Auf dem Weg zurück zum Selbstvertrauen
Die Zwote durchlebt schwierige Wochen wie seit langer Zeit nicht mehr. Schlechte Leistungen und Personalprobleme prägen die bisherige Saison des Teams von Nico Michaty. Mit Alemannia Aachen wartete nun ein langjähriger Gegner, der in dieser Spielzeit ebenfalls mit einem Platz im tiefen Mittelfeld den eigenen Erwartungen hinterherrennt.
Die Startelf wurde gegenüber der Vorwoche auf einigen Positionen verändert. So spielten Min-Woo Kim und Shinnosuke Nishi als Außenverteidiger, während Adam Bodzek in der Innenverteidigung den gelb-rot-gesperrten Seymour Fünger vertrat. Dies öffnete die Möglichkeit, Kreativkraft Nico Hirschberger auf der etwas ungewohnten Sechserposition zu bringen, um das Spiel tief aus der eigenen Hälfte anzutreiben. Dafür agierte Kilometerfresser Soufiane El-Faouzi etwas vorgezogen mit defensiven wie offensiven Aufgaben. Beide Teams starteten zaghaft in die Begegnung und gingen eher geringes Risiko – die letzten Wochen waren ihnen anzumerken. Einen ersten Abschluss für die Zwote gab Kapitän Tim Corsten (4.) ab, der einen abgeprallten Ball nach einer Ecke nur knapp per Außenrist am Winkel vorbeizog. In der Folgezeit spielte sich sehr wenig in beiden Strafräumen ab. Dies war für die Flingeraner keinesfalls eine schlechte Sache. Im Vergleich zu den bisherigen Spielen stellten sie endlich die große Menge an individuellen Fehlern ab, so waren sie defensiv zu 100 Prozent stabil und zeigten auch langsam, aber sicher wieder Vertrauen in eigene Aktionen. So lief der Ball wieder deutlich besser durch die eigenen Reihen, wenn auch nach wie vor die Durchschlagskraft in der Offensive fehlt, wobei auch nach wie vor zu erwähnen ist, dass die Zwote auf alle vier nominellen Mittelstürmer verletzungsbedingt verzichten musste. Eine Schrecksekunde musste die Zwote vor dem Pausenpfiff doch noch überleben, denn der gefährliche Aachener Angreifer Heinz (43.) stürmte bei einem Konter frei aufs Tor zu, setzte seinen Schuss allerdings minimal zu weit links an.
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gäste etwas erwartungsgemäß den Druck, der sich jedoch nicht sofort in Torchancen umsetzte. Erst nach dem ersten wirklich unnötigen Ballverlust im Aufbau der Zwoten entwischte Ramaj (53.) allen, jedoch konnte sich die Mannschaft auch in diesem Spiel auf ihren Fels in der Brandung, Torwart Dennis Gorka, verlassen. Er parierte mit perfektem Stellungsspiel und allen Gliedmaßen weit von sich gestreckt diesen beinah sicheren Treffer. Gegen Mitte der zweiten Hälfte – den Aachenern gelang immer noch nichts Entscheidendes im eigenen Ballbesitz – fingen die Rot-Weißen zusehends an, eigene offensive Nadelstiche zu setzen. So ging ein Schuss von Kim (60.) von der Strafraumgrenze ein Stück übers Tor, bevor die Zwote sogar die Riesenchance auf den ersten Treffern seit vier Spielen hatte. Der eingewechselte Maxim Schröder brachte eine perfekte Flanke auf den Kopf von Corsten (77.) der als Aufsetzer an den Innenpfosten prallte. Dies schien allerdings den Gästen nochmal die Luft zum Endspurt gegeben zu haben, die ihrerseits durch den früheren Zwote-Akteur Schaub (78.) selbst zwingend in Führung hätten gehen müssen. Fortan ließen sich die Fortunen immer weiter einschnüren, aber letztlich hielt ihr Riegel stand. Freistoßspezialist Heinz (82.) setzte einen solchen ruhenden Ball an die Latte und mehrfache Versuche aus dem Gewühl in der Nachspielzeit verfehlten das Tor gänzlich. So blieb es bei einem hart erkämpften 0:0, das wohl die über 90 Minuten beste Saisonleistung der Zwoten war. Dennoch gibt es noch keinen Grund zur Euphorie, denn Siege werden nun nach knapp der Hälfte der Hinrunde dringend benötigt. Die in diesem Spiel gesehene langsame Rückkehr zum Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kann allerdings ein wichtiger Schritt in Richtung Tore und Punkte sein. (PL)
Zwote-Trainer Nico Michaty: „Wir waren von der ersten Minute an richtig gut im Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut und diszipliniert verteidigt und hätten früh in Führung gehen können. Mit Glück, Geschick, hoher Laufbereitschaft und Zweikampfstärke haben wir uns in alles reingeschmissen. Wir hätten sogar noch gewinnen können, das wäre zwar vielleicht des Guten zu viel gewesen, aber aufgrund einer guten, kompakten und geschlossenen Mannschaftsleistung haben wir uns den Punkt verdient.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
GorkaNishiManuCorstenKimBodzekMonteiro (86. Bunk)HirschbergerEl-Faouzi (86. Adamski)Brechmann (69. Schröder)Quiala Tito (90.+4 Wagemann)
Gelbe Karten
Nishi, Manu, Corsten, El-Faouzi, Quiala TitoAlemannia Aachen
JohnenWinterHanraths (87. Uzelac)RumpfStrujicBapoh (46. Ramaj)BaumHerzog (63. Schaub)HeinzPetersWillms (46. Ametov)
Gelbe Karten
Baum, BapohStadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
1260
Schiedsrichter
Kristijan Rajkovski