Auf zwei Positionen änderte Zwote-Coach Jens Langeneke seine erste Elf im Vergleich zum Sieg gegen die zweite Mannschaft von Schalke 04. Sima Suso kehrte nach Gelb-Rot-Sperre für Maximilian Adamski zurück, außerdem feierte Luca Majetic sein Startelfcomeback, für ihn blieb Siwoo Yang zunächst draußen. Von Beginn an war den Flingeranern der Auftrieb durch zuletzt zwei Siege in Folge anzumerken. Sonst auswärts in dieser Spielzeit oft abwartend, zeigten sie sich diesmal äußerst mutig mit viel Engagement sowohl im Ballbesitz als auch in den Zweikämpfen. Den ersten Abschluss für die Zwote verzeichnete Suso (15.), der nach einer Ecke aus 16 Metern zu zentral aufs Tor schoss. Die Rot-Weißen waren gegen eine wie immer stark besetzte Mannschaft des SVR weiter dominant, vor allem der zeitweise wie entfesselt aufspielende Hamza Anhari trieb den Ball ein ums andere Mal in Richtung des Strafraums. So schickte er den immer fleißigen Lennart Garlipp auf den Flügel, der mit einer Flanke erneut Suso (20.) fand. Er wiederum konnte erneut nicht genügend Druck hinter den Ball bringen, um SVR-Keeper Harsman in Bedrängnis zu bringen. Die beste Chance des ersten Durchgangs gehörte dennoch den Gastgebern, aber der frei im Strafraum auftauchende Ndure (26.) scheiterte an Zwote-Keeper Ben Zich, der wieder einmal eine fehlerfreie Leistung zeigte. Die Flingeraner zeigten sich weiter unbeeindruckt, belohnten sich vorn aber nicht für ihre Mühen. Auch Kilian Skolik (29.) verpasste die Führung nach einer Flanke von Lennard Wagemann knapp. Die mitgereisten Zwote-Anhänger, die die weiteste Tour dieser Liga allesamt nicht zum ersten Mal mitmachten, wussten, dass ihre Mannschaft dringend eine Führung braucht, ansonsten befürchteten sie das typische „Drehbuch“ der so häufigen Pleiten in Rödinghausen. Zu ihrem Leidwesen und natürlich zu dem der Mannschaft blieb es aber beim 0:0 zur Pause.

In der zweiten Halbzeit dauerte es wenige Minuten, bis die Zwote die Gastgeber wieder ins Spiel einlud. Nach einer Ecke übersah sie Corsten (51.) am langen Pfosten, sodass der ehemalige Innenverteidiger der Rot-Weißen zum 1:0 für seinen neuen Arbeitgeber einschieben konnte. Dieser Gegentreffer versetzte sie in eine kurze Schockstarre, im Zuge derer der SVR direkt ein zweites Mal zuschlug: Kurzen wurde lang in den Strafraum geschickt, tanzte dort Kapitän Jan Boller aus, legte quer zu Kuhlmann (58.), der nur noch zum 2:0 abstauben musste. Erst jetzt wachte die Zwote wieder ein wenig auf. Suso (60.) kam im Strafraum zum Abschluss, Harsman entschärfte den Ball aus kurzer Distanz mit einer sehenswerten Parade. Insgesamt zeigten die Gastgeber nun aber ihre höhere Erfahrung und hielten die Flingeraner weitgehend vom Tor weg. Eine Standardsituation brachte dann aber doch Hoffnung. Boller (70.) stieg nach einer Ecke am höchsten und verkürzte per Kopf auf 1:2. Diese Hoffnung war schnell wieder begraben als Suso einen eigentlich schon abgelaufenen Ball im Strafraum unnötig wieder herschenkte. Seaton (71.) bedankte sich dafür mit dem 3:1 nur eine Minute nach dem Anschluss. Rödinghausen hätte es nun noch deutlicher machen können, verpasste den vierten Treffer aber. Die Zwote konnte kurz vor Schluss doch noch einmal verkürzen, aber das Eigentor von Wolff (90.+) zum 2:3 kam tief in der Nachspielzeit viel zu spät. So blieb es bei einer Niederlage, die man getrost als „typisch“ erachten kann, da sich einige Faktoren bei Niederlagen in Rödinghausen immer wieder ereignen: „Gute Ansätze“, „unnötige Gegentore“ und „zu späte Aufholjagden“ begleiten die Flingeraner seit nunmehr zehn Niederlagen im Wiehengebirge. Die Sorge, noch mehr solcher Niederlagen zu erleben, schockt die Zwote-Anhänger nicht. Sie würden die Reise in der kommenden Saison wieder frohen Mutes auf Punkte antreten. (PL)