45.+1 Mansfeld)HirschbergerBaahKalonji
Gelbe Karten
Corsten, Göckan, MonteiroStadion:
Stadion Niederrhein
Zuschauer
2222
Schiedsrichter
Tarik Damar