Chefcoach Jens Langeneke veränderte seine Startelf auf drei Position im Vergleich zum letzten Spiel. Die Profis Robert Kwasigroch und Noah Mbamba waren nicht mehr mit dabei, für sie starteten Ben Zich und Kevin Brechmann. Darüber hinaus spielte Lennard Wagemann auf der linken Abwehrseite für Gideon Guzy; U19-Flügelstürmer Siwoo Yang ersetzte Ronay Arabaci als Rechtsaußen. Die Gastgeber starteten mutig und außerordentlich offensiv in die Begegnung, schnürten die Zwote sofort in der eigenen Hälfte ein. Lediglich die Präzision beim letzten Pass fehlte den Wiedenbrückern zunächst, dennoch kamen sie schnell zu mehreren Großchancen. So gelangte der Ball nach einem Angriff über die rechte Seite zu Brosowski (8.), der aus halblinker Position im Strafraum einen harten Schuss abfeuerte. Zwote-Keeper Ben Zich, der an diesem Tag noch eine Hauptrolle einnehmen sollte, bestand diese erste Probe mit Bravour, wehrte sicher zur Seite ab. Kurz später zog Flock (9.) aus 16 Metern ab, auch hier zeigte Zich seine Klasse, indem er den Ball um den Pfosten drehte. Erst als der erste Druck der Gastgeber etwas nachließ, kam die Zwote zu vereinzelten Torchancen, zumeist unter gütiger Mithilfe der Gastgeber. Einen Abpraller nach einem langen Ball schoss Kilian Skolik (21.) etwas zu zentral ab, bevor Yang (24.) eine verunglückte Kopfballabwehr eines Einwurfs an den Pfosten setzte. Strafraumszenen blieben in den nächsten Minuten weitgehend aus, dies war vor allem dem defensiven Zentrum der Zwoten um Keeper Zich und die Innenverteidiger Jan Boller und Jamil Siebert zu verdanken. Trotz der hohen Spielanteile der Wiedenbrücker ließen sie wenig zu. Kurz vor der Pause dann die entscheidende Szene der Halbzeit: Brechmann wurde innerhalb des Strafraums plump gelegt, es folgte sofort die Entscheidung auf Strafstoß. Diesen verwandelte Hamza Anhari (38.) flach in die linke Ecke zum 1:0. Die Gastgeber drängten schnell wütend auf den Ausgleich, aber zwei Kopfbälle von Flock (44., 45.) landeten neben dem Tor, sodass 1:0 der Pausenstand blieb.

In der zweiten Halbzeit ging es sehr ähnlich weiter wie noch vor dem Pausenpfiff. Die Wiedenbrücker ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen, während die Zwote immer wieder nach Ballgewinnen Skolik mit langen Bällen suchte. Wie so häufig in den letzten Wochen machten sich die Flingeraner das Leben wieder einmal selber schwer. Sima Suso sah durch zwei Fouls innerhalb von nur fünf Minuten die Gelb-Rote-Karte, da das zweite Foul im Strafraum stattfand gab es auch für die Gastgeber einen Strafstoß. Hier schlug allerdings die große Stunde von Zich (63.), der nicht nur den Strafstoß durch Liehr parierte, sondern auch noch in sensationeller Manier den Nachschuss von Badjie abwehren konnte. Dennoch stand der Zwoten eine halbe Stunde in Unterzahl an, selbst ein Unentschieden wäre in der derzeitigen Situation ein kritisches Ergebnis gewesen. Doch das Spielglück war an diesem Tag einfach auf Seiten der Rot-Weißen. Beim ersten Angriff in der Halbzeit führte ein Schuss von Hamza Anhari zur Ecke. Bei dieser Ecke verschätzte sich der langjährige SCW-Keeper Hölscher, der ansonsten gegen die Zwote regelmäßig Glanzleistungen zeigt, komplett, sodass der eingewechselte Lennart Garlipp (81.) per Kopf auf 2:0 erhöhen konnte. Aber auch mit einer Erhöhung der Führung hörte das Zittern nicht auf, sondern dauerte bis zum Ende an. Denn kurz vor Schluss schlug eine verunglückte Kopfballabwehr von Siebert (90.+) „perfekt“ in der langen Ecke des eigenen Tors ein. Die Gastgeber warfen alles nach vorn, um der Zwoten doch noch zwei Punkte zu klauen, aber es gelang ihnen nicht, die entscheidende klare Chance zu kreieren. Ob flache Hereingaben oder lange Bälle – immer war bei Zich oder Boller Endstation. Ein unglaublich wichtiger Auswärtssieg in Wiedenbrück hält die Zwote in der aktuellen Tabelle über dem Strich, wenn auch weiterhin Vorsicht geboten ist, da mit dem Wuppertaler SV und dem FC Schalke 04 II zwei Mannschaften in der Abstiegszone stehen, denen sicherlich über kurz oder lang ein Lauf zuzutrauen ist. Gegen die Schalker, die mittlerweile seit 13 Spielen auf einen Sieg warten, ist daher im nächsten Heimspiel höchste Vorsicht geboten. (PL)