Personell hat sich in der Pause wenig verändert. Während Maximilian Adamski zum Ligakonkurrenten 1. FC Bocholt wechselte, blieb die Zwote weitgehend von Verletzungspech verschont. Lediglich Hamza Anhari verletzte sich in der spielfreien Zeit. Die Langzeitverletzen Noah Förster und Tobias Grulke fehlten allerdings weiterhin. Von Beginn an entwickelte sich ein unterhaltsames Regionalliga-Spiel, in dem beide Mannschaften früh Druck machten. Nach wenigen Minuten lag der Ball bereits zum ersten Mal im Tor der Gäste: Nach einer schönen Kombination brachte Mittelstürmer Deniz Bindemann den Ball im Tor unter, das Schiedsrichtergespann entschied allerdings auf Abseits (6.). Wenige Augenblicke später dann ein Schockmoment auf der anderen Seite. Bei einer Dürener Ecke traf Kapitän Jan Boller seinen Gegenspieler mit dem Ellbogen im Gesicht, woraufhin das Schiedsrichtergespann auf Strafstoß für die Gäste entschied. Keeper Ben Zich hatte sich bei den Auswärtssiegen in Gütersloh und Wiedenbrück bei den Zwote-Supportern schon ein Image als „Elfmeterkiller“ erarbeitet und konnte diesem auch erstmalig in einem Heimspiel gerecht werden. Mit einem blitzschnellen Reflex lenkte er den Ball von Ramaj um den Pfosten (10.). Die Flingeraner zeigten sich nicht geschockt und suchten schnell wieder den Weg nach vorn. Nach einer Kombination über Lennart Garlipp und Danny Latza kam Kevin Brechmann (15.) im Strafraum zum Abschluss, scheiterte aber am früheren Zwote-Torwart Theißen. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verflachte das Spiel ein wenig. Beide Teams brachten nur noch harmlosere Torannäherungen zustande, bevor es kurz vor der Pause doch noch einmal ereignisreich wurde. Nach einem Ballverlust der Rot-Weißen hatte erneut Ramaj (41.) eine große Chance für Düren, schoss jedoch unbedrängt aus zentraler Position am Tor vorbei. Diese Nachlässigkeit bestrafte dann die Zwote. Der immer fleißige Garlipp schlug eine Bilderbuchflanke auf den Kopf von Bindemann (45.), der reaktionsschnell zum 1:0-Pausenstand ins Tor köpfte. Keine unverdiente Führung, auch wenn die Gäste zuvor die gefährlicheren Chancen hatten.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam die Zwote extrem druckvoll zurück auf den Platz. Man merkte ihr an, dass sie schnell für eine Vorentscheidung sorgen wollte. Zunächst versuchte es Latza (49.) aus der Distanz, danach stand Düren-Keeper Theißen dem zweiten Treffer im Weg. Zuerst parierte er nach einem guten Lauf von Bindemann (52.) mit einem starken Reflex, nach der anschließenden Ecke fischte er auch den sehr präzisen Kopfball von Boller (53.) aus dem Winkel. Wie bereits im ersten Durchgang gab es in der Mitte der zweiten Hälfte eine Menge Leerlauf, die Gäste wurden dann aber, vor allem nach der Hereinnahme des quirligen Bennetts, zunehmend stärker. Die Abwehr der Zwoten hielt allen Dribblings und Hereingaben jedoch stand, bis die letzten Minuten des Spiels sie um die Punkte brachte. Nach zu inkonsequenten Klärungsversuchen brachten die Gäste Statovci (85.) in Schussposition, der mit einem sensationellen Schuss aus knapp 25 Metern zum 1:1 in den Winkel traf. Fortan verloren die Rot-Weißen völlig den Faden und konnten froh sein, nicht komplett mit leeren Händen dazustehen. So hätte mit Garcia (89.) ein weiterer ehemaliger Zwote-Spieler das Spiel aus kurzer Distanz drehen können, eine noch größere Chance vergab Alpsoy (90.), der unbedrängt in die Arme von Zich köpfte. Der Torwart der Flingeraner zeigte seinerseits auch noch einmal sein ganzes Können als er einen abgefälschten Kopfball (90.) nach einer Ecke auf der Linie festmachte. So blieb es beim 1:1, das alles in allem wohl ein gerechtes Resultat ist, auch wenn die Zwote mit etwas mehr Konzentration in der Schlussphase durchaus einen perfekten Start ins neue Jahr hätte hinlegen können. (PL)