Im Vergleich zur Niederlage in Rödinghausen nahm Zwote-Chefcoach Jens Langeneke zwei Änderungen an seiner Startelf vor. Der erfahrene Danny Latza ersetzte Lennard Wagemann, sodass Sima Suso erstmals in dieser Saison auf der Linksverteidigerposition spielte. Außerdem startete Deniz Bindemann für den verletzten Kilian Skolik. Die Rot-Weißen begannen, wie schon in der Vorwoche, sehr mutig und hielten den Ball hoch in ihren eigenen Reihen. Die Bocholter fokussierten sich daher zunächst ausschließlich aufs Verteidigen und machten es der Zwoten somit schwer, klare Chancen zu erarbeiten. Eine erste Annäherung gab es, als Bindemann (5.) eine Flanke von David Savic gerade so mit dem Kopf erwischte. Der Ball landete aber als Bogenlampe auf dem Tornetz. Fortan blieb die Zwote dominant, spielte phasenweise sehr gefällig. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Gastgeber eine erste Torchance verzeichnen konnten. Kapitän Lorch (20.) kam aus der Distanz zum Schuss, setzte den Ball aber deutlich zu hoch. Kurze Zeit später kamen die Flingeraner zu einer Doppelchance: Zunächst zog Suso (25.) aus spitzem Winkel hart ab, scheiterte aber an FCB-Schlussmann Fox. Den Nachschuss brachte Bindemann noch in Richtung Tor, der Ball ging aber knapp links vorbei. Die nächste Möglichkeit hatte erneut Suso (34.), der seine Position außerordentlich offensiv interpretierte, aber Fox konnte seinen Kopfball nach Savic-Flanke abfangen. Im direkten Gegenangriff der Gastgeber wäre der Spielverlauf beinah auf den Kopf gestellt worden. Assibey-Mensah (35.) kam frei aus zentraler Position zum Schuss, konnte jedoch im letzten Moment abgeblockt worden. Die letzte Aktion der Halbzeit hatte dann wieder die Zwote, aber ein Schuss des immer unglaublich fleißigen Lennart Garlipp (38.) von der Strafraumgrenze strich links am Pfosten vorbei.

Die zweite Halbzeit begann für die Zwote mit einem absoluten Fehlstart, der auch einen absoluten Bruch im Spiel darstellen sollte. Der ehemalige Zwote-Spieler Hirschberger steckte nach einer Einzelaktion auf Assibey-Mensah (48.), der Ben Zich im Tor keine Chance ließ. Die Bocholter zeigten sich mit der 1:0-Führung wie ausgewechselt und kehrten die Kräfteverhältnisse des ersten Durchgangs um. Nun lief die Zwote dem Geschehen hinterher und konnte kaum offensive Aktionen verzeichnen. Die Gastgeber hätten ihre Führung durchaus ausbauen können, oft fanden sie aber nicht den richtigen Moment zum Schuss oder scheiterten an der Defensive der Rot-Weißen. So ließen Hirschberger (62.) und Lorch (65.) weitere Möglichkeiten aus. Als die Hoffnung der mitgereisten Zwote-Supporter gerade zu schwinden drohte, erzielte ihre Mannschaft ein „Tor aus dem Nichts“, das dieser Floskel wirklich gerecht wurde. Erneut brach Suso offensiv auf der linken Seite durch und brachte den Ball flach in die Mitte. Dort erreichte er Bindemann (70.), der in bester Mittelstürmer-Manier aus kurzer Distanz druckvoll zum 1:1-Ausgleich traf. Nun brauchten auch die Bocholter noch einmal einen Moment zum Durchatmen, bevor sie in den letzten zehn Minuten zu einer Schlussoffensive ansetzten. Trotz einiger guter Szenen, unter anderem erneut von Assibey-Mensah (82.) und Lorch (88.), hielt die Zwote-Abwehr um Jan Boller und Leonard Brodersen stand, sodass zumindest ein Punkt mit nach Hause gebracht werden konnte. Dieses Ergebnis ist aufgrund der Spielanteile der einzelnen Hälften hochverdient. So können die Fortunen mit einem guten, wenn auch nicht komfortablen, Polster von fünf Punkten gegenüber Eintracht Hohkeppel auf dem ersten Abstiegsplatz in die Winterpause gehen. Vom Start der Rest-Rückrunde Ende Januar an gilt es, fokussiert zu bleiben. Bei der Qualität der Teams, die momentan auf den Abstiegsplätzen stehen, wäre es vermessen zu denken, dass diese keinen Angriff mehr starten werden. (PL)