In der Startelf änderte sich im Vergleich zum ersten Heimsieg seit langer Zeit nicht viel. Der rotgesperrte Soufiane El-Faouzi wurde durch den wiedergenesenen King Manu ersetzt, der wie zuletzt beinah in vorderster Front neben Sturmtank Kilian Skolik agierte. Neben Manu kehrte auch Luca Majetic zurück in den Kader, der eine mehrmonatige Pause hinter sich hatte. Anders als im letzten Spiel erwischte die Zwote einen Blitzstart. Eingeleitet durch einen langen Ball des starken Linksverteidigers Min-Woo Kim gelangte der Ball zum rechten Außenstürmer Luis Monteiro, der ihn scharf in den Strafraum brachte. Dort wurde ein erster Versuch noch abgeblockt, bevor Skolik (6.) den Abpraller mit Wucht im Tor versenkte. Diese frühe Führung brachte den Flingeranern jedoch nicht allzu viel Rückenwind, das Spiel verflachte schnell. Die Gastgeber allerdings verschliefen die erste Halbzeit beinah komplett. Fast eine halbe Stunde dauerte es, bis sie ihren ersten Torschuss hatten, den der umsichtig verteidigende Seymour Fünger (28.) aber abblocken konnte. Die Zwote tat offensiv nicht mehr als nötig, hatte eher einige Torannäherungen über Hereingaben von Monteiro (18.) und Nico Petritt (34.) als echte Torchancen, die einzigen anderen Abschlüsse hatte Linksaußen Kevin Brechmann (13., 41.) mit Distanzschüssen.

Auch die zweite Halbzeit startete für die Rot-Weißen optimal. Eine scharfe Hereingabe von Kim ließ Brechmann etwas unfreiwillig durch für den am zweiten Pfosten lauernden Skolik (48.). Der hatte eine außerordentlich schnelle Reaktionszeit und ließ SCP-Keeper Willeke mit einem direkten Abschluss keine Chance und brachte sein Team so mit zwei Toren in Führung. In den zehn Minuten nach dem Treffer erlebte die Zwote ihre schwächste Phase im Spiel. Schnell musste sie sich bei ihrem gewohnt sicheren Schlussmann Dennis Gorka bedanken, der mit einer guten Parade (51.) die Null noch halten konnte. Kurz später war er aber auch machtlos, als der Paderborner Angreifer Wendt (54.) mit einem Flachschuss den Anschluss wieder herstellen konnte. Ein Freistoß (62.) der Gastgeber hätte das Spiel sogar komplett kippen lassen können, aber auch hier konnte Gorka mit einem Flug in den Winkel noch einmal glänzen. Die Einwechslungen von Lennard Wagemann und Deniz Bindemann direkt nach dieser Szene brachten der Zwoten dringend benötigte Entlastung. Mit ihrer dritten Großchance machte sie dann auch doch recht schnell alles klar – und das mit dem wohl schönsten Treffer des Tages. Manu setzte sich mit einer Menge Körpereinsatz im Mittelfeld durch, fand dann den rechts im Strafraum freistehenden Bindemann. Der wiederum ließ noch einen Gegenspieler ausscheiden, bevor er noch einmal zum völlig alleinstehenden Skolik (70.) querlegte, der nur noch aus kurzer Distanz einschieben musste, um mit seinem Hattrick endgültig zum Helden des Tages zu werden. Skolik (74.) hätte sogar noch einen draufsetzen können, war jedoch völlig allein auf weiter Flur zu überrascht von einem Sturz des zurücklaufenden SCP-Torwarts Willeke, dem er letztlich einen zu hektischen Abschluss in die Arme schob. Auch wenn die Gastgeber noch einmal Vieles nach vorn warfen, wurden sie letztlich nicht zwingend und konnten den 3:1-Sieg einer außerordentlich effektiven Zwoten nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen. So stand im ersten Rückrundenspiel ein Sieg bei einem Gegner, gegen den das Hinspiel noch verloren wurde. Dennoch deuten 19 Punkte nach 18 Spielen an, dass im kommenden Jahr eine Menge Arbeit auf die Flingeraner wartet. Die jüngste Serie gibt ihnen jedoch neues Selbstvertrauen und eine erheblich bessere Ausgangsposition als noch vor einigen Wochen. (PL)