Vor einer rekordverdächtigen Heimkulisse von beinah 2500 Zuschauern gab es in der Startelf der Zwoten das langersehnte Comeback von King Manu, der in den Monaten vor seiner Verletzung oft Teil des Profikaders war. Außerdem brachte Chefcoach Jens Langeneke Nico Petritt, Jan Boller und Sima Suso neu in die Anfangsformation. Suso (5.) war es auch, der den ersten Abschluss des Spiels hatte, sein Distanzschuss flog jedoch aus dem Stadion. Insgesamt kamen die Fortunen aber mehr als schleppend ins Spiel. So war es relativ schnell folgerichtig, dass Fukuda (9.), der im Strafraum nicht wirklich attackiert wurde, die Gäste per Flachschuss in Führung bringen konnte. Die Gladbacher kontrollierten das Spiel über weite Strecken gegen eine uninspirierte Zwote, echte Torchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Abschlüsse von Kemper (22.) und Schroers (34.) parierte Zwote-Keeper Ben Zich problemlos, bei einem Kopfball von Boller (36.) war sein Pendant Pereira Cardoso auf dem Posten, sodass es zur Pause beim Stand von 0:1 blieb.

In der zweiten Halbzeit wollte Langeneke mit den Einwechslungen von Soufiane El-Faouzi und Ephraim Kalonji schnell frischen Wind bringen, jedoch verbesserte sich die Leistung seiner Mannschaft nicht. Bereits früh im Aufbau leistete sich die Zwote immer wieder schwere Fehlpässe, die die Gladbacher zu Torchancen förmlich einluden. Mit mehr Konsequenz hätten sie das Spiel früher entscheiden können. Allzu lang ließ diese Vorentscheidung allerdings auch nicht auf sich warten, denn nach einer Hereingabe von der rechten Seite staubte der im Strafraum allein gelassene Schroers (62.) zum 0:2 ab. In den folgenden Minuten verlor die Zwote nun völlig den Faden, es war einzig Torwart Zich, dem einzigen Fortunen mit einer guten Leistung an diesem Tag, zu verdanken, dass das Ergebnis nicht schlimmer wurde. Zwischen zwei Glanzparaden (67., 76.) musste er aber doch noch das 0:3 durch Italiano (74.) hinnehmen. Im nächsten Angriff, als erneut ein langer Ball die Abwehr der Zwoten überspielte, begab sich eine Situation, die beinah aus einem Drehbuch hätte kommen können. Adam Bodzek (79.), immer dafür bekannt, das taktische Foul nicht zu scheuen, stoppte seinen Gegenspieler auf dem Weg zum vierten Treffer mit einer Notbremse kurz vor dem Strafraum, woraufhin Schiedsrichter Dominic Stock ihn korrekterweise des Feldes verwies. Doch statt Protesten brandeten dieses Mal Applaus und stehende Ovationen im Paul-Janes-Stadion aus, war dieser Abgang doch das perfekte Sinnbild für Bodzeks Spielweise in seiner großen Karriere. In den Schlussminuten verwalteten die Gäste ihren Drei-Tore-Vorsprung souverän gegen eine insgesamt sportlich enttäuschende Zwote und verschafften sich durch die zeitgleiche Niederlage der Lippstädter Konkurrenten eine Menge Luft im Abstiegskampf. Dass die Flingeraner durch dieses Resultat auch den rechnerischen Klassenerhalt geschafft hatten, rückte im weiteren Verlauf dieses Nachmittags in den Hintergrund. Nach dem Spiel wurde Adam Bodzek auf gebührende Weise durch die Fankurve, den Vorstand und die NLZ-Leitung verabschiedet. Ein würdiger Rahmen für eine bemerkenswerte Persönlichkeit. (PL)