Die Suche nach dem roten Faden
Nach der auf allen Ebenen enttäuschenden Niederlage beim SV Lippstadt gab es keine lange Verschnaufpause für die Zwote, denn bereits sechs Tage später gastierte mit Rot-Weiß Oberhausen der Angstgegner schlechthin im Paul-Janes-Stadion. Bloß einen Sieg gab es bisher gegen die Kleeblätter und dieser liegt nunmehr acht Jahre zurück. Keine einfachen Voraussetzungen also für das Team von Nico Michaty, wieder in die Erfolgsspur zu finden.
Mit zwei wesentlichen Veränderungen in der Startelf sollte ein Mittel gegen die stark in die Saison gestarteten Oberhausener gefunden werden: Seymour Fünger feierte sein Debüt in der Innenverteidigung, außerdem stand mit Ephraim Kalonji wieder ein echter Mittelstürmer von Beginn an auf dem Platz. Für sie blieben King Manu und Soufiane El-Faouzi draußen. In den ersten Minuten kam die Zwote gar nicht schlecht ins Spiel, sie wirkte deutlich wacher als noch in der Vorwoche und hielt die wuchtige Offensive der Gäste zunächst gut vom Tor weg. Passend zur derzeitigen Form hielt dies allerdings nicht allzu lang an und erneut brachte ein individueller Fehler einen frühen Rückstand. Nach einem beinah schon gewonnenen Zweikampf foulte Maximilian Adamski seinen Gegner im Strafraum doch noch, sodass unstrittig auf Strafstoß entschieden werden musste. Diesen versenkte der frühere Bundesliga-Profi Stoppelkamp (12.) sicher zum 0:1. In den kommenden Minuten merkte man den Flingeranern nun durchweg eine starke Verunsicherung an. Während Kapitän Tim Corsten, der sich seit Saisonstart mit aller Macht gegen die Ergebnisse stemmt, gegen Kreyer (15.) einen weiteren Gegentreffer verhindern konnte, fiel dieser dann doch nur kurz später. Einen genialen Pass in die Tiefe von Stoppelkamp setzte Angreifer Yalcin (17.) perfekt aus zehn Metern oben links in die Ecke. Mit dem 2:0-Vorsprung im Rücken schalteten die Gäste spürbar einige Gänge zurück. Die Zwote kam so auch zu eigenen Angriffen, auch wenn diese eher sporadisch zustande kamen, denn einen roten Faden in ihrem Spiel fanden die Fortunen einfach nicht. Dennoch setzte Nico Hirschberger (22.) einen guten Schuss aus 20 Metern ab, den RWO-Keeper Benz nur zur Seite fausten konnte. Kurz vor der Pause hätte die Zwote zwingend verkürzen müssen, als Hirschberger nach einer guten Eroberung im Doppelpass mit Kalonji Maxim Schröder (45.) bediente, der den Ball vor Benz jedoch nicht ins Tor schieben konnte. Auf der anderen Seite war es wieder einmal auch Zwote-Keeper Dennis Gorka zu verdanken, dass es nicht mit einem höheren Rückstand in die Kabinen ging, denn auch die Gäste hatten weiterhin einige Möglichkeiten. So zeigte Gorka gute Paraden gegen Chancen von Kreyer (19.), Kefkir (26.) und Montag (42.).
In der zweiten Halbzeit begaben sich die Gäste weiterhin in den Verwaltungsmodus und beschränkten sich zumeist auf Kontersituationen. Mehrere vielversprechende Situationen spielten sie jedoch zu kompliziert oder unpräzise zu Ende, sodass die Zwote ihr Torverhältnis ein wenig schonen konnte. Wenn sie auch zweifelsohne mehr Einsatz als in Lippstadt zeigte, muss man feststellen, dass es mit dem zweiten Gegentreffer gegen eines der Spitzenteams der Liga keine echte Chance mehr auf Punkte gab, denn im zweiten Durchgang kamen nicht mehr als zwei Halbchancen durch Robin Bird und Min-Woo Kim zusammen. Die Spielpause in der kommenden Woche kommt durchaus zu keinem schlechten Zeitpunkt für die Zwote. Somit kann sie sich zwei Wochen vom Ligaalltag erholen und sich intensiv auf das wichtige Auswärtsspiel in Gütersloh vorbereiten. (PL)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Der Sieg für RWO war absolut verdient. Ich kann der Analyse nicht mehr viel hinzufügen. Leider haben wir uns in der Anfangsphase zu sorglos verhalten, sodass wir früh den Doppelschlag kassieren. Danach haben wir uns aber ins Spiel reingebissen. Wenn Maxim Schröder das Anschlusstor schafft, gehen wir nochmal anders in die zweite Hälfte. Wir haben dann einen couragierten Auftritt hingelegt, aber letztlich fehlt uns derzeit die Torgefahr.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
GorkaKim (85. Monteiro)PetrittCorstenFünger (73. Manu)AdamskiSchröder (73. Brechmann)BodzekBirdHirschbergerKalonji
Gelbe Karten
Adamski, BodzekRot-Weiß Oberhausen
BenzÖztürkKefkir (65. Donkor)NgyomboFassnacht (46. Boche)YalcinMontagStappmannKleinsorge (65. Klaß)Stoppelkamp (80. Holthaus)Kreyer (75. Mai)
Gelbe Karten
Fassnacht, Yalcin, StappmannStadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
700
Schiedsrichter
Cengiz Kabalakli