Chefcoach Jens Langeneke musste in seiner Startelf einige Veränderungen vornehmen. Für den gesperrten Sima Suso rückte Maximilian Adamski ins Team, außerdem wurde Jamil Siebert, der wieder dem Profikader angehörte, durch Leonard Brodersen ersetzt. Lennart Garlipp fand sich nach seinem Treffer in Wiedenbrück ebenfalls auf dem Platz wieder, für ihn blieb Kevin Brechmann auf der Bank. Nachdem die Zwote in den vergangenen Wochen oft nur schwerfällig ins Spiel kam, zeigte sie diesmal von Anfang an ein hellwaches Gesicht und ging prompt in Führung. Garlipp leitete den Ball auf der rechten Seite weiter zu David Savic, der mit einer perfekten Flanke auf den Elfmeterpunkt Marius Zentler (1.) fand. Der zentrale Mittelfeldspieler köpfte den Ball in bester Stürmermanier wuchtig in die Ecke zum frühen 1:0. Die Rot-Weißen nahmen ordentlich Schwung aus diesem Erfolgserlebnis mit und traten zunächst dominant mit einer hohen Ballsicherheit auf, ohne jedoch weitere Chancen zu kreieren. Eine gute Möglichkeit bekam sie dann von den Gästen präsentiert. Einen langen Ball hatten die Schalker eigentlich schon abgelaufen, Keeper Paris ließ die Rückgabe jedoch durch die Beine rutschen. Zwote-Stürmer Kilian Skolik (14.) war aber zu überrascht, um diesen Fehler auszunutzen. Die Gäste suchten zu Beginn permanent mit langen Bällen ihren erfahrenen Angreifer Lasogga, diese konnte die Zwote-Abwehr problemlos abwehren. Nach einer Flanke von der linken Seite wurde sie dann aber überrumpelt. Lasogga konnte den Ball aus kurzer Distanz per Kopf querlegen, Breuer (16.) schoss wuchtig zum 1:1 in die kurze Ecke. Fortan verflachte das Spiel auf beiden Seiten, man merkte den Teams den Fokus auf Sicherheit an – ins Risiko wurde selten gegangen. Dennoch hatte die Zwote den einen Angriff in petto, der sie mit einer Führung in die Halbzeit hätte gehen lassen müssen. Bei einem Konter trieb Hamza Anhari den Ball nach vorn und suchte Skolik (37.) mit einem flachen Anspiel. Der nahm den Ball stark an und fand sich in einer aussichtsreichen zentralen Schussposition vor dem Tor wieder, schoss den Ball aber übers Tor. So blieb es zur Pause bei einem insgesamt den Spielanteilen angemessenen Unentschieden, wenn auch die Zwote die besseren Chancen hatte.

Die zweite Halbzeit stand ganz im Zeichen individueller Patzer – wenn auch auf Seiten der Flingeraner nicht selbstverschuldet. Der erste dieser Art passierte Brodersen, der als letzter Mann ballführend ausrutschte. Hong (53.) tauchte daher plötzlich völlig allein vor Zwote-Keeper Ben Zich auf, verzog jedoch ein ganzes Stück. Eine gute Viertelstunde später ein kleines Deja-Vu, denn auch Lennard Wagemann lag plötzlich mit dem Ball am Fuß auf dem Boden, sodass Anubodem (70.) Richtung Tor marschierte, in Zich aber seinen Meister fand. Im direkten Gegenzug patzten nun die Königsblauen. Ein Kopfball aufs eigene Tor geriet viel zu kurz und landete direkt bei Anhari (71.). Der umkurvte den weit rausgestürmten Paris und schob flach ins verwaiste Tor zum 2:1 ein. In der Schlussphase des Spiels hielt die Zwote die Gäste, denen der erneute Rückstand und damit ein Verbleiben im tiefen Tabellenkeller schwer zusetzte, sicher vom Tor weg. Nach einem sehenswerten Pass des eingewechselten Neuzugangs Danny Latza hatte Garlipp (90.) sogar die Chance zur Vorentscheidung, setzte den Ball aber links vorbei. Dies hatte aber keine Folge, da die Schalker keinerlei Durchschlagskraft entwickeln konnten. In einem insgesamt durchwachsenen Spiel ist die Zwote in den entscheidenden Momenten eiskalt geblieben und belohnt sich kurz vor Abschluss der Hinrunde mit einem Vier-Punkte-Polster vor der Abstiegszone. (PL)