Kalte Dusche nach Leistungssteigerung
Eine sehr schwierige Aufgabe wartete zum Start auf den neuen Zwote-Trainer Jens Langeneke. Der brillant gestartete Wuppertaler SV schien nach einem Durchhänger auf dem Weg zurück zu alter Stärke und war in der Vergangenheit alles andere als ein Punktelieferant im Paul-Janes-Stadion. In einer angespannten Tabellensituation sind die Fortunen jedoch in jeder Woche mehr und mehr auf Zählbares angewiesen.
Gleich vier Änderungen nahm Langeneke im Vergleich zur Vorwoche an der Startelf vor. Shinnosuke Nishi, Maximilian Adamski, Adam Bodzek und Kevin Brechmann fanden sich allesamt auf der Bank wieder, während Kapitän Tim Corsten nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf rückte, ebenso liefen Nico Petritt, Soufiane El-Faouzi und Luis Monteiro von Beginn an auf. Die Zwote fand gut ins Spiel, bis zur ersten Torchance dauerte es nur wenige Minuten. Angreifer Kilian Skolik (6.) kam links aus guter Position im Strafraum zum Abschluss den WSV-Keeper Patzler nur abklatschen lassen konnte. Kein Rot-Weißer konnte allerdings Kapital daraus schlagen. Kurz später hatte Skolik (12.) wieder eine Möglichkeit, konnte den Ball aber mit der Fußspitze nur knapp am Tor vorbeirollen lassen. Die Zwote bewies an diesem Abend, dass sie auch Fußball spielen kann und belohnte sich dafür doch noch recht schnell mit der verdienten Führung. Nach einem guten Pass des stark aufspielenden Monteiro in den Lauf von Skolik scheiterte dieser erneut an Patzler, dieses Mal konnte Robin Bird (13.) den freien Ball direkt zum 1:0 ins Wuppertaler Tor schießen. Die Fortunen gewannen fortan mehr und mehr an Selbstvertrauen, während die Gäste ein wenig überrumpelt von der Spielfreude der Zwoten gewesen zu sein schienen. Min-Woo Kim (28.) glänzte wieder einmal mit einem guten Versuch per direktem Freistoß, auf einen Treffer dieser Art muss er jedoch weiterhin warten. Defensiv stand die Viererkette um Kapitän Corsten sehr sicher, hielt den individuell exzellent besetzten WSV weit weg vom eigenen Tor. Und auch vorn lief es weiterhin, der nächste gute Angriff verzückte die momentan so leidgeprüften Anhänger der Zwoten. Erneut lief die Situation über Außenstürmer Monteiro, der einen präzisen flachen Ball ins Strafraumzentrum zu Bird spielte. Der wiederum zeigte große Spielintelligenz und legte für den heranstürmenden King Manu (33.) ab, der aus 14 Metern präzise zum 2:0 verwandelte. Beinah wäre es sogar zum 3:0 gekommen, aber Corsten (41.) stand bei einem Kopfball nach einem Freistoß im Abseits. Umso bitterer war es, dass die Zwote doch nur mit einem Tor Vorsprung in die Pause gehen konnte, denn Marceta (42.) verkürzte aus dem Nichts mit einem Kopfball auf 1:2 aus Sicht der Gäste.
In der zweiten Halbzeit kippte das Spiel zusehends zugunsten der Gäste. Viel lief über den ehemaligen Flingeraner Hagemann, der jedoch mehrfach aus guter Schussposition (51., 52.) scheiterte. Trotz des gestiegenen Drucks war das 2:2 durch Saric (53.) mit einem stark abgefälschten Schuss von eher bitterer Natur. Im weiteren Verlauf der Hälfte zollten die Rot-Weißen der hohen Intensität der ersten 45 Minuten Tribut, wenn sie auch keineswegs chancenlos blieb und die klareren Chancen selbst verzeichnete. So setzte El-Faouzi (73.) einen zweiten Ball nach einem Freistoß an die Latte, der eingewechselte Nico Hirschberger (82.) hätte nach einer Hereingabe des ebenfalls reingekommenen Lennard Wagemann aus kürzester Distanz dringend für die erneute Führung sorgen müssen. Der WSV hingegen blieb zwar ständig gefährlich und verzeichnete viele Halbchancen, aber eben auch nicht mehr als das. So war es letztlich doch eine eiskalte Dusche, als WSV-Stürmer Benschop (87.) nach einem frühen Ballverlust der Zwoten zu viel Platz im Strafraum bekam und den Gast mit 3:2 in Front brachte, was letztlich auch der Endstand war. Trotz dieses bitteren Endes zeigten die Fortunen in der ersten Halbzeit die wohl spielerisch stärkste Hälfte in dieser Saison. Wenn sie das fortsetzen kann, kann sie die schwierige Situation in jedem Fall in den Griff bekommen, jedoch sind dafür dringend auch gute Ergebnisse von Nöten. Am besten schon nächste Woche in Mönchengladbach. (PL)
WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan: „Das Spiel war in der zweiten Halbzeit nichts für schwache Nerven. Wir haben die erste Halbzeit verschlafen und waren nicht griffig genug. Aber es zeichnet meine Mannschaft aus, dass sie nicht aufgibt und den Glauben nicht verliert, dass wir das Spiel gewinnen können. Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel drehen konnten. Kompliment an meine Mannschaft.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
GorkaPetrittManu (57. Hirschberger)CorstenFüngerEl-Faouzi (90.+3 Ismailij)Monteiro (64. Brechmann)Bunk (90.+3 Yilmaz)KimBird (64. Wagemann)Skolik
Gelbe Karten
Petritt, Fünger, El-FaouziWuppertaler SV
PatzlerPytlikAltuntas (46. Demming)GöckanPeitz (70. Terrazzino)DamsErcanHagemann (90.+4 Korzuschek)Saric (88. Itter)BenschopMarceta (70. Bulut)
Gelbe Karten
Pytlik, Dams, Ercan, MarcetaStadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
960
Schiedsrichter
Tobias Esch