Schritt für Schritt nach vorn
Ein unrühmliches Jubiläum stand der Zwoten ins Haus. Am 12. November 2022 gewann sie mit einem überzeugenden 5:0 gegen Rot-Weiss Ahlen letztmalig ein Spiel im Paul-Janes-Stadion. Mit dem nun folgenden Gegner Schalke 04 stand allerdings abermals eine schwierige Aufgabe an. Die jüngst vom FC Gütersloh gestoppte Siegesserie der jungen Ruhrpottler spülte das Team weit in die obere Tabellenhälfte, während die Flingeraner gerade langsam zu sich selbst zurückfinden.
Im Dauerregen begann die Partie für die Zwote mit einem Schreckmoment, denn ihr sonst so sicherer Schlussmann Dennis Gorka (4.) verschätzte sich leicht bei einem weiten Freistoß der Gäste, sodass er nur mit einer Hand an den Ball kam. Beim Nachschuss war er jedoch wieder hellwach und lenkte den Abschluss geistesgegenwärtig zum Eckball ab. Fortan übernahm das Team von Trainer Jens Langeneke, der in seinem dritten Spiel auch zum dritten Mal dieselbe Startelf brachte, das Kommando. Einer ersten Torannäherung von Kilian Skolik (8.) folgte eine gute Aktion von Flügelstürmer Robin Bird (12.), der einen Gegenspieler im direkten Duell stehenließ, dann aber im Strafraum vorbeischoss. Besser machte es kurz darauf sein Pendant auf der rechten Seite. Bei einer grandiosen Halbfeldflanke von Min-Woo Kim wählte Luis Monteiro (17.) genau den richtigen Laufweg, seine herrliche Direktabnahme in die lange Ecke setzte dieser toll herausgespielten Szene mit dem 1:0 die Krone auf. Die Zwote blieb fortan die stärkere Mannschaft, wenn sie auch diesmal den Ballbesitz eher den Gästen überließ. Der immer fleißige Rechtsverteidiger Nico Petritt (24.) hätte den Vorsprung früh verdoppeln können, scheiterte mit einem Schuss vor dem Strafraum aber knapp. Erst gegen Mitte der Halbzeit meldeten die sonst so offensivstarken Schalker mal wieder Ansprüche an. Abschlüsse von Amadin (28.) und Ivan (29.) sorgten jedoch nicht für große Gefahr. Gegen Ende der Halbzeit hatte Bird (37.) noch einmal den nächsten Treffer auf dem Fuß, fand den richtigen Zeitpunkt zum Schuss aber nicht. Als sich alles schon auf eine Führung zur Pause eingestellt hatte, gab es die kalte Dusche für die Zwote: Nach einem ungeschickten Foul von Petritt im eigenen Strafraum egalisierte Ivan (45.) den Rückstand mit dem Pausenpfiff, sodass es mit einem 1:1 in die Kabinen ging.
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel zusehends. Die Gäste hatten weiterhin die meiste Zeit den Ball, wurde aber noch seltener zwingend als im ersten Durchgang. Auch die Zwote spielte deutlich weniger forsch auf. Auch als der absolute Fels in der Brandung, Kapitän und Abwehrchef Tim Corsten, verletzt ausgewechselt werden und durch Max Adamski ersetzt werden musste, tat dies der konzentrierten Defensivleistung keinen Abbruch. Dennoch waren es die Schalker, die als erstes eine nennenswerte Strafraumszene zustande brachten: Bei einer Hereingabe von der rechten Seite rutschte der frühere Bundesliga-Stürmer Lasogga (76.) jedoch ein bis zwei Schritte zu spät hinein. Die eine riesige Chance der Halbzeit verzeichnete letztlich aber die Zwote. Nach einem Pass in die Tiefe durch Skolik gab es ein großes Missverständnis zwischen den beiden Innenverteidigern der Schalker. So fand sich Bird (81.) allein auf weiter Flur vor S04-Keeper Paris wieder. Dem in so starker Form befindlichen Außenstürmer gelang aber weder der Lupfer noch der Querpass auf den mitgelaufenen Kevin Brechmann, sodass sein Schuss vom Torwart pariert werden konnte. Die Szene besiegelte so letztlich ein Unentschieden, das von zwei Seiten betrachtet werden kann. Einerseits punktet die Zwote gegen ein Spitzenteam der Liga und schiebt sich so zumindest vor der Austragung aller Nachholspiele über die Abstiegszone. Andererseits wartet sie nun tatsächlich seit einem Jahr auf einen Heimsieg und vergibt erneut eine hervorragende Möglichkeit, diese Serie zu beenden. So bleibt den Flingeranern in dieser schwierigen Saison nichts anderes übrig als auf sich selbst zu blicken und in der kommenden Woche in Rödinghausen auf die eigene Auswärtsstärke zu schauen. (PL)
Schalke-Trainer Jakob Fimpel: „Es war kein einfaches Spiel. Wir haben es über die ganze Zeit nicht geschafft, Geschwindigkeit ins Spiel zu bekommen. So war es schwach von uns im Ballbesitz und wenn man die Torchancen sieht, war es ein gerechtes Unentschieden.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
GorkaPetrittManuCorsten (58. Adamski)FüngerEl-FaouziMonteiro (74. Brechmann)BunkKim (74. Bodzek)Bird (90. Wagemann)Skolik
Gelbe Karten
Manu, El-Faouzi, Monteiro, BrechmannFC Schalke 04 U23
Parisvan der Sloot (60. Anubodem)TalabidiSchmidtMüllerAlbutatAmadin (78. Aninkorah-Meisel)KaparosKrasniqi (70. Giesen)Ivan (46. Balouk/78. Pöpperl)Lasogga
Gelbe Karten
Lasogga, Giesen, AnubodemStadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
350
Schiedsrichter
Jonah Besong