Munterer Start in den Saisonausklang
Bereits gute 22 Stunden vor Anpfiff des vorletzten Heimspiels der Saison gegen den Wuppertaler SV gab es für die Zwote und ihre Anhängerschaft die wichtigste Nachricht des Spieltags. Durch die derbe 7:0-Pleite des Konkurrenten Rot-Weiß Ahlen in Düren war der neuerliche Klassenerhalt in der Regionalliga West für das Team von Nico Michaty ohne eigenes Zutun an diesem Spieltag bereits besiegelt.
Die in Münster stark funktionierende Startelf blieb auch gegen Wuppertal weitestgehend beisammen, jedoch ersetzte Maximilian Adamski den in den Profikader gerückten Tom Geerkens. In der Sturmspitze kam es durch die Verletzung von Marcel Mansfeld und die Sperre von Ephraim Kalonji dazu, dass Mittelfeldspieler Justin Seven aushilfsweise ganz vorn agieren musste. Von Beginn an merkte man, dass beide Teams 270 Minuten vor Saisonende vom Druck befreit waren, sodass sie beide sofort den Vorwärtsgang suchten. Ersten Abschlüssen von Seven (2.) und Kevin Brechmann (11.) stand eine vergebene Großchance von Güler (12.) gegenüber, der frei vorm Zwote-Tor vorbeischob. Als nur eine Minute später eine Abseitsfalle der Rot-Weißen fehlgeschlagen war, war es erneut Güler (13.) der sich in einer ähnlichen Situation wiederfand. Diesmal traf er den Ball richtig und ließ Zwote-Torwart Klußmann mit einem Flachschuss keine Chance. Die Fortunen zeigten sich unbeeindruckt vom frühen Rückstand und drückten zugleich auf den Ausgleich. Der außerordentlich aktive Brechmann (15.) versuchte es nach einem seiner vielen Läufe über die linke Seite mit einem Lupfer über WSV-Keeper Patzler, den Schweers jedoch noch vor der Linie bereinigen konnte. Einen sehenswerten Angriff später stand es dann doch schnell 1:1: Robin Bird spielte Seven mit der Hacke im Strafraum frei, der wiederum behauptete den Ball gegen mehrere Gegner und fand den völlig frei im Torraum wartenden Nico Hirschberger (22.), der mühelos abstauben konnte. Die Freude bei schätzungsweise der Hälfte der 405 Zuschauer im Paul-Janes-Stadion, die sich trotz parallel angesetztem Zweitligaspiel in der Stockumer Arena auf der Tribüne einfanden, sollte aber nicht lang anhalten. Nach einer Hereingabe von rechts produzierte der erfahrene Angreifer Prokoph (30.) eine für Klußmann nicht haltbare Kopfball-Bogenlampe zum 1:2. Aber auch dieser Rückschlag führte bei den Fortunen nicht zu hängenden Schultern, sondern erneut war der Ausgleich fest im Blick. Bird (38.) mit einem Schlenzer und Seven (39.) aus ganz kurzer Distanz konnten den Rückstand zur Pause allerdings nicht egalisieren.
Der zweite Durchgang startete erneut mit einem Antritt von Linksaußen Brechmann (48.), der zum wiederholten Male nach innen zog, diesmal jedoch bei seinem Abschluss an Patzler scheiterte. Von den Wuppertalern war insgesamt deutlich weniger Offensives zu sehen als noch vor der Pause, jedoch bewiesen sie durch hohe Effektivität, warum sie zur Spitzengruppe der Liga gehören. Denn nach einem Angriff über die rechte Seite spielten sie den ehemaligen Zwote-Stürmer Hagemann (55.) frei, der den Ball aus kurzer Distanz zum 1:3 über die Linie drückte. In der Folge verflachte das Spiel ein wenig, bevor die Fortunen doch noch einmal zu einer Art Schlussoffensive ausholten. Die Startschüsse hierzu setzten Nick Otto (69.) und Hirschberger (70.), die sich Abschlüsse aus der Distanz zutrauten, diese jedoch einmal zu unpräzise und einmal zu hoch ansetzten. Die Stürmerknappheit ließ Trainer Michaty dann zu einer womöglich noch unorthodoxeren Maßnahme greifen als Seven als Stürmer aufzubieten, denn Kingsley Marcinek, der in dieser Saison als Rechts- oder Innenverteidiger auftrat, übernahm in der Schlussviertelstunde diese Rolle. Und das durchaus mit gewissem Erfolg. Mit hoher Intensität lief er die Wuppertaler an und initiierte auch selbst einige Angriffe. Als Mert Göckan ihn (78.) mit einem Steckpass bediente, gelang ihm der perfekte Laufweg, nur sein Abschluss kullerte Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Für den Anschlusstreffer, der doch noch glückte, war dann aber doch Offensivspieler Bird (80.) verantwortlich. Nach einem ganz starken Lupfer von Otto stahl er sich der Abwehr davon und stellte eiskalt auf 2:3. Eine letzte Chance, doch noch einen Punkt zu retten, hatte Hirschberger (86.), der eine Flanke des ebenfalls eingewechselten Daniel Ndouop knapp drübersetzte. Letztlich blieb es so nach einem für die Zuschauer ansehnlichen offenen Schlagabtausch mit einer Spitzenmannschaft bei einer weiteren Heimniederlage. Das Warten auf die ersten drei Punkte im Paul-Janes-Stadion in der Rückrunde geht also weiter. Eine Chance hat die Zwote dafür noch, wenn nach der Auswärtspartie bei Rot-Weiß Ahlen die SG Wattenscheid zu Gast sein wird. (PL)
WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan: „Im Nachhinein bin ich froh, dass wir die drei Punkte geholt haben. Es war ein schwieriges Spiel. Phasenweise haben wir das spielerisch gut gemacht, aber in anderen Phasen haben wir den Gegner zum Pressing eingeladen. Das gelang uns in der zweiten Halbzeit besser, aber gerade zum Ende hin haben wir zu viele Chancen zugelassen. Insgesamt können wir mit der Leistung leben, auch wenn es nicht unser bestes Spiel war.“
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. In der ersten Halbzeit waren wir sehr griffig, waren aber in einigen Situationen nicht konsequent genug vor dem Tor, das hat Wuppertal uns vorgemacht, wie man die Möglichkeiten besser ausnutzt. Das 1:3 fällt etwas zu einfach, aber trotzdem haben die Jungs sich nicht aufgegeben und alles probiert, doch noch einen eigentlich verdienten Ausgleich zu erzielen.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
KlußmannAdamski (85. Ndouop)CorstenEl-Faouzi (75. Marcinek)SevenBirdVukancic (66. Monteiro)HirschbergerGöckanOttoBrechmann (85. Thissen)
Gelbe Karten
Marcinek, Monteiro, Corsten, GöckanWuppertaler SV
PatzlerGalleDemmingHagemannGüler (61. Stiepermann)HankeProkoph (67. Königs)Peitz (75. Dal)Müller (80. Rama)SchweersPytlik
Gelbe Karten
Güler, MüllerStadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
405
Schiedsrichter
Dr. Marcel Benkhoff